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Mo, 28. Februar 2005, 14:05

Gemeinschaft

FSF startet Kampagne für ein freies BIOS

Eine neue Kampagne der Free Software Foundation macht sich zum Ziel, die »letzte Bastion der unfreien Software« auf einem PC, das BIOS, zu ersetzen.

Als 1992 der Linux-Kernel frei wurde, bekam das 1984 gegründete GNU-Projekt ein System und ermöglichte jedem die Benutzung eines Rechners nach den von GNU festgelegten Freiheiten. Nur noch eine letzte Komponente proprietärer Software trübt die Freiheit des Benutzers, und diese letzte Bastion gilt es laut Richard Stallman, Gründer des GNU-Projektes und Präsident der Free Software Foundation (FSF), zu ersetzen.

Das früher kaum austauschbare Stück Software, das BIOS, das fest in einem ROM seinen Platz fand, kann heute problemlos ausgetauscht werden und sollte laut Stallman durch freie Software ersetzt werden. »Nicht alle in unserer Community nehmen ein unfreies BIOS als akutes Problem wahr«, so Stallman. »Für uns in der freien Software-Bewegung ist Freiheit die Hauptangelegenheit. Wir müssen das Problem lösen [...]«.

Mit LinuxBIOS fanden bereits erste Bestrebungen, das BIOS des Rechners zu ersetzen, statt. Das Produkt unterstützt eine stattliche Anzahl von Motherboards, stößt allerdings sehr oft an die Grenzen des Machbaren. Stallman beklagt, dass viele der Hersteller, die sich sogar offiziell für Linux ausgesprochen haben, die Bitten nach Spezifikationen ignorieren. »Manche der Desktop-Systeme können eine freie BIOS-Version nutzen, wir kennen allerdings keinen Laptop, der das auch könnte«, so Stallman. Mit genug Druck wird es allerdings möglich sein, die Unterstützung der Motherboard-Hersteller zu bekommen und eine freie BIOS-Version für nahezu alle Motherboards zu schaffen.

Stallman fordert deshalb alle Nutzer eines PCs auf, beim Kauf eines Rechners oder Motherboards darauf zu achten, ob eine freie Version eines BIOS installiert werden kann. Zwar würde eine Kooperation mit den Herstellern die Angelegenheit einfacher machen, um diese allerdings zu erwirken, bedarf es eines Druckmittels, so Stallman weiter. Die sich am unkooperativsten verhaltende Firma ist laut Stallman Intel. Das Unternehmen blockiere die Bestrebungen, eine freie BIOS-Version zu erstellen und verbreite unwahre Behauptungen. »Im Gegenstaz dazu kooperiert AMD sehr gut«, so Stallman weiter. Jeder Unterstützer der Kampagne sollte deshalb laut Stallman auf Intel-CPUs verzichten und AMD-Produkte kaufen.

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