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Mo, 22. August 2005, 15:03

Gesellschaft::Politik/Recht

Sun mit Open-Source-DRM

Sun Microsystems hat die Open Media Commons-Initiative vorgestellt, die unter anderem einen freien DRM-Standard enthält.

Diverse Firmen bieten bereits DRM (Digital Rights Management)-Implementierungen an, einen Standard gibt es jedoch nicht. Unter anderem vermarkten Apple und Microsoft DRM-Systeme, die jedoch proprietär und für die Anwender mit zusätzlichen Lizenzkosten verbunden sind.

Sun will diesen nun eine eigene Implementierung entgegensetzen, denn, so Suns COO Jonathan Schwartz, inkompatible Standards würden die Innovation und das Wachstum dieses Bereiches behindern. Die Musikindustrie und andere Sun-Partner haben dies offenbar auch erkannt. Eine freie Implementierung, wie sie Sun nun vorgestellt hat, würde von den Lizenznehmern keine Gebühren verlangen und hat daher größere Chancen, sich durchsetzen zu können. Allerdings ist es so einfach auch nicht, da auch die mit diesem System angebotenen Inhalte eine Rolle spielen, also die Inhaber von geschützten Werken mit an Bord sein müssen.

Die Grundlage für Suns Open Media Commons bildet das Projekt DReaM aus den Sun Labs, das für »DRM/everywhere available« stehen soll. Das Projekt wurde unter die CDDL gestellt, die gleiche Lizenz, die auch OpenSolaris verwendet. Es soll auch DRM-Opera enthalten, einen interoperablen DRM-Standard, der unabhängig von spezifischer Hardware, Medienformaten und Betriebssystemen ist. Die Lizenz kann bei diesem System pro Benutzer erteilt werden, anders als bei vielen anderen Systemen, die sie an ein bestimmtes Gerät binden.

Digital Rights Management (das »Rights« steht hier für das Wegnehmen von Rechten, weshalb FSF-Präsident Richard Stallman von Digital Restriction Management spricht) spielt im Open-Source-Bereich noch keine Rolle, besonders da es bisher noch keine freie DRM-Implementierung gab. Linus Torvalds hatte schon vor über zwei Jahren erklärt, daß DRM im Linux-Kernel akzeptabel sei, da der Kernel nur Möglichkeiten bereitstelle, aber keine Richtlinien festlege. Es wird daher erwartet, daß irgendwann eine DRM-Implementierung in den Kernel einziehen wird. Offen bleibt, ob die Anwender diese auch nutzen, um bisher unzugängliche geschützte Inhalte nutzen zu können. Einige Beobachter glauben, daß die Anwender DRM-geschützte Inhalte akzeptieren, sobald sie bequem genug in der Anwendung sind.

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