Software::Entwicklung
GCC 4.0 geprüft
Kurz nach der Herausgabe der GNU Compiler Collection 4.0 versuchen erste
Experimente herauszufinden, ob GCC 4.0 tatsächlich zufriedenstellender arbeitet als seine Vorgänger.
gnu.org
GCC-Logo
Der Test beschränkt sich auf die C- und C++-Compiler und zieht als Bewertungsmaßstab die Laufzeitgeschwindigkeit und Größe des resultierenden Programms sowie die Übersetzungszeit in verschiedenen Optimierungsstufen heran. Der Versuch erfolgt mit einem Gentoo-System an sehr rechenintensiven Prozessen wie Raytracing, MP3-Erstellung und mathematische Berechnungen auf jeweils einem 64-Bit-Opteron und einem Pentium 4, was schnell zeigt, wie unterschiedlich performant der neue Compiler für beide Architekturen arbeitet.
Das Ergebnis, das mit unterschiedlicher Wahl der Compiler-Optionen, der Programmiersprache, der Plattform und des Basissystems selbstverständlich schnell anders ausfallen kann, ist ernüchternd: teilweise brauchte GCC 4.0 länger, um größere und langsamere Applikationen zu erstellen als GCC 3.4.3, wobei der Leistungsabfall auf dem Opteron-System deutlicher erkenntlich ist als auf dem Pentium 4. Die genauen Zahlen für POV Ray, Lame, SciMark und den Linux-Kernel sind im Original-Artikel verfügbar.
Dass die GNU Compiler Collection in neuen Versionen Probleme zeigt, ist nicht neu: auch GCC 3.0 wies kritische Fehler auf, GCC 3.2 änderte seine C++-ABI und wurde daher zu allen Vorgängern - jedoch nicht zu vielen anderen Compilern - inkompatibel. GCC 4.0 macht hierbei keine Ausnahme: während ein Benchmark an Hand des KDE-Quellcodes gute Übersetzungszeiten liefert, erzeugt der Compiler daraus unbrauchbare Programme, weshalb KDE sich noch nicht mit GCC 4.0 kompilieren lässt.