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Do, 24. April 2003, 23:05

Gesellschaft::Politik/Recht

SCO hält an Milliardenklage fest

Der Geschäftsführer von SCO, Darl McBride, betont in einem Interview mit CRN nochmals, daß SCO in der Klage gegen IBM langfristig plane.

In dem Interview wird klar, daß McBride und seine Kollegen den Boden der Realität völlig unter den Füßen verloren haben. Nach seinen Aussagen gibt es nur noch wenige Kunden, die Lizenzen für SCO-Technologien zahlen. Da auch die beiden UNIX-Systeme Unixware und OpenServer immer weniger Kunden finden dürften, da sie Linux längst nichts mehr entgegenzusetzen haben, könnte das darauf hindeuten, daß SCO das Geld ausgeht. Gewinn machte die Firma jedenfalls seit Jahren nicht. Ohne das Kapital aus dem Caldera-Börsengang wäre sie längst pleite.

SCO verklagte IBM, weil bei den anderen Linux-Firmen angeblich nichts zu holen gewesen wäre. Doch anscheinend gibt es Pläne, auch die Distributoren zu bedrohen: »Es wird einen Tag der Abrechnung für Red Hat und SuSE geben, wenn das [gemeint ist wohl die Klage gegen IBM] vorbei ist.«

Angeblich hat SCO einige Unterstützung von anderen Firmen, darunter sogar aus dem Linux-Bereich. Besonders zu Sun gebe es gute Beziehungen. Sun sei nicht daran interessiert, »Unix« zu zerstören.

Was hier mit Unix gemeint ist, ist indes nicht ganz klar. Fakt ist, daß SCO nur ein kleiner Teil von Unix gehört, nämlich ein Teil der AT&T-Entwicklungslinie. Dies kann man einem Papier der Open Source Intiative (OSI) entnehmen, das von Eric Raymond verfaßt ist. In diesem wird nahezu jede Behauptung von SCO als Verschleierung von Tatsachen, offene Lüge oder Widerspruch in sich selbst entlarvt. In der Tat scheinen die Betriebssysteme von SCO eine signifikante Menge von BSD-Code zu enthalten, von dem der Copyright einfach entfernt wurde. Ein klarer Verstoß gegen das Copyright also. Schon vor zehn Jahren gab es eine Copyright-Klage von USL (Unix System Labs, später von Novell und dann von SCO gekauft) gegen Berkeley, die de fakto mit einer Niederlage von USL endete, so daß die USL/SCO-Rechte an Unix auf jeden Fall stark begrenzt sind. (Dank an Jochen Lillich.)

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