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Mo, 14. Oktober 2002, 21:52

Gemeinschaft

BerliOS vor dem Aus?

Laut einer Meldung auf Heise Online ist die Zukunft von BerliOS, einem Hosting-Dienst für freie Software-Projekte, ungewiss.

Die Meldung zitiert Projektleiter Lutz Henckel, der Gründe für das mögliche Scheitern angibt. Zu diesen gehöre unter anderem, daß es nicht gelungen sei, eine Vermittlungsposition innerhalb der Reihen der Free Software Foundation Europe und dem Linux-Verband aufzubauen.

»Es wird der Eindruck erweckt, BerliOS habe zwischen dem Linux-Verband und der FSF Europe vermitteln wollen und sei daran gescheitert«, kritisiert der darauf angesprochene Georg Greve, Präsident der FSF Europe, die Art der Darstellung. »Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit dem LIVE klappt zumeist hervorragend. Wir können uns im Allgemeinen schnell auf gemeinsame Positionen und Ziele verständigen.«

Nach Informationen, die Pro-Linux vorliegen, suchte BerliOS im Februar 2002 die öffentliche Unterstützung von FSF Europe, Linux-Verband und LinuxTag e.V. für ein unklares Konzept, im Rahmen dessen die Hosting-Dienste von BerliOS durch eine teilweise Proprietarisierung profitabel gemacht werden sollten. Dieses Konzept kritisierte auch Johannes Loxen, einer der Vorsitzenden des Linux-Verbands, in der Heise-Meldung.

Seiner Auffassung nach gäbe es zudem große Überschneidungen zwischen den Tätigkeiten des im Konzept beschriebenen BerliOS e.V. und bereits bestehenden Aktivitäten sowohl von privater als auch privatwirtschaftlicher Seite (insbesondere des LIVE).

Als Basis für eine mögliche Zusammenarbeit verfassten Linux-Verband, FSF Europe und LinuxTag Anfang März eine gemeinsame Positivliste mit Perspektiven für BerliOS, die seitens BerliOS jedoch nicht auf Gegenliebe stieß. Dennoch betonten FSF Europe, LIVE und LinuxTag in einer gemeinsamen Stellungnahme gegenüber BerliOS, dass sie weiterhin offen für konstruktive Vorschläge zum Erhalt der BerliOS-Plattform seien.

Da BerliOS scheinbar erst gegen Ende der Förderungsdauer den Kontakt mit den etablierten Organisationen gesucht hat, bleibt der Eindruck, dass es BerliOS bislang nicht gelang, sich ausreichend zu etablieren, und nun dafür andere verantwortlich gemacht werden sollen.

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