Gemeinschaft
GNU/DOS 2006
Totgesagte leben länger, mit der neuen Veröffentlichung von GNU/DOS 2006 tritt Daniel Quintiliani den Beweis für die Richtigkeit dieser These an.
Eigentlich, so die landläufige Meinung, ist DOS als Betriebssystem längst Geschichte und erfährt nur noch als Anekdote in der Historie der Computer überhaupt Erwähnung. Offenbar trifft diese Haltung gegenüber DOS in Daniel Quintiliani auf keine Gegenliebe, hat er doch gerade sein neues GNU/DOS 2006 freigegeben. Dabei hält er gute Trümpfe in der Hand, die ihm mit diesem Schritt recht geben könnten.
Bei dem Blick auf die Anforderungen an die Hardware werden einem verwunderten Betrachter unvermeidlich längst vergessene, in dunklen Kellerecken vor sich hinstaubende Rechner, wieder in Erinnerung gerufen. So benötigt GNU/DOS 2006 mindestens einen 386SX mit zusätzlichen Koprozessor oder 486DX (empfohlen) mit 16 MB RAM, Floppy-Laufwerk und etwa 20 MB freien Platz auf der Festplatte. Im Vergleich zu GNU/DOS 2005 weist die neue Version eine Reihe von Verbesserungen auf, so unter anderem geringere Anforderungen an benötigten Platz auf der Festplatte, verminderte Fragmentierung der Daten auf der Harddisk und die aktuelle grafische Oberfläche OpenGEM Release 5. Anders als in den Releases der Vorjahre wird es für GNU/DOS zunächst keine Live-CD geben.
Die GNU/DOS-Distribution von Quintiliani verbindet das FreeDOS-System mit den GNU-Tools und kommt mit der integrierten Entwicklungsumgebung DJGPP sowie vielen anderen nützlichen GNU-Programmen. Allen, die nun alte Freundschaften wieder aufleben lassen wollen, rät Quintiliani dringend zur Lektüre der begleitenden Dokumentation, insbesondere der README.TXT und INSTALL.TXT, bevor sie sich auf das Abenteuer GNU/DOS einlassen. Ein kleiner Besuch auf der Hilfeseite von Sourceforge könnte nach Ansicht des Initiators ebenfalls von Nutzen sein.