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Di, 31. August 2004, 14:19

Software::Video

VIA veröffentlicht Xine-basierten Media Player

VIA Technologies hat Verbesserungen am Open-Source-Projekt Xine bekannt gegeben und einen eigenen Media Player zum freien Download angeboten.

Die unter dem Namen VeXP 3.0 (VIA enhanced Xine Player, Version 3.0) veröffentlichte Lösung enthält den kompletten Xine-Player, der um zusätzliche Funktionen zur Ansteuerung der eigenen Digital Media Chipsets der VIA C-Serie erweitert wurde. So biet die VIA-Lösung Unterstützung für Hardware-basierte MPEG2 Decodierung des VIA CLE266 und MPEG-4- und MPEG-2-Videobeschleunigung im Zusammenhang mit VIA CN400, die nun gegenüber der Standardausgabe ein performanteres Abspielen von Filmen ermöglichen sollen. Gerichtet ist die VIA-Prozessor-Plattform vor allem an den Consumer-Bereich. Laut Aussage von VIA wird es nun auch unter Linux möglich, zahlreiche Hardware-basierte Funktionen zu nutzen. In einer Email schrieb Tim Handley, Processor Platform Marketing Manager: »Wir glauben, dass das Linux das richtige Betriebssystem für den X86 Consumer Elektronik-Markt ist«.

Miguel Freitas zeigte sich zwar über die Erwähnung des Projektes und die Unterstützung von VIA zufrieden, bedauerte allerdings, dass das Unternehmen eine eigene Version von Xine herausbringe und sich nicht direkt an der Entwicklung von Xine beteilige. Durch die geschlossene Entwicklung der eigenen Treiber spalte das Unternehmen die Bemühungen der Projekte. So wurde bereits vor geraumer Zeit das unichrome-Projekt gegründet, das einen ähnlichen Ansatz wie VIA verfolgt und ebenfalls eine Hardwarebeschleunigung der Chipsätze unter Linux ermöglichen will. Mangels geeigneter Dokumentation ist das Projekt allerdings von dem Erreichen der eigenen Ziele noch weit entfernt, obgleich unichrome durch die Nutzung der XvMC-Erweiterungen durchaus interessante Aspekte verfolgt und im Vergleich zu VIAs Lösung portabler gestaltet wurde. Denn: Laut Aussagen von VIA funktioniert VeXP nur auf wenigen Distributionen. Hinzu kommt noch, dass VIA nicht gewillt ist, ihre Treiber im Quellcode zu veröffentlichen und statt dessen nur wenige Distributionen unterstützt.

Weniger diplomatische Worte zu VIAs Linux-Unterstützung fand Harad Welte, führender Entwickler des Netfilter-Projektes. Wie Welte in seinem Blog schreibt, ist die Unterstützung von Linux bei VIA von einer akzeptablen Lösung noch weit entfernt. »Der "Linux Support" ist so gut, dass einige Leute Tage damit verbracht haben, die binären proprietären Treiber zu analysieren«. Vor allem Ivor Hewitt ermöglichte durch seine Arbeit allen Nutzern anderer Kernel, die von VIA veröffentlichten Treiber auch nutzen zu können. »Willkommen in der Welt des "VIA Linux Support", in der wir statt Windows-Treiber nun Linux-Treiber analysieren können«, so Welte spöttisch.

Die aktuelle Version des VeXP-Players sowie eine Vielzahl anderer Applikationen, unter anderem auch vorkompilierte Module für XFree86, finden Interessenten auf der Seite des Herstellers.

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