Gesellschaft::Politik/Recht
Asianux 2.0 für Juni geplant
Die Firmen Hancom, Red Flag und Miracle sind zuversichtlich, das gemeinsam entwickelte Asianux 2.0 bereits im Juni 2005 fertigzustellen.
Die Asianux-Initiative war vor einem Jahr von den Firmen Miracle Linux aus Japan und Red Flag Linux Co. aus China angekündigt worden, die das gemeinschaftliche System mit den chinesischen Oracle Labs entwickeln wollten. Oracle hält eine Mehrheitsbeteiligung von Miracle Linux. Drei Monate später wurde eine Beta von Version 1.0 vorgestellt, im Juli dann die Version 1.0. Kurz danach wurde die Firma Hancom Inc. aus Korea, Hersteller des unter Linux laufenden, zu MS-Office kompatiblen Hancom Office, in den Kreis der Entwickler aufgenommen.
Ziel von Asianux war es von Beginn an, eine preiswerte Linux-Distribution für Unternehmen in Ostasien zu schaffen. Die beteiligten Firmen sahen ein enormes Wachstum des Linux-Einsatzes in dieser Region voraus und gehen auch heute davon aus, daß der Markt für freie Software in dieser Region um mindestens 20% jährlich wachsen wird. Die chinesische Regierung geht sogar von 46,7% pro Jahr aus.
Dem Artikel des Korea Herald zufolge gab ein Sprecher von Hancom zu Protokoll, daß Asianux 2.0 bereits im Juni 2005 fertig werde, zwei Monate früher als geplant. »Damit werden wir ein freies System haben, das mit SUSE oder Red Hat vergleichbar ist.« Möglicherweise wurden zusätzliche Kapazitäten in die Entwicklung gesteckt, um den Termin vorverlegen zu können. Denn Korea hat beschlossen, im Sommer NEIS einzuführen, eine Datenbank der Studenten des Landes, und bei dieser Gelegenheit soll das Open-Source-System Asianux 2.0 seine Premiere erleben. Das NEIS-System war wegen Datenschutz-Bedenken allerdings heftig umstritten.
