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Thema: Inkscape 0.42

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von inky am Mi, 27. Juli 2005 um 11:10 #
Hallo,

ich verstehe einige Sachen nicht:
Auf Linux fehlende Programme, wie das Vektorzeichenprogramm Inkspace oder das DTP Programm Scribus, die von Open Source Entwicklern ins Leben gerufen werden, kommen vom Leistungsumfang innerhalb kurzer Zeit auf das Niveau kommerzieller Produkte, die jahrelang entwickelt werden.
Wie geht das?

Am Ende ist immer so ein 'fader Beigeschmack' das das Programm doch nicht die kommerziellen ersetzen kann?
Widerspruch?

Das soll kein Flame darstellen, aber ich bin ziemlich überrascht das man in so kurzer Zeit auf Programmumfang aufstossen kann, die seit Jahren entwickelt werden.
Das verstehe ich nicht.

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    Von dark_star am Mi, 27. Juli 2005 um 11:37 #
    Zwei Aspekte:

    Zum einen ist es deutlich einfacher, etwas zu entwickeln, wenn man ein etabliertes Vorbild hat. OK, das ist der alte Nachahmerspruch, aber teilweise stimmt er ja doch ;).

    Zum anderen gibt es auf OSS Seite aber ganz gravierende Vorteile. CSS-Firmen haben ja nur einen begrenzten Pool an Entwicklern, also die, die sie selbst bezahlen. Auch beim Rückgriff auf bestehende Software ist man auf das eingeschränkt, was es gerade käuflich zu erwerben gibt und man ist dann meist
    auf den Hersteller angewiesen, ob er die Quellen rausrückt, ob man sie verändern darf, usw.

    Als OSS-Entwickler habe ich Rückgriff auf einen sehr grossen SW-Pool, z.B. allem aus der GPL-Schiene, wenn ich GPL-SW machen will und ich kann u.U. andere Entwickler motivieren, da mit einzusteigen. So kann die Anzahl der Entwickler dynamisch vergrössert werden und dann kann manches sehr explosiv gehen.

    Allerdings hat man hat sehr schnell Beschränkungen, wenn das Thema nicht interessant genug erscheint und das OSS-Projekt deshalb verhungert. Das ist dann wieder die Stunde der Kommerziellen, die dann diese Lücke füllen. Aber Vektorzeichenprogramme und DTP sind ein dankbares Entwicklerthema und ziehen offensichtlich genug interessierte Leute an.

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    Von MoMo am Mi, 27. Juli 2005 um 11:50 #
    Nur weil die Entwickler ihre Applikation mit kommerziellen Applikationen vergleichen, muss es nicht heißen, dass sie wirklich vergleichbar sind. Wer schon eine Weile mit kommerziellen Applikationen ala Corel Draw oder Freehand gearbeitet hat, wird schnell merken, dass Inkscape noch einen langen Weg vor sich hat, um den Applikationen in aktuellen Versionen wirklich eine Konkurrenz zu sein.
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      Von sbeyer am Mi, 27. Juli 2005 um 14:05 #
      Ich habe früher ab und zu mal Corel Draw verwendet und inkscape empfand ich als um einiges leichter zu bedienen. Man kann schnell und einfach gute Ergebnisse erzielen. Hast du ein paar Beispiele, was denn an Inkscape noch fehlt, damit es eine wirkliche Konkurrenz zu CD, Freehand usw werden kann?
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      Von zettberlin am Mi, 27. Juli 2005 um 17:51 #
      >Wer schon eine Weile mit kommerziellen Applikationen ala Corel Draw oder Freehand gearbeitet hat, wird schnell merken, dass Inkscape noch einen langen Weg vor sich hat, um den Applikationen in aktuellen Versionen wirklich eine Konkurrenz zu sein.

      Dazu habe ich eine zweigeteilte Meinung:

      1.) eine Software ist dann gut und professionell, wenn ich als Professioneller damit meine Aufträge effektiv und in 1a Qualität umsetzen kann. Wer Grafiken/Bilder für den Bildschirm zu erstellen und zu bearbeiten hat, kann das mit dem Gespann GIMP, OODraw und INkscape sehr effektiv und ohne Einschränkungen auch in 1a Qualität. Wenn es um hochklassige Drucksachen geht, wäre eine zusätzliche Photoshop-Installation wohl fällig - alles andere (auch gute, normale Drucksachen) gehen vollständig in freier Software.

      2.) Die allermeisten Nutzerinnen und Nutzer benötigen die höheren Funktionen von Freehand, PS, Quark etc nicht. PUNKT!
      Ich kann mich noch gut erinnern, wie erfreut und erstaunt eine Kundin von mir war, als ich Ihr OODraw als Alternative für ihre ahhmmm abgelaufene Freehand-Lizenz vorstellte: Text direkt im Layout bearbeiten ist eben manchmal interessanter als umfassende Möglichkeiten der Druckvorbereitung...

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    Von Soriac am Mi, 27. Juli 2005 um 11:58 #
    Teilweise ist es natürlich verständlich, dass die Entwickler mit berechtigtem Stolz dazu neigen, etwas unberechtigterweise zu übertreiben, denn wenn man ehrlich ist, der Funktionsumfang eines Monsters wie Illustrator ist immer noch nicht erreicht, ein paar gute Dinge fehlem dem Inkscape denn doch noch (meine persönlichen Punkte wären da vor allem exaktere Kontrolle des Textes mit wirklich allen Kontrollmöglichkeiten über kerning, spacing etc.. und natürlich "Verzerreffekte" a la perspektive).
    Allerdings muss man schon anbringen, dass Inkscape im Vergleich zu so manch anderen "Zeichenprogrammen" wie z.B. auch dem OpenOffice draw, durchaus als gut ausgestattet gezählt werden darf. Und wenn man die Äusserungen streng juristisch betrachtet, haben die Autoren auch nicht von "gleichem Funktionsumfang" gesprochen, man könnte es eher als "in die gleiche Klasse gehörend wie" auslegen, was ähnlich schwammig genommen werden kann. Mit anderen Worten: eigentlich haben die inkscape-Leute nichts explizites gesagt :-) (Was natürlich nicht verhindern dürfte, dass es bestimmt wieder Leute gibt, die glauben, inkscape wäre zu illustrator identisch und die dann später enttäuscht werden)
    Und im Übrigen halte ich solche Vergleiche sowieso für etwas nicht ganz so gutes, denn ich berachte inkscape primär als svg-Editor mit besonderem Blickpunkt auf die svg-Konformität, wogegen Illustrator, wie der Name schon sagt, ein Illustrationsprogramm ist, welches, wie ich gehört habe, nicht gerade sauberen svg-Code exportieren soll.

    Ändert aber alles nichts daran, dass inkscape dennoch ein beeindruckendes, nützliches und vielseitiges Programm ist, das ich sehr gerne verwende, auch wenn ich das künstlerische Äquivalent zu einem Zigelstein bin :-)

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    Von clausi am Mi, 27. Juli 2005 um 13:08 #
    Man sollte vielleicht erwähnen, daß Inkscape ein Fork von Sodipodi ist, welches selbst eine Weiterentwicklung von Gill ist, wenn ich mich nicht täusche. Mit anderen Worten: der Code kann schon lange in Entwicklung sein. Man sollte sich nicht von einer kurzen Existenz des Projektnames oder dessen kleiner Versionsnummer täuschen lassen.

    Wenn ein Projekt nicht auf etablierte Bibliotheken oder Kommandozeilenprogramme zurückgreifen kann (wie etwa bei Editoren, Datenbank-Frontends oder Audioplayern), benötigt es schon 3 bis 4 Jahre bevor ein Open Source Projekt einigermassen brauchbar ist. Das ist zumindest meine persönliche Einschätzung.

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    Von furanku am Mi, 27. Juli 2005 um 13:40 #
    Es ist auch Allgemein, nicht nur bei Open Source Software so, daß die größten Fortschritte natürlich am Anfang gemacht werden, und das auch noch ohne daß "die Öffentlichkeit" etwas davon groß mitbekommt, das Programm kennt ja noch keiner. Ist die Code Basis dann genügend komplex kann eine vermeintlich kleine Erweiterung größere interne Änderungen nach sich ziehen, wie z.B. bei gimp.

    Dort arbeiten die Entwickler seit Jahren daran, die "Graphics Engine" gegen GEGL auszutauschen um die oft gehörten Forderungen nach (durchgängigem) CYMK, ICC Profilen und 16 Bit Farbkanälen ... einzubauen, die im Endeffekt dem Heimanwender nicht viel neuen Nutzen bringen werden.

    Oder die Auspaltung Mozillas in Firefox in Thunderbird, die ein komplettes internes "Ausmisten" und teilweises Neuschreiben mit sich brachten. Die "letzten 5%-10%" der Features können oft genauso aufwendig zu implementieren sein, wie die gesamte Entwicklung davor, da dabei dann alle evtl. Fehler im Design sich schonungslos rächen.

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