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Mo, 13. Januar 2003, 15:42

Gesellschaft::Politik/Recht

Will SCO Patentansprüche an Linux geltend machen?

Darf man einem Bericht von »Linux Business Week« Glauben schenken, plant SCO, seine Ansprüche an UNIX auch auf Linux auszuweiten und Linux-Nutzer zur Kasse zu bitten.

Bereits vor geraumer Zeit kaufte Novell von AT&T die Rechte an UNIX und verkaufte diese an die Santa Cruz Operation (SCO). Dies brachte SCO auf einen Schlag in den Besitz von Patentrechten wie dem System 5-Aufbau. Dieser Aufbau soll nun SCO die Rechte an Linux sichern, welches nicht direkt das System 5-System nutzt, sondern ein ähnliches, selbst geschriebenes verwendet. Nach Meinung von SCO reicht diese Tatsache aus, um Ansprüche an Linux und die Gültigkeit ihres Patents anzumelden. Ferner besitze das Unternehmen eine Vielzahl an Patenten, die den Kern von Linux betreffen, und hat nach eigenen Aussagen »das Recht, seine Forderungen zu erzwingen«.

So will Linux Business Week erfahren haben, dass SCO in naher Zukunft ein Programm vorstellen will, welches jedem Nutzer von Linux eine Lizenz in Höhe von 96 USD pro CPU anbieten wird. Damit sollen private wie auch geschäftliche Personen vor patentrechtlichen Ansprüchen seitens SCO geschützt werden und das Recht erhalten, SCO-Anwendungen auf Linux ausführen zu dürfen. Nach Ablauf einer sogenannten 99-tägigen »Amnestieperiode« soll die Gebühr nach Informationen des Tickers 149 USD pro CPU betragen. Die ersten Vorbereitungen sollen bereits im Gange sein.

Blake Stowell, Marketingchef von SCO, widersprach dem Gerücht und betonte, dass es ein Eigentor sein würde, andere Linux-Distributionen und Nutzer zu torpedieren. »Microsoft würde es lieben, wenn so etwas passieren würde«, sagte er. Zeitgleich gab Stowell aber zu, »noch unidentifizierte« Systeme unter die Lupe zu nehmen, die »etwas von UNIX« benutzen.

Ungeachtet der Tatsache, dass laut offiziellen Aussagen SCO kein finanzielles Interesse an Linux-Nutzern hat, bleibt es fraglich, inwiefern Linux von möglichen Patenten seitens SCO betroffen ist. Klar dürfte dagegen sein, dass trotz Argumentation vieler GPL-Befürworter die Lizenz Linux vor dem Missbrauch der Quellen, aber nicht vor möglichen Patentansprüchen schützt. Eine mögliche Patentverletzung im Linux-Kernel ist seit geraumer Zeit bei vielen Hackern im Gespräch.

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