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Mo, 29. April 2002, 16:32

Software::Business

Open Source - ein Perpetuum Mobile?

Im Rahmen eines Interviews spricht Computerwoche mit dem Mitbegründer des Apache-Projektes, Brian Behlendorf, über Apache, Open Source, Mono, Linux-Environments und Microsoft.

Nach Meinung des Apache-Experten und -Programmierers funktioniert Open Source wie ein Perpetuum Mobile. Trotz Pleiten von Linux- und Open-Source-Unternehmen haben alle Firmen etwas hervorgebracht, was in anderen Projekten weiterlebt. »Die Vorstellung, man könne seine gesamte Software gratis herausgeben und nur von ergänzenden Dienstleistungen leben, erwies sich als Irrtum«, gibt Behlendorf gegenüber Computerwoche zu. Nach Meinung des Mitbegründers des Apache-Projektes haben viele Firmen die Balance zwischen dem herkömmlichen Lizenzgeschäft und dem Verschenken nicht gefunden.

Nichts desto trotz sind Open-Source-Implementierungen entscheidend dafür, ob eine bestimmte Technologie weite Verbreitung findet oder zum Scheitern verurteilt sein wird. Damit Java oder das.NET-Framework erfolgreich sein können, ist es erforderlich, eine offene Implementierung zu ermöglichen. Wird diese Möglichkeit nicht gegeben, hat es die Technologie nach Meinung von Behlendorf von vornerein schwerer als Open Source. Eine Schließung eines Standards gegenüber Open Source könnte dagegen zur Folge haben, dass die proprietäre Implementierung unter Umständen gegenüber einer freien Alternative verlieren wird. Aus diesem Grund sieht der Coder auch der Zukunft des Mono-Projektes optimistisch entgegen.

Behlendorf ist sich aber auch dessen bewusst, dass ein Technologievorsprung des Konzerns aus Redmond nur schwer einzuholen ist. »Microsoft erzielte seine Erfolge meist durch rohe Gewalt, also unter Einsatz seiner enormen Ressourcen«, so der Apache-Experte. »Das ist auch der Grund, warum wir am Desktop mit KDE und GNOME so lange gebraucht haben. Ich glaube, dass beide nun gegenüber Windows enorm aufgeholt haben«. KDE und GNOME seien bereits so weit, um mit Windows konkurrieren zu können. Die Akzeptanz der beiden großen Linux-Environments ist auch dank neuer Lizenzbestimmungen von Microsoft enorm gewachsen. »Microsoft wechselt zu einem Mietmodell für Software und verlangt sehr viel Geld für einen ziemlich kurzen Nutzungszeitraum«, so Behlendorf. »Viele Firmen untersuchen daher sehr genau, für welche Arbeitsplätze sie tatsächlich eine Microsoft-Umgebung benötigen. Dort, wo etwa ein Web-Browser und ein Mail-Client ausreichen, beginnen sie mit der Umstellung auf Linux«.

Das komplette Interview kann ab sofort bei Computerwoche online gelesen werden.

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