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Di, 6. Dezember 2005, 19:26

Software::Systemverwaltung

Freier Treiber für Broadcom 802.11g-Chipsatz

Eine Gruppe von Entwicklern hat durch Reverse Engineering einen Durchbruch bei der Entwicklung eines GPL-Treibers für die Broadcom 43xx-Familie erzielt.

Schon vor über zwei Jahren begann eine Gruppe von Entwicklern mit der Arbeit, genug Informationen über die Wireless-LAN-Chipsätze von Broadcom zusammenzutragen, um einen freien Treiber zu erstellen. Diese Chipsätze werden von vielen Herstellern verwendet, zum Beispiel im Apple AirPort Extreme in Powerbooks und iBooks, in Linksys-Routern, verschiedenen Laptops von Acer, Gateway, HP und anderen, und in vielen anderen Geräten, einschließlich Karten für CardBus.

Erstmals liegt jetzt ein Treiber als Resultat dieser Arbeit vor. Dieser ist in manchen Bereichen noch rudimentär und läßt den Entwicklern noch viel Arbeit übrig. Zur Zeit werden nur die Infrastruktur- und Monitor-Modi unterstützt. Vieles von der erweiterten Funktionalität der Chipsätze, z.B. für Access Points und Ad-hoc-Modi, wird erst in Zukunft möglich sein. Gleiches gilt für die Verschlüsselung und die Stromspar-Modi.

Da Broadcom offenbar weder Spezifikationen noch einen freien Treiber für die Chipsätze anbietet, gingen die Entwickler einen ungewöhnlichen, aber schwierigen Weg. Es existiert ein binärer Treiber für Linux, der z.B. in Linksys-Routern zum Einsatz kommt. In diesen Geräten läuft allerdings ein MIPS-Prozessor auf einem Linux 2.4-Kernel. Dieser Treiber wurde von einem Team disassembliert und in C-Code übersetzt. Um vor rechtlichen Schritten sicher zu sein, veröffentlichte das Team jedoch nicht den Code, sondern eine Beschreibung, wie man einen Linux-Treiber für den Chipsatz schreiben muß. Diese Beschreibung bildet die Grundlage der aktuellen Treiberentwicklung.

Den derzeitigen Stand des Treibers kann man aus dem SVN-Archiv der Entwickler abrufen. Die weitere Entwicklung kann nur voranschreiten, wenn die Entwickler weitere Hardware bekommen, denn der Binärtreiber ist weitgehend analysiert. Die Entwickler bitten daher um Spenden von 802.11a BCM43xx-basierten Karten, Geräten mit dem BCM4317 und allen anderen Geräten mit 43xx-Chips, die unterstützt werden sollten.

Der Treiber macht Gebrauch von dem Code des SoftMAC-Projekts. SoftMAC ist eine Implementierung des MAC-Protokolls, eines Teils der physikalischen Schicht des Protokollstacks. Bisher wurde das MAC-Protokoll meist von der Hardware verarbeitet, doch manche moderne Hardware überläßt diese Aufgabe inzwischen der Software.

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