Von Tuxnewbie am Do, 16. September 2004 um 00:40 #
Fein. Auch wenn ich ein "informatischerer" Award besser zu ihm passen würde. Aber wenn man so will hat GPL/Linux auch (mindestens potentiell) einen großen Einfluß auf Wirtschaft (Cathedral & bazar) und Leben.
Wenn "Innovation im Computerbereich" das Entscheidungskriterium darsellt.
Denn was ist denn an Linux so herausragend? Meiner Meinung nach ist es das Open Source Entwicklungsmodell nach den Free Software Richtlinien sowie die GPL Lizenz und das alles hat Richard Stallman erschaffen und nicht Linus Torvald.
Das besondere an Linux ist also, daß Linux ein Free Software Kernel ist und unter der GPL Lizenz steht,darin steckt die eigentliche Innovation, weil wenn man den Kernel nur alleine für sich nimmt, dann ist es nur ein Unix ähnlicher Kernel unter vielen.
Deswegen hätte meiner Meinung nach der Preis eher Richard Stallman erhalten sollen, für die Innovative Leistung namens "Gründung des GNU Projekts".
Im Prinzip ist es also nur Glück, das vorwiegend Linux im Rampenlicht steht und nicht die GPL Lizenz und davon profitiert nun natürlich Linus mehr als R.S. während Richard Stallman bedauerlicherweise leer aus geht, schade eigentlich, die Leute die solche Preise vergeben sollten auch mal mehr einen Blick hinter die Kulissen werfen und nicht nur auf das schauen, was gerade in den Medien Hipp ist.
BTW. Der Hurd Kernel ist IMHO sowieso innovativer als der Linux Kernel, aber das wissen leider nur die wenigsten, also selbst aus technischer Sicht hätte den Preis eher das GNU Projekt und die daran beteiligten Leute verdienen müssen.
Von theBohemian am Do, 16. September 2004 um 02:47 #
Tja, leider ist der Gedanke der Freien Software bei den Herren noch nicht angekommen. Und bei jedem, der sich mit zB. mit binary-only Treibern zufrieden gibt, auch nicht.
Andererseits ist das Torvalds-Stallman-Preisverleihungsthema schon ziemlich abgegriffen und immerhin macht Torvalds keinen Affenzirkus um das ganze.
Wer an einem Vortrag, den ich vor einer Weile gehalten habe, über Freie Software interessiert ist: http://page.mi.fu-berlin.de/~rschuste/
Von Manfred Tremmel am Do, 16. September 2004 um 12:50 #
Siehste, demzufolge kämpft ATI mit der immer schlechteren Qualität der eigenen Closed Source Treiber dafür, dass verstärkt die freien Treiber eingesetzt werden, denn die funktionieren (wenn auch bei neueren Chips ohne 3D Support).
BTW. Der Hurd Kernel ist IMHO sowieso innovativer als der Linux Kernel, aber das wissen leider nur die wenigsten, also selbst aus technischer Sicht hätte den Preis eher das GNU Projekt und die daran beteiligten Leute verdienen müssen.
Stimmt, an Linux ist vorallem das Entwicklungsmodell innovativ. Hurd ist vielleicht technisch innovativer, hat aber offensichtlich einige Probleme und es existiert immer noch keine stable version. Die Juroren wollten wohl Innovationen auszeichnen, die sich durchgesetzt haben (und wirtschaftlichen Einfluss besitzen) und nicht Technologien, die noch auf ihren Durchbruch warten. (Nein, ich wiederhole den HURD-Witz hier jetzt nicht )
Von Sven Salzwedel am Do, 16. September 2004 um 10:51 #
ACK! ... bis auf das mit Hurd. Mag sein das Microkernel "besser" sind, doch letztendlich zählt was sich (praktisch) durchgesetzt hat und benutzbar ist. Was nützt mir ein Microkernel der zwar technisch besser durchdacht ist, aber auf die Begeisterung der Kernelhacker wartet und sich dadurch kaum weiterentwickelt?
Nunja, ansonsten gebe ich dir Recht, Stallman hätte den Preis eher verdient.
Die Diskussion Micro- vs. Macrokernel haben Torvalds und Tanenbaum schon vor Jahren geführt.
Interessanterweise haben die meisten Microkernel bei Standardanwendungen große Probleme mit der internen Kommunikation (IPC) und sich daher auf dem Desktop nicht durchsetzen können: sogar M$ baut irgendetwas zwischen Micro- und Makrokernel (GDI auf Kernelebene wäre im Microkernel nicht denkbar).
Linux hat sich durch die Modulstruktur einige Vorteile von Microkerneln eingehandelt, ohne an deren Nachteilen zu leiden.
HURD mag zwar besser geplant sein, steht aber auf vielen "Vaporware"-Listen ziemlich weit oben...
Jup, die IPC ist einer der Hauptprobleme von µKernel Systemen.
Vorallem HURD hat sich da mitm Mach teilweise ins Fettnämpfen gesetzt. In dem Zusammenhang ist vielleicht der L4 Port von HURD interesant, der aber wohl noch eine Weile brauchen wird. Das dieser wohl erst nach HURD 1.0 einsatzbereit sein wird verkneif ich mir jetzt mal *g*
> Linux hat sich durch die Modulstruktur einige Vorteile von Microkerneln eingehandelt, ohne an deren Nachteilen zu leiden.
Insbesondere Fuse dürfte in Zukunft interessant werden, da dies bisher ja ein exklusives Merkmal von Hurd war. Sowas wie "cat /url/www.pro-linux.de/news|grep torvalds" oder so ist dann möglich.
Hey Leute Könnt ihr euch nicht einfach darüber freuen dass Linus den Preis bekommen hat.
Richard Stallman hat Großes geleistet aber er ist auch eine kontroverse Persönlichkeit. Solche Leute waren schon immer benachteiligt, wenn es um solche Preise geht.
Und zu der technischen Seite: IMHO hin und her - Linux hat openSource erst richtig populär gemacht und sich am Markt durchgesetzt...
auch wenn der Preis in San Francisco verliehen wird (ist es eigentlich ein Zufall, dass sie Stadt auf SCO endet?), die Zeitschrift "The Econimist" hat ihren Sitz seit 1843 in London und ist wahrscheinlich britischer als die Queen.
Übrigens ist das Magazin sehr zu empfehlen, eine exzellente Sprache und sehr offene und unvoreingenommene Berichterstattung. Leider am Kiosk etwas teuer, im Abo aber durchaus zu verkraften.
Denn was ist denn an Linux so herausragend?
Meiner Meinung nach ist es das Open Source Entwicklungsmodell nach den Free Software Richtlinien
sowie die GPL Lizenz und das alles hat Richard Stallman erschaffen und nicht Linus Torvald.
Das besondere an Linux ist also, daß Linux ein Free Software Kernel ist und unter der GPL Lizenz steht,darin steckt die eigentliche Innovation, weil wenn man den Kernel nur alleine für sich nimmt,
dann ist es nur ein Unix ähnlicher Kernel unter vielen.
Deswegen hätte meiner Meinung nach der Preis eher Richard Stallman erhalten sollen,
für die Innovative Leistung namens "Gründung des GNU Projekts".
Im Prinzip ist es also nur Glück, das vorwiegend Linux im Rampenlicht
steht und nicht die GPL Lizenz und davon profitiert nun natürlich Linus mehr als R.S. während
Richard Stallman bedauerlicherweise leer aus geht, schade eigentlich,
die Leute die solche Preise vergeben sollten auch mal mehr einen Blick hinter die
Kulissen werfen und nicht nur auf das schauen, was gerade in den Medien Hipp ist.
BTW. Der Hurd Kernel ist IMHO sowieso innovativer als der Linux Kernel, aber das wissen leider nur die wenigsten, also selbst aus technischer Sicht hätte den Preis eher das GNU Projekt und die daran beteiligten Leute verdienen müssen.
Andererseits ist das Torvalds-Stallman-Preisverleihungsthema schon ziemlich abgegriffen und immerhin macht Torvalds keinen Affenzirkus um das ganze.
Wer an einem Vortrag, den ich vor einer Weile gehalten habe, über Freie Software interessiert ist: http://page.mi.fu-berlin.de/~rschuste/
Lizenz: CC ... wasn sonst
Ist er doch. Linux ist frei, oder etwa nicht?
Stimmt, an Linux ist vorallem das Entwicklungsmodell innovativ. Hurd ist vielleicht technisch innovativer, hat aber offensichtlich einige Probleme und es existiert immer noch keine stable version. Die Juroren wollten wohl Innovationen auszeichnen, die sich durchgesetzt haben (und wirtschaftlichen Einfluss besitzen) und nicht Technologien, die noch auf ihren Durchbruch warten. (Nein, ich wiederhole den HURD-Witz hier jetzt nicht )
Nunja, ansonsten gebe ich dir Recht, Stallman hätte den Preis eher verdient.
Kann man den denn zweimal bekommen?
Interessanterweise haben die meisten Microkernel bei Standardanwendungen große Probleme mit der internen Kommunikation (IPC) und sich daher auf dem Desktop nicht durchsetzen können: sogar M$ baut irgendetwas zwischen Micro- und Makrokernel (GDI auf Kernelebene wäre im Microkernel nicht denkbar).
Linux hat sich durch die Modulstruktur einige Vorteile von Microkerneln eingehandelt, ohne an deren Nachteilen zu leiden.
HURD mag zwar besser geplant sein, steht aber auf vielen "Vaporware"-Listen ziemlich weit oben...
Alex
Vorallem HURD hat sich da mitm Mach teilweise ins Fettnämpfen gesetzt.
In dem Zusammenhang ist vielleicht der L4 Port von HURD interesant, der aber wohl noch eine Weile brauchen wird.
Das dieser wohl erst nach HURD 1.0 einsatzbereit sein wird verkneif ich mir jetzt mal *g*
Insbesondere Fuse dürfte in Zukunft interessant werden, da dies bisher ja ein exklusives Merkmal von Hurd war. Sowas wie "cat /url/www.pro-linux.de/news|grep torvalds" oder so ist dann möglich.
Könnt ihr euch nicht einfach darüber freuen dass Linus den Preis bekommen hat.
Richard Stallman hat Großes geleistet aber er ist auch eine kontroverse Persönlichkeit.
Solche Leute waren schon immer benachteiligt, wenn es um solche Preise geht.
Und zu der technischen Seite:
IMHO hin und her - Linux hat openSource erst richtig populär gemacht und sich am Markt durchgesetzt...
Und das obwohl in den Copyrighthinweisen und der Lizenz von Linux steht: "This program is free software..." *SCNR*
auch wenn der Preis in San Francisco verliehen wird (ist es eigentlich ein Zufall, dass sie Stadt auf SCO endet?), die Zeitschrift "The Econimist" hat ihren Sitz seit 1843 in London und ist wahrscheinlich britischer als die Queen.
Übrigens ist das Magazin sehr zu empfehlen, eine exzellente Sprache und sehr offene und unvoreingenommene Berichterstattung. Leider am Kiosk etwas teuer, im Abo aber durchaus zu verkraften.
Grüße
Oktavian