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Di, 21. April 2020, 14:15

Software::Distributionen

Visopsys 0.9 freigegeben

Das freie Betriebssystem Visopsys ist in Version 0.9 erschienen, die erstmals TCP-Vernetzung, ein Paketsystem, C++-Unterstützung und Unicode mitbringt.

Visopsys 0.8

visopsys.org

Visopsys 0.8

Bereits seit über zwanzig Jahren tüftelt der Kanadier Andy McLaughlin an einem eigenen, freien Betriebssystem namens Visopsys (VISual OPerating SYStem). Es besitzt einen 32-Bit-Kernel, der unter anderem über Multitasking, virtuelle Speicherverwaltung und asynchrone Disk-I/O verfügt. Darauf baut eine kleine C-Bibliothek auf, die wiederum die Basis diverser Anwendungen bildet. Als Dateisysteme werden unter anderem FAT mit 12, 16 und 32 Bit, Ext2/3/4 nur lesend, ISO9660/Joliet und UDF unterstützt. Die Bedienung von Visopsys kann durch die Maus oder Touchpad erfolgen. Als Anwendungen werden unter anderem eine Shell, Systemwerkzeuge wie Partitionierungswerkzeug oder Installer sowie eine grafische Umgebung samt einer Vielzahl von Werkzeugen ausgeliefert.

Visopsys ist ein reines Hobbyprojekt eines einzelnen Entwicklers und steht unter der GPL. Ziel von Visopsys ist, die besten Ideen anderer Systeme zu vereinen und neue Ideen zu finden. Deshalb unterscheidet sich das System auch gravierend von typischen Unix-Systemen, oder Windows – Visopsys ist weder ein Klon eines Systems noch eine Nachbildung eines existierenden APIs. So verwundert es nicht, dass das System nur eine kleine Auswahl von Hardware unterstützt, namentlich Standard-PC-Komponenten.

Fotostrecke: 9 Bilder

Visopsys 0.8 - Installation
Visopsys 0.8 - Desktop
Visopsys 0.8 - Dateimanager und Bildbetrachter
Visopsys 0.8 - Anwendungen
Visopsys 0.8 - Anwendungen
Die neue Version 0.9 ist die erste, die mit der Außenwelt kommunizieren kann. Der Entwickler fügte ein TCP-Subsystem hinzu und in diesem Zusammenhang auch einen DNS-Client, einen Paketsniffer, ein netstat-Pendant, einen Telnet-Client, ein wget-Pendant und Bibliotheken für HTTP, HTML und XML. Die neu gewonnene Funktionalität ermöglichte einen Software-Store, doch als Voraussetzung dafür musste McLaughlin ein Software-Paketsystem entwickeln, das es ermöglicht, die heruntergeladene Software zu installieren. Ein Mechanismus für Software-Updates steht nun ebenfalls zur Verfügung, der Update-Server enthält jedoch vorerst nur ein Demoprogramm.

Weitere Neuerungen sind die Verwendung von UTF-8 statt Latin in allen Systemkomponenten, die Konvertierung der im Kernel laufenden Fensterverwaltung in ein Anwenderprogramm, VMWare-Mausintegration und C++-Laufzeitunterstützung. Letztere kommt ohne Unterstützung für Ausnahmen und RTTI, doch viele Programme verzichten aus Geschwindigkeitsgründen sowieso auf diese Funktionalitäten.

Darüber hinaus sind eine anfängliche Implementierung einer POSIX-Thread-Bibliothek, Pipes und die kryptografischen Hash-Funktionen sha1 und sha256 hinzugekommen. Diese sind im Kernel implementiert und lassen sich von Hilfsprogrammen auch auf der Kommandozeile nutzen.

Eine Liste aller Änderungen der aktuellen Version kann dem Änderungslog entnommen werden. Visopsys 0.9 kann in Form einer ISO- oder IMG-Datei heruntergeladen werden. Als Systemvoraussetzungen werden mindestens eine Pentium-CPU, 64 MB RAM und ein geeignetes Speichermedium vorausgesetzt.

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