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Mi, 5. Oktober 2005, 18:29

Übersetzer Logos wird Open Source

Die GlobalWare AG und das deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) haben das maschinelle Übersetzungssystem Logos unter eine freie Lizenz gestellt.

Dies gaben die beiden Partner auf der Konferenz MT Summit X in Phuket, Thailand, bekannt. Logos war eines der ersten kommerziell erhältlichen Übersetzungssysteme und wird bereits seit über 30 Jahren für die halbautomatische Übersetzung von Dokumenten verwendet. Logos ist lernfähig und soll schnelle Übersetzungen in hoher Qualität liefern, die danach optional von einem Menschen nachbearbeitet werden.

Logos kann Deutsch und Englisch als Eingabesprache verwenden und Übersetzungen in eine Reihe von Sprachen vornehmen. Die Texte werden aus elektronischen Dokumenten gelesen und im gleichen Dateiformat wieder gespeichert. Doch sind die Kosten für die Entwicklung neuer Paare (Eingabe, Ausgabe) von Sprachen sowie die Pflege der bestehenden so hoch, daß es sich nicht lohnt, diese auf kommerzieller Basis zu entwickeln. Open Source soll die Rettung sein, da dann eine Gemeinschaft von interessierten und fachkundigen Entwicklern die nötige Arbeit leisten kann. Das Resultat soll von den Unternehmen weiter kommerziell vermarktet werden. Dank der Open-Source-Lizenz können auch andere Unternehmen in dieses Geschäft einsteigen.

Ein weiterer positiver Effekt der Freigabe soll die bessere Marktpräsenz sein. Während Logos bisher wenig bekannt war, soll es jetzt als die Standard-Open-Source-Lösung für maschinelle Übersetzungen etabliert werden. Mit der Freigabe soll zugleich die Nachfrage nach der Software geschürt werden. Sowohl im industriellen Sektor als auch an Universitäten und anderen öffentlichen Einrichtungen rechnen die Entwickler mit verstärktem Einsatz von Logos und wollen das Erfolgsmodell von Linux und anderer freier Software kopieren.

GlobalWare AG und das DFKI implementieren die Open-Source-Version gemeinsam. Logos war bisher lediglich für Windows verfügbar, doch seit über acht Wochen arbeitet man an einer Version für Linux, die auch die freie Entwicklungs-Infrastruktur wie die GNU Autotools nutzt. Diese Version wird statt Oracle PostgreSQL als Datenbank einsetzen. Eine erste Version wird unter dem Namen OpenLogos in Kürze unter http://www.logos-mt.com/ zur Verfügung stehen, wenn einige noch ausstehende Probleme gelöst sind. Informationen zum Stand der Portierung bietet http://logos-os.dfki.de/.

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Kommentare (Insgesamt: 28 || Alle anzeigen )
Re[3]: Eine Vision ... (marten, So, 9. Oktober 2005)
Re[5]: EIn guter Tag (jup, Fr, 7. Oktober 2005)
Re: EIn guter Tag (Borg, Fr, 7. Oktober 2005)
Re[5]: EIn guter Tag (MuhGNU, Do, 6. Oktober 2005)
Re[3]: Eine Vision ... (benq, Do, 6. Oktober 2005)
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