Bei diesem ganzen Lizenz-Durcheinander kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Bei M$ behindern die Patente und proprietären Formate die Entwicklung, bei Linux ist es das Lizenz-Wirrwarr. Man kann sich auch selbst Steine in den Weg legen...
Das Problem hierbei stellt die FSF dar, die in gewohnt missionarischer Manier der Meinung zu sein scheint, es dürfe neben der GPL keine andere Lizenz geben. Wir haben es also mit einem hausgemachten Problem zu tun, und es wird jeder selbst entscheiden müssen, ob er der Philosophie der FSF folgt oder nicht. Die BSD-Lizenz als weniger frei zu bezeichnen halte ich für ziemlich übertrieben, um es diplomatisch zu sagen.
So, Blutdruck hat sich auf normale Werte gesenkt, ich hoffe, ich schaffe es Dein Post halbwegs höflich zu kommentieren.
Erstmal: NEIN, es ist kein Problem welches durch eine Missionarische Einstellung der FSF generiert wird!
Wenn Du den Artikel gelesen hast, weißt Du, daß eine Nutzung neuerer XFree86-Versionen eine Änderung in allen vorhandenen X11-Applikationen nötig macht, die diese Bibliotheken benutzen. Das ist ein riesiger Aufwand! Dazu kommt, daß die Distributoren alle überprüfen müßten, ob alle Programme dieser Distribution wirklich geändert sind, da sie sich sonst strafbar machen könnten. Dazu kommt, daß die Lizenz eben nicht GPL konform ist! Die GPL besagt, ich darf das Program verändern, solange ich die Hinweise auf die GPL drin lasse. D.h. Ich darf das Programm auch so verändern, daß ich den entsprechenden Hinweis auf XFree86 wieder rausschmeiße. Diese Recht darf der Programmierer aber niemandem zugestehen, zumindest dürfte das daraus erzeugte Programm wiederum nicht mit den neuen XFree86-Bibliotheken genutzt werden. Das hat nix mit missionarischem Getue zu tun, sondern schlicht damit, daß die Lizenzen eben nicht zusammen passen! Freie SW entbindet eben leider/zum Glück nicht von der Verpflichtung, sich an die Lizenzen zu halten.
Im echten Leben spielt das doch alles keine Rolle. Da wird ganz einfach mal so weiter gemacht wie bisher und *sollte* sich jemand bei XFree aufregen dann fügt man halt das Satzerl hinzu.
Und Inkompatibilität zur GPL kann ich auch nicht erkennen, es ist ja kein Problem *beide* Lizenzen zu erfüllen. Und nur weil die GPL Änderungen erlaubt, heißt das noch lange nicht dass die Änderungen legal sind. Wenn ich z.B. bei einer Firma einen Vertrag unterschreibe und verspreche dass ich keine inoffiziellen Änderungen in die von der Firma genutzen GPL-Software einbaue, so darf ich halt trotzdem keine Änderungen machen. Genauso ist's mit der neuen XFree Lizenz, man darf halt den XFree86-Verweis nicht rauswerfen, na und?
Von Doki Nafaso am Mi, 18. Februar 2004 um 10:09 #
Wenn die Software nur innerhalb der Firma zur Verfügung steht, hat die GPL sowieso keine großen Auswirkungen. Wenn aber die Software weiterverbreitet wird, muss den Empfängern nach der GPL auch eine Source-Änderung erlaubt sein. Dein privater Arbeitsvertrag interessiert da überhaupt nicht.
Das ist hier ganz einfach falsch. Wenn XFree ihre Lizenz so ändert, dass alle dagegen gelinkten GPL-Programme ihren Source anpassen müssen, dann ist dieses Wirrwarr nicht von der FSF zu verantworten. FSF-Bashing halte ich hier für fehl am Platz.
Kleine Richtigstellung: Es geht nicht einfach "den Source zu ändern". Was notwendig ist, ist eine Lizenzänderung. Hier: die Einräumung des zusätzlichen Rechts, auch gegen XFree86 (so die neue Lizenz nicht GPL-Kompatibel ist) zu linken. Und dieser Lizenzänderung müssen *alle* Autoren des Codes *explizit* zustimmen.
Das Problem sind nicht BSD-artige Lizenzen, sondern der Copyleft-Effekt der FSF-Lizenzen. Wenn ich GPL-Software ändere muß ich die Änderungen wieder unter die GPL stellen. Wenn ich an XFree86 unter der neuen Lizenz etwas ändere, kann ich den Code unter die GPL stellen mit dem Hinweis dass ich XFree86 Technologie verwende/darauf aufbaue. Ich kann den Code aber auch propietarisieren mit dem Hinweis, dass ich auf XFree86 Technologie aufsetze. Ich finde das vollkommen legitim.
Im übrigen: wenn vollkommen unabhängige Softwarebestandteile als Abhängigkeit X11(/XFree) haben, aber nicht XFree selbst modifizieren, ist obiger Artikel vollkommen falsch, weil er suggeriert das auch dann ein Hinweis notwendig werden würde. Unsinn!!! Dann müßte jeder Java Entwickler, der IBMJDK einsetzt dank der CPL auf diese hinweisen. Quatsch!
Die Einschränkung betrifft lediglich Software die XFree im Bundle enthält. Und das ist mit Verlaub gesagt nicht zuviel verlangt.
Wenn ich an XFree86 unter der neuen Lizenz etwas ändere, kann ich den Code unter die GPL stellen
Nein. Denn die GPL würde erlauben, den Code (unter Beibehaltung der GPL) beliebig zu ändern. Du darfst aber niemandem erlauben, den Hinweis auf XFree86 zu entfernen, somit darfst du entsprechenden Code nicht unter die GPL stellen.
Von Doki Nafaso am Mi, 18. Februar 2004 um 10:15 #
Herrje, es liegt einfach daran, dass die beiden Lizenzen eben nicht zusammen passen. Das kannst du sowohl bei der einen als auch bei der anderen festmachen.
Das ist so nicht richtig, denn auch wenn Du den Code änderst, mußt Du Dich an geltendes Recht halten. Kopierst Du urheberrechtlich geschützten Code, dessen Werwertungsrechte Du nicht hast in ein GPL-Programm, dann nützt es Dir nicht das Programm wieder unter die GPL zu stellen. Du hast gegen das Urheberrecht verstoßen, auch wenn es die GPL erlauben würde. Die GPL zu erfüllen ist notwendig, nicht hinreichend.
Von Doki Nafaso am Mi, 18. Februar 2004 um 10:14 #
Gesetzliche Bestimmungen müssen sowieso immer eingehalten werden. Das ändert nichts daran, dass die GPL keine Beschränkungen bei der Source-Veränderung auferlegt.
Von Doki Nafaso am Mi, 18. Februar 2004 um 10:12 #
Wenn ich an XFree86 unter der neuen Lizenz etwas ändere, kann ich den Code unter die GPL stellen mit dem Hinweis dass ich XFree86 Technologie verwende/darauf aufbaue.
Nein, denn das ist es keine GPL mehr. Die GPL sieht keine Beschränkungen bei der Source-Veränderung vor.
Entschuldigung, Harald, aber es ist wirklich unerträglich, wie Du jeden noch so unpassenden Anlass nutzt um Deinen persönlichen Feldzug gegen die FSF zu führen. Das ist albern und schädlich.
Von Werner Harrichhausen am Sa, 31. Januar 2004 um 09:07 #
Ein Trauerspiel um die Lizenzen.
Es war schon immer gefährlich, wenn eine Gruppe alleine etwas bestimmt. Mein Vorschlag wäre es, keine doppelt Lizenz mehr zuverwenden, sondern bei solch einem Projekt wie das X-free-Projekt nur noch mit der GPL zu arbeiten. Was würde eine Abkehr bedeuten bedeuten? Für Debian und andere Linux-Distributionen gäbe es kein "freier" X-Server mehr. Dies würde die Weiterentwicklung von Linux im Sinne von M$ behindern. Ein weiteres Gnadenbrot bei der Ablöse vom Desktop für das Monopol M$. Die Lösung kann nur eine wirklich freie Lizenz sein. Gegebenenfalls ein auf GPL gestütztes neues X-free-Projekt. Bei dem bisherigen Projekt, scheinen viel zuviele die Interessen M$ naher Unternehmungen zu unterstützen. Höchste Eisenbahn um über ein echtes X-"Free"-Projekt nachzudenken und zu realisieren, damit zukünfig kein Druck auf Unix/Linux gemacht werden kann.
> In der Vergangenheit riet die Free Software Foundation gerade die XFree86 Lizenz zu > benutzen, weil sie weitgehend mit der BSD-Lizenz kompatibel sei und die berühmte Klausel > nicht beinhalte.
Ich hoffe mal, daß andere Projekte sich jetzt nicht den XFree86 Leutz anschließen werden und ebenfalls ihre Programme unter eine GPL-inkompatible Lizenz stellen.
Das wäre wirklich ein Rückschritt. Und mit XFree ist es bereits ein Rückschritt. (so ähnlich wie bei uns in der Politik: Statt Vortschritten werden Rückschritte gemacht)
ich glaube eher, die wollten ein Logo "designed for XFree86" oder "includes XFree86", aber diese Lizensaenderung wird wohl einen Konflikt heraufbeschwoeren,
aber es koennte eine interessante Entwicklung geben, XFree86 ist eine "Kernanwendung" in eigentlich jeder Linux(etc..)distribution, vor allem in solchen Distributionen die sich die Eroberung des Desktops zum Ziel gesetzt haben.
Einen Entwicklungsstillstand koennen sich die Distributoren aber noch weniger leisten, als solch eine problematische Klausel im Lizensvertrag, und ich gehe mal davon aus das
IBM, Suse(Novell) und/oder Redhat
entweder das Projekt selbst zu forken, oder ein vielversprechendes Projekt mit bezahlten Entwicklern zu unterstuetzen, damit wird XFree(86) wahrscheinlich noch staerker auf die x86-32 und x86-64 Architekturen getrimmt, eben nunmal die Architektur die vornehmlich fuer PC`s Verwendung findet.
Ich hoffe mal, daß andere Projekte sich jetzt nicht den XFree86 Leutz anschließen werden und ebenfalls ihre Programme unter eine GPL-inkompatible Lizenz stellen.
Halte ich für unwahrscheinlich abwarten und Tee trinken
Das wäre wirklich ein Rückschritt. Und mit XFree ist es bereits ein Rückschritt. (so ähnlich wie bei uns in der Politik: Statt Vortschritten werden Rückschritte gemacht)
In letzter Zeit hört man nichts mehr positives von XFree86. Vielleicht ist es sogar gut wen sie sich auf diese Weise selbst den Todesstoß geben den so machen sie Platz für neuere und auch weitaus innovativere Projekte was man nur befürworten kann!
>dass jede Distribution und jedes Produkt das XFree86 beinhaltet einen >Vermerk entweder in der Dokumentation oder in der Applikation selbst auf >XFree86 anbringen muss
so, dass man einfach nur, wenn man z.b. ne linux distri macht irgendwo in das handbuch reinschreibt powered by Xfree. punkt. Und wenn man irgendein program schreibt, welches xfree beinhaltet. Beinhaltet...also in einem x program ist doch kein xfree zeuch drin oder? nur weil ich ne funktion in eine x lib aufrufe beinhaltet mein program doch nicht xfree. Und selbst wenn, wo ist das problem? Da schreib ich halt schnell mal rüber "bla bla bla xfree...".
In 1000 Applikationen (und das ist übertrieben untertrieben) für jeweils 100 Versionen so einen Satz reinschreiben, damit die Applikation das in einem kleinen Button unten ausgibt, wird die Entwickler für 2 Jahre an weiterentwicklungen hemmen.
Die Distributionen hätten 2 Jahre damit zu tun, zu überprüfen, ob die Entwickler das auch wirklich gemacht haben.
So ähnlich ist wohl die Problematik, die dahinter steckt
> Und selbst wenn, wo ist das problem? Da schreib ich halt schnell mal rüber "bla bla bla xfree...".
Das mag bei XFree alleine genommen ja noch gut gehen. Problematisch wird es bloß, wenn es Schule macht.
Stell Dir vor, die GPL und die LGPL hätten so eine Klausel drin. Un nun betrachten wir uns mal dann GNOME. In GNOME steht dann, daß es auf Gtk+, GStremer, .. etc aufbaut. Nun baut aber wiederrum GTK+ alleine genommen auch schon wieder auf einiges auf. Also müßte dann bei GNOME drinstehen, daß es auf GTK+, Gdk, ATK, GSteamer, etc basiert.
Nun gibt es dann aber auch noch Programm xy das Teile eines Programms oder einer Bibliothek yz in sich integriert. Irgendwann sind diese Codezeilen jedoch durch komplett andere ersetzt worden. Wenn man das jedoch nicht ständig kontrolliert, steht im Programm xy dann immer noch, daß es Code von yz verwendet.
Letztendlich macht diese Lizenz vor allem eines: Viel Arbeit. Und man muß aufpassen, daß man auch ja alle erwähnt, denn sonst ist verletzt man die Lizenzbestimmungen.
Seltsam finde ich bloß, daß die FSF die diese Klausel nicht mag, eben diese jedoch bei sich in der Free Document License integriert hat. Aber deswegen wurde sie auch schon von vielen (insbesondere vom Debian-Projekt, die noch immer nicht die GNU FDL benutzen) kritisiert.
Nun, bei Büchern sind Quellenangaben aber üblich uns Sinnvoll.
Bei Software aber interessiert es keinen und nützt auch fast niemanden etwas. Ich denke schon das es da einen Unterschied gibt.
Bücher sind ja für Wissenstransportation gedacht, Software aber solle einen direkten Zweck erfüllen, wie ein Hammer (mir fällt nichts besseres ein, sorry)
Das wird der Tod von XFree86 sein, und dazu fuehren, dass sich andere Grafiksysteme wie z.B. directFB mit zugehoerigem XDirectFB XServer oder der XServer von fd.o durchsetzen werden. Die beste Nachricht seit langem.
Jaja, ich weiss, dass X nicht langsam und aufgeblaeht ist, aber XFree86!
Von fritz die geige am Fr, 30. Januar 2004 um 11:32 #
So langsam sollten wir uns wohl mal mit freedesktop oder Xouvert näher beschäftigen. Es scheint ja fast schon in der Luft zu liegen das damit das Xfree-Projekt ihr Ende eingläutet hat.
Unverständlich nur was in den Köpfen einiger in dem Projekt vorgeht. Erst vergraulen sie Top-Typen wie Packard die wirklich was bewegt haben und nun so komische Lizenzänderungen.
Vielleicht sind ja die Anstrengungen von freedesktop.org und Xouvert ein Grund für die Lizenzänderung. Die, die sie vergrault haben, arbeiten ja jetzt mit den "Konkurrenten" zusammen.
Also ich benutze den XServer von Freedesktop.org, er funktioniert läuft recht stabil ist aber wohl immernoch irgendwas zwischen alpha und beta .. und das blöde ist, man findet fast nirgends Hilfe. Bei mir ist z.B. das Problem, dass meine + sowie die Cursortasten nicht funktionieren ...
Zwar habe ich folgendes schon im obigen Thread gesagt, hier aber nochmal für alle:
1. Die Verlinkungsklausel hat sich die FSF/GPL selbst zuzuschreiben, deshalb absurde Argumentation, wenn man die XFree 1.1 License angreift.
2. Suggeriert obiger Artikel, das alle Programme, die XFree86 als Abhängigkeit haben (meist genügt X11-Kompatibilität) einen derartigen Hinweis schreiben müssen. Dies ist mit Verlaub gesagt ABSOLUT FALSCH. Es geht lediglich um Pakte, die XFree86 als Bundle enthalten, also z.B. Linux-Distributionen. Und diese müssen lediglich auf ihre Distributionsverpackung sowas reinschriebn und nicht in jede Applikation die X11-kompatibel ist.
Da hast du tatsächlich Recht. In der Lizenz steht folgendes:
The end-user documentation included with the redistribution, if any, must include the following acknowledgment: "This product includes software developed by The XFree86 Project, Inc (http://www.xfree86.org/) and its contributors", in the same place and form as other third-party acknowledgments. Alternately, this acknowledgment may appear in the software itself, in the same form and location as other such third-party acknowledgments.
Das Ganze bezieht sich also nur auf Distributionen (redistribution) und nicht auf Programme, die auf XFree86 aufsetzen.
Ausserdem finde ich die Forderung nach Hinweis auf die Urheberschaft von Teilprodukten absolut angemessen.
Allerdings eine kleine Richtigstellung zur Richtigstellung: Dieser Hinweis muss nicht auf der Verpackung stehen, eine Erwaehnung im Handbuch oder aehnlichem ist absolut ausreichend (wie soetwas aussehen kann, ist z.B. im NetBSD-Handbuch nachzulesen).
Leider hast Du zwei verschiedene Sachen vermischt. Zum einen schreibt die neue Lizenz vor, dass Pakete "die XFree86 als Bundle enthalten" einen Hinweis in der Dokumentation oder beim Booten enthalten muessen. Zum anderen aber, und das ist der Punkt den Du als falsch bezeichnest, scheibt die GPL vor (und nicht XFree), dass jede Appliaktion, die _gegen_ eine Nicht-GPL-Kompatible Applikation gelinkt wird einen Hinweis im Quellcode, unterhalb der GPL, enthalten muss.
Im Grunde also zwei verschiedene Sachen, die hier in einen Tops geworfen wurden. So bezieht sich also die Problematik nicht auf XFree86 und den von Dir erwaehnten Hinweis, der ja sowieso beim Start von X erfolgt, sondern auf die Kollision der GPL mit der neuen XFree86-Lizenz und die bereits erfolgte Erklaerung der "Werbeklausel" als GPL-Inkompatibel.
ich habe nichts anderes behauptet. Die GPL muß sich ihre Restriktion der Linking-Klausel selbst zuschreiben. Wenn Sie die XFree 1.1 License als inkompatibel aufführt, dann ist das ein Problem der FSF. Die kann die Xfree 1.1. als kompatibel bezeichnen. Fertig.
Die Verlinkungsklausel ergibt sich aus dem Urheberrecht / Copyright. Mach Dich mal Schlau über "derivative works". Nur weil die FSF das immer wieder betont, damit Knappen wie Du daran denken, hat sie es nicht "erfunden", und schon gar nicht sich selbst zuzuschreiben.
FYI: ich stelle meine eigenen Softwarepakete unter die MIT License. (XFree 1.0) Wenn die FSF Restriktionen einführt, ist das ein Problem der FSF und nicht der XFree-Leute. Ihr vertauscht hier Ursache und Wirkung.
Ok, die FSF hat nichts geändert, aber _sie_ selbst hat sich schon vor langem ein Bein gestellt, über das sie nun stolpert. Nur weil zwischen Ursache und Wirkung eine lange Zeitspanne vergangen ist, ändert sich nichts an Ursache und Wirkung.
Die FSF will anderen ihre Regeln aufzwingen - das ist ihr Problem!
Leis dir die Begründung durch, warum das nicht möglich ist, es ist sehr rational. Wenn man solche Dinge durchgehen lässt, kannst du die GPL gleich vergessen. Ich glaube diese Notiz zwangsweise in der Lizenz ist in Ordnung, im Programm aber nicht.
wie ich die Sache sehe ist das Urteil im Artikel Vorschnell. Die Lizenz wird zwar restriktiver aber enthält keine Advertisement Clause wie sie die BSD Lizenz einst enthielt.
Das ist der kritische Teil der alten BSD Lizenz:
»3. All advertising materials mentioning features or use of this software must display the following acknowledgement: This product includes software developed by the University of California, Berkeley and its contributors.«
Die Version 1.1 der XFree86 (?) Lizenz verlangt so etwas nicht:
»Version 1.1 of XFree86 Project License.
Copyright (C) 1994-2004 The XFree86 Project, Inc. All rights reserved.
Permission is hereby granted, free of charge, to any person obtaining a copy of this software and associated documentation files (the "Software"), to deal in the Software without restriction, including without limitation the rights to use, copy, modify, merge, publish, distribute, sublicense, and/or sell copies of the Software, and to permit persons to whom the Software is furnished to do so, subject to the following conditions:
1. Redistributions of source code must retain the above copyright notice, this list of conditions, and the following disclaimer. 2. Redistributions in binary form must reproduce the above copyright notice, this list of conditions and the following disclaimer in the documentation and/or other materials provided with the distribution, and in the same place and form as other copyright, license and disclaimer information. 3. The end-user documentation included with the redistribution, if any, must include the following acknowledgment: "This product includes software developed by The XFree86 Project, Inc (http://www.xfree86.org/) and its contributors", in the same place and form as other third-party acknowledgments. Alternately, this acknowledgment may appear in the software itself, in the same form and location as other such third-party acknowledgments. 4. Except as contained in this notice, the name of The XFree86 Project, Inc shall not be used in advertising or otherwise to promote the sale, use or other dealings in this Software without prior written authorization from The XFree86 Project, Inc.
THIS SOFTWARE IS PROVIDED ``AS IS'' AND ANY EXPRESSED OR IMPLIED WARRANTIES, INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE IMPLIED WARRANTIES OF MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE ARE DISCLAIMED. IN NO EVENT SHALL THE XFREE86 PROJECT, INC OR ITS CONTRIBUTORS BE LIABLE FOR ANY DIRECT, INDIRECT, INCIDENTAL, SPECIAL, EXEMPLARY, OR CONSEQUENTIAL DAMAGES (INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, PROCUREMENT OF SUBSTITUTE GOODS OR SERVICES; LOSS OF USE, DATA, OR PROFITS; OR BUSINESS INTERRUPTION) HOWEVER CAUSED AND ON ANY THEORY OF LIABILITY, WHETHER IN CONTRACT, STRICT LIABILITY, OR TORT (INCLUDING NEGLIGENCE OR OTHERWISE) ARISING IN ANY WAY OUT OF THE USE OF THIS SOFTWARE, EVEN IF ADVISED OF THE POSSIBILITY OF SUCH DAMAGE.«
Ich bin der Meinung die News sollte unbedingt abgeändert werden. Ansonsten erst mal abwarten was die FSF dazu sagt.
Und steht nicht eh' irgendwo in den Dokumenationen/Installtionsprogrammen der Distros meißt ein Hinweis auf XFree86?
»3. The end-user documentation included with the redistribution, if any, must include the following acknowledgment: "This product includes software developed by The XFree86 Project, Inc (http://www.xfree86.org/) and its contributors",«
Wenn ich das richtig verstehe muss der Hinweis auch nur dann erfolgen wenn es tatsächlich eine End-User Dokumentation gibt?
»in the same place and form as other third-party acknowledgments. Alternately, this acknowledgment may appear in the software itself, in the same form and location as other such third-party acknowledgments.«
Und wenn ich das hier richtig verstehe genügt es also dass X beim starten von der Konsole den Text ausgibt... ?
Von Benny Siegert am Fr, 30. Januar 2004 um 14:45 #
Danke.
Endlich mal jemand, der nicht sofort in wildes, grundloses XFree86-Bashing ausbricht und das Ende der Welt gekommen sieht. Sondern statt dessen TFA liest.
Als BSD-Entwickler ist die Advertising Clause-Diskussion ein alter Hut für mich. So wie ich das sehe, wird es darauf hinauslaufen: Die Distributoren, die XFree86 4.4 benutzen, schreiben den Hinweis auf das XFree86-Projekt in eine Datei /usr/X11R6/COPYRIGHT, /usr/share/doc/xbase/copyright oder ähnlich. Bei den BSD-Projekten gibt es für diesen Zweck i.A. /usr/share/man/man0/COPYRIGHT. Das kann dann z.B. so aussehen wie hier bei MirBSD.
Von Jean-Jacques am Fr, 30. Januar 2004 um 17:09 #
Ich habe den Eindruck dass die meisten Leute keine Ahnung haben. Wenn ein meines Programmes unter z.B. Solaris-Sparc läuft ist mit Sicherheit kein XFree86 dabei. Auf der gleiche Art und Weise existieren Programme die entweder Motif / openMotif oder Lesstif, je nachdem was der PC-Eigner installiert hat. Dies bedeutet dass der Entwickler nicht im Vorraus weisst wie die Umgebung sein wird. Dementsprechend kann solch ein Program nicht auf z.B. XFree86 basieren.
Wenn der Entwickler in die XFree Sourcen stöbert und daraus Kode für sein eigenen Bedarf kopiert, ist natürlich ein Verweis auf die Quelle vorzunehmen.
Also, für die eigene Programme sehe ich keinerlei Grund, irgend etwas zu verändern, die neue Klausel betrift mich nicht.
Nicht so schnell - du linkst die xlib, oder? Dann hast du ein Problem. Nicht beim Entwickeln, aber beim nutzen.
Natürlich kann man weiterhin die alte xlib verwenden (pre-4.4) oder eben einen der Forks. Ich denke dass das auch mindestens die Debian-Distribution so machen wird. Es ist nett, wenn du die Lizenz so interpretierst. Aber wenn jemand anderes sie anders interpretiert hast du ggf. ein Problem.
Von Jean-Jacques am Sa, 31. Januar 2004 um 08:49 #
Nicht so schnell - du linkst die xlib, oder? Dann hast du ein Problem.
Die Xlib ist eine Komponente die vor der Entwicklung von XFree existierte. Die von XFree zur Verfügung gestellte Library ist so zu sagen ein Klone und meine Programme bauen nicht auf irgendwelche spezifische Sonder-Features diese spezielle Ausgabe. Damit basieren meine Programme nicht XFree86 Technologie.
was hattn STallman jetzt damit zu tun? Der schuldige sollte wohl erher David Dawes heissen, der sich anstatt um irgendwas (gibt ja genug zu tun) eher um Sachen wie Lizenzen und so kümmert .. und hat sich das XFree-Core-Team nicht eh aufgelöst?
Die Organisation hatte in der Vergangenheit die erste Fassung der BSD-Lizenz als nicht GPL-kompatibel eingestuft und massive Bedenken gegen eine Verlinkung von GPL- und BSD-Applikationen geäußert.
Ich wollte nur hervorheben, dass es um die erste BSD-Lizenz geht.
Erstmal: NEIN, es ist kein Problem welches durch eine Missionarische Einstellung der FSF generiert wird!
Wenn Du den Artikel gelesen hast, weißt Du, daß eine Nutzung neuerer XFree86-Versionen eine Änderung in allen vorhandenen X11-Applikationen nötig macht, die diese Bibliotheken benutzen. Das ist ein riesiger Aufwand! Dazu kommt, daß die Distributoren alle überprüfen müßten, ob alle Programme dieser Distribution wirklich geändert sind, da sie sich sonst strafbar machen könnten. Dazu kommt, daß die Lizenz eben nicht GPL konform ist! Die GPL besagt, ich darf das Program verändern, solange ich die Hinweise auf die GPL drin lasse. D.h. Ich darf das Programm auch so verändern, daß ich den entsprechenden Hinweis auf XFree86 wieder rausschmeiße. Diese Recht darf der Programmierer aber niemandem zugestehen, zumindest dürfte das daraus erzeugte Programm wiederum nicht mit den neuen XFree86-Bibliotheken genutzt werden. Das hat nix mit missionarischem Getue zu tun, sondern schlicht damit, daß die Lizenzen eben nicht zusammen passen! Freie SW entbindet eben leider/zum Glück nicht von der Verpflichtung, sich an die Lizenzen zu halten.
Gruß
q.kontinuum
Und Inkompatibilität zur GPL kann ich auch nicht erkennen, es ist ja kein Problem *beide* Lizenzen zu erfüllen. Und nur weil die GPL Änderungen erlaubt, heißt das noch lange nicht dass die Änderungen legal sind. Wenn ich z.B. bei einer Firma einen Vertrag unterschreibe und verspreche dass ich keine inoffiziellen Änderungen in die von der Firma genutzen GPL-Software einbaue, so darf ich halt trotzdem keine Änderungen machen.
Genauso ist's mit der neuen XFree Lizenz, man darf halt den XFree86-Verweis nicht rauswerfen, na und?
Wenn XFree ihre Lizenz so ändert, dass alle dagegen gelinkten GPL-Programme ihren Source anpassen müssen, dann ist dieses Wirrwarr nicht von der FSF zu verantworten. FSF-Bashing halte ich hier für fehl am Platz.
Es geht nicht einfach "den Source zu ändern".
Was notwendig ist, ist eine Lizenzänderung. Hier: die Einräumung des zusätzlichen Rechts, auch gegen XFree86 (so die neue Lizenz nicht GPL-Kompatibel ist) zu linken.
Und dieser Lizenzänderung müssen *alle* Autoren des Codes *explizit* zustimmen.
Das Problem sind nicht BSD-artige Lizenzen, sondern der Copyleft-Effekt der FSF-Lizenzen.
Wenn ich GPL-Software ändere muß ich die Änderungen wieder unter die GPL stellen. Wenn ich an XFree86 unter der neuen Lizenz etwas ändere, kann ich den Code unter die GPL stellen mit dem Hinweis dass ich XFree86 Technologie verwende/darauf aufbaue. Ich kann den Code aber auch propietarisieren mit dem Hinweis, dass ich auf XFree86 Technologie aufsetze. Ich finde das vollkommen legitim.
Im übrigen: wenn vollkommen unabhängige Softwarebestandteile als Abhängigkeit X11(/XFree) haben, aber nicht XFree selbst modifizieren, ist obiger Artikel vollkommen falsch, weil er suggeriert das auch dann ein Hinweis notwendig werden würde. Unsinn!!! Dann müßte jeder Java Entwickler, der IBMJDK einsetzt dank der CPL auf diese hinweisen. Quatsch!
Die Einschränkung betrifft lediglich Software die XFree im Bundle enthält. Und das ist mit Verlaub gesagt nicht zuviel verlangt.
Deshalb nochmals: FULL ACK!
Wenn ich an XFree86 unter der neuen Lizenz etwas ändere, kann ich den Code unter die GPL stellen
Nein. Denn die GPL würde erlauben, den Code (unter Beibehaltung der GPL) beliebig zu ändern.
Du darfst aber niemandem erlauben, den Hinweis auf XFree86 zu entfernen, somit darfst du entsprechenden Code nicht unter die GPL stellen.
Nein, denn das ist es keine GPL mehr. Die GPL sieht keine Beschränkungen bei der Source-Veränderung vor.
Es war schon immer gefährlich, wenn eine Gruppe alleine etwas bestimmt. Mein Vorschlag wäre es, keine doppelt Lizenz mehr zuverwenden, sondern bei solch einem Projekt wie das X-free-Projekt nur noch mit der GPL zu arbeiten.
Was würde eine Abkehr bedeuten bedeuten?
Für Debian und andere Linux-Distributionen gäbe es kein "freier" X-Server mehr. Dies würde die Weiterentwicklung von Linux im Sinne von M$ behindern. Ein weiteres Gnadenbrot bei der Ablöse vom Desktop für das Monopol M$.
Die Lösung kann nur eine wirklich freie Lizenz sein. Gegebenenfalls ein auf GPL gestütztes neues X-free-Projekt. Bei dem bisherigen Projekt, scheinen viel zuviele die Interessen M$ naher Unternehmungen zu unterstützen.
Höchste Eisenbahn um über ein echtes X-"Free"-Projekt nachzudenken und zu realisieren, damit zukünfig kein Druck auf Unix/Linux gemacht werden kann.
LGPL wenn schon
> In der Vergangenheit riet die Free Software Foundation gerade die XFree86 Lizenz zu
> benutzen, weil sie weitgehend mit der BSD-Lizenz kompatibel sei und die berühmte Klausel
> nicht beinhalte.
Ich hoffe mal, daß andere Projekte sich jetzt nicht den XFree86 Leutz anschließen werden und ebenfalls ihre Programme unter eine GPL-inkompatible Lizenz stellen.
Das wäre wirklich ein Rückschritt. Und mit XFree ist es bereits ein Rückschritt. (so ähnlich wie bei uns in der Politik: Statt Vortschritten werden Rückschritte gemacht)
guz
aber diese Lizensaenderung wird wohl einen Konflikt heraufbeschwoeren,
aber es koennte eine interessante Entwicklung geben, XFree86 ist eine "Kernanwendung"
in eigentlich jeder Linux(etc..)distribution, vor allem in solchen Distributionen die sich die Eroberung des Desktops zum Ziel gesetzt haben.
Einen Entwicklungsstillstand koennen sich die Distributoren aber noch weniger leisten, als solch eine problematische Klausel im Lizensvertrag, und ich gehe mal davon aus das
IBM, Suse(Novell) und/oder Redhat
entweder das Projekt selbst zu forken, oder ein vielversprechendes Projekt
mit bezahlten Entwicklern zu unterstuetzen, damit wird XFree(86) wahrscheinlich noch staerker
auf die x86-32 und x86-64 Architekturen getrimmt, eben nunmal die Architektur die vornehmlich
fuer PC`s Verwendung findet.
Halte ich für unwahrscheinlich abwarten und Tee trinken
Das wäre wirklich ein Rückschritt. Und mit XFree ist es bereits ein Rückschritt. (so ähnlich wie bei uns in der Politik: Statt Vortschritten werden Rückschritte gemacht)
In letzter Zeit hört man nichts mehr positives von XFree86. Vielleicht ist es sogar gut wen sie sich auf diese Weise selbst den Todesstoß geben den so machen sie Platz für neuere und auch weitaus innovativere Projekte was man nur befürworten kann!
Grüße
Sturmkind
also ich verstehe den hier:
>dass jede Distribution und jedes Produkt das XFree86 beinhaltet einen
>Vermerk entweder in der Dokumentation oder in der Applikation selbst auf
>XFree86 anbringen muss
so, dass man einfach nur, wenn man z.b. ne linux distri macht
irgendwo in das handbuch reinschreibt powered by Xfree. punkt.
Und wenn man irgendein program schreibt, welches xfree beinhaltet.
Beinhaltet...also in einem x program ist doch kein xfree zeuch drin
oder? nur weil ich ne funktion in eine x lib aufrufe beinhaltet
mein program doch nicht xfree.
Und selbst wenn, wo ist das problem? Da schreib ich halt schnell
mal rüber "bla bla bla xfree...".
Die Distributionen hätten 2 Jahre damit zu tun, zu überprüfen, ob die Entwickler das auch wirklich gemacht haben.
So ähnlich ist wohl die Problematik, die dahinter steckt
Okay?
Das mag bei XFree alleine genommen ja noch gut gehen. Problematisch wird es bloß, wenn es Schule macht.
Stell Dir vor, die GPL und die LGPL hätten so eine Klausel drin.
Un nun betrachten wir uns mal dann GNOME.
In GNOME steht dann, daß es auf Gtk+, GStremer, .. etc aufbaut.
Nun baut aber wiederrum GTK+ alleine genommen auch schon wieder auf einiges auf.
Also müßte dann bei GNOME drinstehen, daß es auf GTK+, Gdk, ATK, GSteamer, etc basiert.
Nun gibt es dann aber auch noch Programm xy das Teile eines Programms oder einer Bibliothek yz in sich integriert. Irgendwann sind diese Codezeilen jedoch durch komplett andere ersetzt worden. Wenn man das jedoch nicht ständig kontrolliert, steht im Programm xy dann immer noch, daß es Code von yz verwendet.
Letztendlich macht diese Lizenz vor allem eines: Viel Arbeit. Und man muß aufpassen, daß man auch ja alle erwähnt, denn sonst ist verletzt man die Lizenzbestimmungen.
Seltsam finde ich bloß, daß die FSF die diese Klausel nicht mag, eben diese jedoch bei sich in der Free Document License integriert hat.
Aber deswegen wurde sie auch schon von vielen (insbesondere vom Debian-Projekt, die noch immer nicht die GNU FDL benutzen) kritisiert.
Bei Software aber interessiert es keinen und nützt auch fast niemanden etwas. Ich denke schon das es da einen Unterschied gibt.
Bücher sind ja für Wissenstransportation gedacht, Software aber solle einen direkten Zweck erfüllen, wie ein Hammer (mir fällt nichts besseres ein, sorry)
»This product includes software developed by The XFree86 Project, Inc (http://www.xfree86.org/) and its contributors«
wobei ich mich schon frage, warum die wegen so einer unwichtigen und uninteressanten bagatelle jetzt diesen stress anfangen. sind die doof?
Die beste Nachricht seit langem.
Jaja, ich weiss, dass X nicht langsam und aufgeblaeht ist, aber XFree86!
Unverständlich nur was in den Köpfen einiger in dem Projekt vorgeht. Erst vergraulen sie Top-Typen wie Packard die wirklich was bewegt haben und nun so komische Lizenzänderungen.
Die, die sie vergrault haben, arbeiten ja jetzt mit den "Konkurrenten" zusammen.
mfg gecko
1. Die Verlinkungsklausel hat sich die FSF/GPL selbst zuzuschreiben, deshalb absurde Argumentation, wenn man die XFree 1.1 License angreift.
2. Suggeriert obiger Artikel, das alle Programme, die XFree86 als Abhängigkeit haben (meist genügt X11-Kompatibilität) einen derartigen Hinweis schreiben müssen. Dies ist mit Verlaub gesagt ABSOLUT FALSCH.
Es geht lediglich um Pakte, die XFree86 als Bundle enthalten, also z.B. Linux-Distributionen. Und diese müssen lediglich auf ihre Distributionsverpackung sowas reinschriebn und nicht in jede Applikation die X11-kompatibel ist.
The end-user documentation included with the redistribution, if any, must include the following acknowledgment: "This product includes software developed by The XFree86 Project, Inc (http://www.xfree86.org/) and its contributors", in the same place and form as other third-party acknowledgments. Alternately, this acknowledgment may appear in the software itself, in the same form and location as other such third-party acknowledgments.
Das Ganze bezieht sich also nur auf Distributionen (redistribution) und nicht auf Programme, die auf XFree86 aufsetzen.
Ausserdem finde ich die Forderung nach Hinweis auf die Urheberschaft von Teilprodukten absolut angemessen.
Allerdings eine kleine Richtigstellung zur Richtigstellung: Dieser Hinweis muss nicht auf der Verpackung stehen, eine Erwaehnung im Handbuch oder aehnlichem ist absolut ausreichend (wie soetwas aussehen kann, ist z.B. im NetBSD-Handbuch nachzulesen).
mfg Sven
Leider hast Du zwei verschiedene Sachen vermischt. Zum einen schreibt die neue Lizenz vor, dass Pakete "die XFree86 als Bundle enthalten" einen Hinweis in der Dokumentation oder beim Booten enthalten muessen. Zum anderen aber, und das ist der Punkt den Du als falsch bezeichnest, scheibt die GPL vor (und nicht XFree), dass jede Appliaktion, die _gegen_ eine Nicht-GPL-Kompatible Applikation gelinkt wird einen Hinweis im Quellcode, unterhalb der GPL, enthalten muss.
Im Grunde also zwei verschiedene Sachen, die hier in einen Tops geworfen wurden. So bezieht sich also die Problematik nicht auf XFree86 und den von Dir erwaehnten Hinweis, der ja sowieso beim Start von X erfolgt, sondern auf die Kollision der GPL mit der neuen XFree86-Lizenz und die bereits erfolgte Erklaerung der "Werbeklausel" als GPL-Inkompatibel.
Gruss
demon
ich habe nichts anderes behauptet.
Die GPL muß sich ihre Restriktion der Linking-Klausel selbst zuschreiben. Wenn Sie die XFree 1.1 License als inkompatibel aufführt, dann ist das ein Problem der FSF. Die kann die Xfree 1.1. als kompatibel bezeichnen. Fertig.
Gruß,
argon
Mach Dich mal Schlau über "derivative works".
Nur weil die FSF das immer wieder betont, damit Knappen wie Du daran denken, hat sie es nicht "erfunden", und schon gar nicht sich selbst zuzuschreiben.
Wenn die FSF Restriktionen einführt, ist das ein Problem der FSF und nicht der XFree-Leute.
Ihr vertauscht hier Ursache und Wirkung.
Die FSF hat nichts geändert, die Klauseln standen lange fest.
Und die XFree-Leute haben das höchstwahrscheinlich auch gewusst.
Die FSF will anderen ihre Regeln aufzwingen - das ist ihr Problem!
Wenn man solche Dinge durchgehen lässt, kannst du die GPL gleich vergessen.
Ich glaube diese Notiz zwangsweise in der Lizenz ist in Ordnung, im Programm aber nicht.
wie ich die Sache sehe ist das Urteil im Artikel Vorschnell. Die Lizenz wird zwar restriktiver aber enthält keine Advertisement Clause wie sie die BSD Lizenz einst enthielt.
Das ist der kritische Teil der alten BSD Lizenz:
»3. All advertising materials mentioning features or use of this software
must display the following acknowledgement:
This product includes software developed by the University of
California, Berkeley and its contributors.«
Die Version 1.1 der XFree86 (?) Lizenz verlangt so etwas nicht:
»Version 1.1 of XFree86 Project License.
Copyright (C) 1994-2004 The XFree86 Project, Inc.
All rights reserved.
Permission is hereby granted, free of charge, to any person obtaining a copy of this software and associated documentation files (the "Software"), to deal in the Software without restriction, including without limitation the rights to use, copy, modify, merge, publish, distribute, sublicense, and/or sell copies of the Software, and to permit persons to whom the Software is furnished to do so, subject to the following conditions:
1. Redistributions of source code must retain the above copyright notice, this list of conditions, and the following disclaimer.
2. Redistributions in binary form must reproduce the above copyright notice, this list of conditions and the following disclaimer in the documentation and/or other materials provided with the distribution, and in the same place and form as other copyright, license and disclaimer information.
3. The end-user documentation included with the redistribution, if any, must include the following acknowledgment: "This product includes software developed by The XFree86 Project, Inc (http://www.xfree86.org/) and its contributors", in the same place and form as other third-party acknowledgments. Alternately, this acknowledgment may appear in the software itself, in the same form and location as other such third-party acknowledgments.
4. Except as contained in this notice, the name of The XFree86 Project, Inc shall not be used in advertising or otherwise to promote the sale, use or other dealings in this Software without prior written authorization from The XFree86 Project, Inc.
THIS SOFTWARE IS PROVIDED ``AS IS'' AND ANY EXPRESSED OR IMPLIED WARRANTIES, INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE IMPLIED WARRANTIES OF MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE ARE DISCLAIMED. IN NO EVENT SHALL THE XFREE86 PROJECT, INC OR ITS CONTRIBUTORS BE LIABLE FOR ANY DIRECT, INDIRECT, INCIDENTAL, SPECIAL, EXEMPLARY, OR CONSEQUENTIAL DAMAGES (INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, PROCUREMENT OF SUBSTITUTE GOODS OR SERVICES; LOSS OF USE, DATA, OR PROFITS; OR BUSINESS INTERRUPTION) HOWEVER CAUSED AND ON ANY THEORY OF LIABILITY, WHETHER IN CONTRACT, STRICT LIABILITY, OR TORT (INCLUDING NEGLIGENCE OR OTHERWISE) ARISING IN ANY WAY OUT OF THE USE OF THIS SOFTWARE, EVEN IF ADVISED OF THE POSSIBILITY OF SUCH DAMAGE.«
Ich bin der Meinung die News sollte unbedingt abgeändert werden. Ansonsten erst mal abwarten was die FSF dazu sagt.
MFG, David
»3. The end-user documentation included with the redistribution, if any, must include the following acknowledgment: "This product includes software developed by The XFree86 Project, Inc (http://www.xfree86.org/) and its contributors",«
Wenn ich das richtig verstehe muss der Hinweis auch nur dann erfolgen wenn es tatsächlich eine End-User Dokumentation gibt?
»in the same place and form as other third-party acknowledgments. Alternately, this acknowledgment may appear in the software itself, in the same form and location as other such third-party acknowledgments.«
Und wenn ich das hier richtig verstehe genügt es also dass X beim starten von der Konsole den Text ausgibt... ?
Endlich mal jemand, der nicht sofort in wildes, grundloses XFree86-Bashing ausbricht und das Ende der Welt gekommen sieht. Sondern statt dessen TFA liest.
Als BSD-Entwickler ist die Advertising Clause-Diskussion ein alter Hut für mich. So wie ich das sehe, wird es darauf hinauslaufen: Die Distributoren, die XFree86 4.4 benutzen, schreiben den Hinweis auf das XFree86-Projekt in eine Datei /usr/X11R6/COPYRIGHT, /usr/share/doc/xbase/copyright oder ähnlich. Bei den BSD-Projekten gibt es für diesen Zweck i.A. /usr/share/man/man0/COPYRIGHT. Das kann dann z.B. so aussehen wie hier bei MirBSD.
--Benny.
Wenn ein meines Programmes unter z.B. Solaris-Sparc läuft ist
mit Sicherheit kein XFree86 dabei. Auf der gleiche Art und Weise
existieren Programme die entweder Motif / openMotif oder Lesstif,
je nachdem was der PC-Eigner installiert hat. Dies bedeutet
dass der Entwickler nicht im Vorraus weisst wie die Umgebung
sein wird. Dementsprechend kann solch ein Program nicht auf
z.B. XFree86 basieren.
Wenn der Entwickler in die XFree Sourcen stöbert und daraus
Kode für sein eigenen Bedarf kopiert, ist natürlich ein Verweis
auf die Quelle vorzunehmen.
Also, für die eigene Programme sehe ich keinerlei Grund, irgend
etwas zu verändern, die neue Klausel betrift mich nicht.
MfG, Jean-Jacques
Das meinte ich oben als ich von X11-kompatibel sprach...
Nicht beim Entwickeln, aber beim nutzen.
Natürlich kann man weiterhin die alte xlib verwenden (pre-4.4) oder eben einen der Forks. Ich denke dass das auch mindestens die Debian-Distribution so machen wird.
Es ist nett, wenn du die Lizenz so interpretierst. Aber wenn jemand anderes sie anders interpretiert hast du ggf. ein Problem.
Die Xlib ist eine Komponente die vor der Entwicklung von XFree existierte. Die von XFree zur Verfügung gestellte Library ist so zu sagen ein Klone und meine Programme bauen nicht auf irgendwelche spezifische Sonder-Features diese spezielle Ausgabe. Damit basieren meine Programme nicht XFree86 Technologie.
Jean-Jacques
Debian verbieten Credits vom Umschlag zu entfernen aber selber kein Stück besser...
denn die GPL dient mehr dem EGO von RMS als der "freien Software".
Es wied Zeit, das mal ein Nachfolger der GPL genutzt wird.
NikN
Ich wollte nur hervorheben, dass es um die erste BSD-Lizenz geht.
siehe auch:
http://www.gnu.org/philosophy/license-list.html#GPLIncompatibleLicenses