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Fr, 18. Oktober 2019, 11:14

Software::Distributionen::Ubuntu

Ubuntu 19.10 freigegeben

Die Ubuntu-Gemeinschaft hat die Linux-Distribution Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« wie geplant mit zahlreichen Neuerungen veröffentlicht. Wie in den letzten Monaten bereits angekündigt bringt die neue Version eine beschränkte Unterstützung für ZFS als Root-Dateisystem, liefert den proprietären Nvidia-Grafiktreiber mit und streicht die Unterstützung für 32 Bit x86-Rechner komplett.

Canonical

Von Canonical, der Firma hinter Ubuntu, werden neben dem Kernsystem die Desktop-Variante mit Gnome, die chinesische Variante Kylin, die Server-Variante sowie die Cloud-Varianten direkt entwickelt. Diese und alle weiteren Varianten hat Canonical jetzt in der offiziellen Version 19.10 »Eoan Ermine« veröffentlicht. Die neue Version wird neun Monate lang mit Updates versorgt. In sechs Monaten wird sie bereits von Ubuntu 20.04 abgelöst, das als LTS-Ausgabe wieder fünf Jahre lang unterstützt wird.

Die gemeinsame Basis aller Varianten ist der Linux-Kernel, der auf Linux 5.3 beruht. Ein großer Teil der verfügbaren Software wurde aktualisiert. Grundlegend sind glibc 2.30, Python 3.7.5 und 3.8.0, von letzterem allerdings aus Zeitgründen lediglich der Interpreter, Ruby 2.5.5, PHP 7.3.8 und Perl 5.28.1, und für Entwickler gibt es OpenJDK 11, rustc 1.37, GCC 9.2 und golang 1.12.10. Die Cross-Compiler wurden abermals erweitert.

Allen Warnungen zur Inkompatibilität der Lizenzen zum Trotz hat Canonical jetzt die Unterstützung für ZFS als Root-Dateisystem eingeführt. Die Funktionalität wird noch als experimentell bezeichnet, da sie einigen Einschränkungen unterworfen ist und nur in der Desktop-Ausgabe von Ubuntu verfügbar ist. Der Installer kümmert sich um das Einrichten und Partitionieren von ZFS, bietet vorerst aber nur wenige Optionen an. Er erstellt Pools und Datasets für Root und Benutzer.

Der proprietäre Nvidia-Grafiktreiber steht nun zur einfacheren Installation in der ISO-Datei bereit. Zudem hat Canonical daran gearbeitet, die Zuverlässigkeit des Systems beim Hochfahren mit dem Nvidia-Treiber zu erhöhen. Wie angekündigt unterstützt Ubuntu 19.10 keine 32 Bit x86-Systeme mehr. Die einzige Möglichkeit, 32-Bit-Anwendungen weiter zu betreiben, sind virtuelle Maschinen oder Container einschließlich Snap-Paketen.

Weitere Desktop-spezifische Neuerungen sind der direkte Zugriff auf USB-Laufwerke, Yaru in heller und dunkler Variante als neue Themes, Unterstützung für DLNA als Server und Unterstützung für WPA3. Außerdem können Xwayland-Anwendungen jetzt auch als Root oder mit sudo ausgeführt werden, und Chromium ist nur noch als Snap verfügbar.

Server-seitig bietet Ubuntu OpenStack Train, qemu 4.0, libvirt 5.6, DPDK 18.11.2 und viele weitere Server-Software an. Auf dem Desktop gibt es in dieser Version eine Aktualisierung auf Gnome 3.34 mit der Möglichkeit, Symbole zu Ordnern zusammenzufassen, mit verbesserten WLAN- und Hintergrundeinstellungen und Verbesserungen in den mitgelieferten Anwendungen. LibreOffice wird in Version 6.3 mitgeliefert, Firefox in Version 69.

Alle offiziellen Varianten wurden ebenfalls in Version 19.10 veröffentlicht. Kubuntu liefert als Desktop Plasma 5.16, nicht das gerade erschienene 5.17. Die KDE-Anwendungen wurden auf Version 19.04.3 aktualisiert statt auf 19.08. Latte-Dock 0.9.3 wurde ins Archiv aufgenommen, ebenso der neue Musik-Player Elisa. Kdenlive und Yakuake wurden auf Version 19.08.1 aktualisiert. Weitere Bestandteile sind Krita 4.2.7 und Kdevelop 5.4.2 Plasma unter Wayland kann getestet werden, der Einsatz wird aber noch nicht empfohlen. Ferner wurden alle KDE4-Bibliotheken entfernt und damit jegliche Unterstützung für KDE4-Anwendungen.

Lubuntu enthält weiterhin LxQt 0.14.1. Außer Aktualisierungen der Anwendungen hat sich offenbar nichts geändert. Das Maskottchen Lenny wurde allerdings erneuert und das Handbuch wurde überarbeitet. Ubuntu Budgie enthält Budgie, den bei Solus entstandenen Fork von Gnome 3.10, als Standard-Desktop. Budgie liegt jetzt in Version 10.5 vor und beruht auf Gnome 3.34. Diverse Anwendungen wurden erweitert und optimiert. Ubuntu Kylin, die Variante für chinesische Nutzer, erhielt ein neues Software-Center. Die Pinyin-Eingabemethode Sogou wurde um die Unterstützung eines Thesaurus erweitert und die Office-Suite WPS Office wurde aktualisiert.

Ubuntu Mate wurde in dieser Version stark verbessert und kümmerte sich besonders um kleine Probleme, die die Benutzung umständlich machten. Der Desktop Mate wurde auf Version 1.22.2 aktualisiert. Die nicht mehr benötigten Kompositoren Compton und Compiz wurden entfernt. Statt Thunderbird liefert das Projekt jetzt Evolution mit, und statt VLC ist MPV am Start. Ubuntu Studio verwendet wie Xubuntu Xfce als Desktop. Die Ubuntu Studio Controls wurden auf Version 1.11.3 aktualisiert und RaySession, eine Sitzungsverwaltung für Audio-Anwendungen, wurde anstelle der nicht mehr gepflegten gladish und LADI Session Handler Teil der Standardinstallation. Zahlreiche Multimedia- und Kreativ-Anwendungen wurden aktualisiert und OBS Studio kam auf Wunsch vieler Benutzer in Version 23.2.1 neu hinzu. OBS Studio dient zum Streamen von Desktop-Aufnahmen live ins Netzwerk. Es kann auch mit Jack zusammenarbeiten. Xubuntu wurde auf Xfce 4.14 aktualisiert. Light Locker wurde durch den Xfce Screensaver ersetzt, und farbige Emoji sind jetzt verfügbar.

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Kommentare (Insgesamt: 32 || Alle anzeigen )
Libre (gerdf, Do, 31. Oktober 2019)
Re[5]: 32 Bit Support (Verfluchtnochmal_5987108, Di, 22. Oktober 2019)
Re[5]: 32 Bit Support (Verfluchtnochmal_5987108, Di, 22. Oktober 2019)
Re: (K)Ubuntu ist langweilig ;-) (Udo, Mo, 21. Oktober 2019)
Re[4]: 32 Bit Support (Oiler der Borg, Mo, 21. Oktober 2019)
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