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Di, 25. März 2003, 00:05

Software::Desktop

Reaktionen auf die XFree86-Krise

Der vom XFree86 Core-Team ausgeschlossene Keith Packard hat sich zu dem Thema geäußert; Vertreter der Entwickler von GNOME und KDE haben einen Appell an das XFree86-Team veröffentlicht.

Keith Packard schrieb in einer Mail, was er momentan für die Schwachstellen von XFree86 hält.

Er habe so weit wie möglich innerhalb der Grenzen von XFree86 versucht, die Lage zu verbessern. Dazu habe er mit den einzelnen Personen der X-Gemeinschaft geredet. Dies sei ihm als Versuch ausgelegt worden, XFree86 zu unterminieren.

Einige der Schwachpunkte:

  • Zu wenige Entwickler. Fetchmail, ein hundertmal kleineres Projekt als XFree86, habe Beiträge von über dreimal so vielen Entwicklern erhalten (800 gegenüber 250).
  • Zu lange Release-Zyklen. Zwischen Version 4.2 und 4.3 lagen 13 Monate. In dieser Zeit kamen alleine 27 Versionen von ATI Radeon hinzu, die erst mit Version 4.3 offiziell unterstützt wurden.
  • Fehlende Kooperation mit anderen Projekten, was so weit ging, daß GNOME und KDE das Projekt freedesktop.org aus der Taufe heben mußten, um Verbesserungen an den X Standards zu erreichen.
  • Kaum Informationen für potentielle Entwickler und über den Fortschritt der Entwicklung.

Er fordert eine offenere Entwicklung und mehr Demokratie in XFree86.

Auch Vertreter von GNOME und KDE meldeten sich zu Wort. Fünf Punkte führen sie in ihrem Schreiben auf. Darunter ist der Hinweis, daß auch mit den Neuerungen von XFree86 4.3 noch eine Menge zu tun bleibt. Neuerungen in X sollten in einer einzelnen Organisation definiert werden. Außerdem sollte es eine freie Implementierung dieser Neuerungen geben, mit häufigen neuen Versionen. Dir Organisation, die die Neuerungen in XFree86 festlegt, sollte auch die freie Referenz-Implementierung entwickeln. Ferner sollte sich an der Organisation etwas ändern - was genau, solle XFree86 und X.org überlassen bleiben.

Das XFree86-Projekt reagierte mit der Veröffentlichung eines Schnappschusses des CVS-Standes. Diese sollen ab sofort alle zwei Wochen erscheinen.

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