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Di, 24. Juni 2003, 07:17

Software::Distributionen

SCOs Kopie-Behauptungen auf der Spur

Ein automatisierter Vergleich der Quellcodes von Linux und SCO Unixware könnte bald enthüllen, wo es eventuelle Gemeinsamkeiten gibt.

Seit SCO Klage gegen IBM eingereicht hat, gibt es keine konkreten Aussagen, wo sich der angeblich gestohlene Code befinden soll. Ein automatisierter Vergleich könnte es an den Tag bringen, und zwar ohne der Öffentlichkeit Einblick in den SCO-Quellcode zu gewähren. Der Trick besteht darin, den Quellcode in kurze Abschnitte aufzuteilen, beispielsweise fünf Zeilen. Für jeden dieser Abschnitte bildet man die MD5-Prüfsumme (Hash), die nur für absolut identische Abschnitte denselben Wert ergibt (Ausnahmen wären extrem unwahrscheinlich). Durch geeignetes Auswerten der Prüfsumme könnte man genau feststellen, wo es Übereinstimmungen gibt.

Jeder, der Zugang zum SCO-Quellcode hat, könnte diesen Test durchführen. Das Ergebnis könnte er problemlos veröffentlichen, denn der Quellcode selbst wird dabei nicht veröffentlicht. Es dürfte daher keine rechtlichen Bedenken geben, da das Veröffentlichen eines Hashes wohl kaum unter irgendeine NDA (Verschwiegenheits-Vereinbarung) fällt.

Der Autor des zitierten Artikels hat dieses Verfahren auf Linux und 4.4BSD-Lite (Vorläufer von FreeBSD, NetBSD und OpenBSD) angewandt. Dabei fand er vier Stellen, an denen etwa 50-100 Zeilen Code völlig übereinstimmen. Ob diese Zeilen eine Copyright-Verletzung darstellen, wird separat zu klären sein. Es besteht aber Hoffnung, daß man mit diesem Verfahren innerhalb weniger Tage Klarheit darüber haben wird, ob es Übereinstimmungen zwischen Linux und Unixware besitzt, auch wenn SCO sich weiter ausschweigt. (Dank an Henry Jensen und Leviathan.)

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