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Fr, 8. November 2019, 11:32

Software::Cloud

Cloud Native Computing Foundation macht Jaeger und Vitess offiziell

Jaeger, eine Tracing-Plattform, und Vitess, eine MySQL-basierte Datenbank, haben nun offiziellen Status bei der Cloud Native Computing Foundation erreicht.

Logo der Cloud Native Computing Foundation (CNCF)

Cloud Native Computing Foundation

Logo der Cloud Native Computing Foundation (CNCF)

Die Cloud Native Computing Foundation (CNCF) wurde Mitte 2015 gegründet, um freie Container-Technologien zusammenzubringen. Das wichtigste Projekt der CNCF ist Kubernetes. Neue Projekte werden bei der CNCF zunächst in den Inkubator aufgenommen. Gleichgültig, ob sie bereits produktiv nutzbar sind oder nicht, verbleiben sie im Inkubator, bis sie alle Richtlinien der Organisation erfüllen. Jetzt haben zwei weitere Projekte binnen einer Woche die verlangte Reife erreicht: Jaeger und Vitess. Damit sind nun acht Projekte der CNCF offiziell, während mehr als ein Dutzend weitere im Inkubator brüten.

Jaeger ist eine verteilte Plattform zum Tracen von Anwendungen in der Cloud. Jaeger, 2015 bei Uber geschaffen, erleichtert die Suche nach Fehlern und Geschwindigkeitsproblemen in Anwendungen, die über die ganze Cloud verteilt sind. Das Problem beim Tracing besteht meist darin, die anfallenden Trace-Daten zu begrenzen und schnell genug abzuspeichern. Jaeger ist dazu in der Lage, da es selbst verteilt in der Cloud läuft. Es besteht logisch gesehen aus einem Backend und aus Client-Bibliotheken, die in verschiedenen Programmiersprachen zur Verfügung stehen und die OpenTracing-Schnittstelle implementieren. Um Trace-Daten zu erhalten, müssen die Anwendungen allerdings in aufwendiger Programmierarbeit instrumentiert werden. Die Auswertung der Trace-Daten kann dagegen auch grafisch erfolgen. Bei abgeschaltetem Tracing sollen die Auswirkungen auf die Geschwindigkeit der Anwendungen vernachlässigbar sein.

Jaeger verbrachte gut zwei Jahre im Inkubator. In dieser Zeit wurden zahlreiche zusätzliche Funktionen entwickelt, darunter zusätzliche Speicheranbindungen und alternative Instrumentierungs-Schnittstellen wie Zipkin. Jaeger kann mit OpenTracing, OpenTelemetry, Envoy und Prometheus zusammenarbeiten. 15 Entwickler gehören zum Kern-Team, und hunderte weitere haben bereits Code beigetragen. Die aktuelle Version ist 1.14.

Vitess hingegen ist ein verteiltes relationales Datenbanksystem für die Cloud. Es wurde von Google entwickelt, bereits seit 2010 produktiv eingesetzt und 2012 unter einer BSD-Lizenz veröffentlicht. Vitess arbeitet im Hintergrund mit MySQL und macht aus den MySQL-Instanzen ein lose gekoppeltes verteiltes System. Von den vier klassischen Datenbank-Garantien Atomizität, Konsistenz, Integrität und Dauerhaftigkeit (ACID) werden zwei geringfügig eingeschränkt. Verbindungen zur Datenbank werden in Pools verwaltet, die sehr viel effizienter sind als normale MySQL-Verbindungen. Außerdem unterstützt Vitess das Sharding weitgehend automatisch. Für Anwendungen sieht Vitess nahezu genauso aus wie eine MySQL-Datenbank, so dass meist nur minimale Anpassungen nötig sind.

Vitess erreichte das Reifestadium nach rund eineinhalb Jahren bei der CNCF und liegt jetzt in Version 4.0 vor. Zum Kern-Team gehören 14 Entwickler, mehr als hundert weitere haben Code zu Vitess beigetragen. Sowohl Vitess als auch Jaeger sind unter der Apache 2.0-Lizenz frei verfügbar.

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Kommentare (Insgesamt: 1 || Alle anzeigen )
.... (blablabla233, Sa, 9. November 2019)
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