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Mo, 24. Juli 2006, 12:36

Software::Entwicklung

Novell unterstützt JBoss weiter

Die Feststellung, dass SUSE Linux Enterprise 10 Apache Geronimo und nicht mehr JBoss als J2EE-Server enthält, hat Anlass zu einigen News-Artikeln und Spekulationen gegeben.

Früher, also in Version 9 des SUSE Linux Enterprise Servers, hatte Novell Version 3.x von JBoss mitgeliefert, jetzt ist Version 4 aktuell. Statt jedoch einfach den Update auf Version 4 zu machen, hat Novell ganz auf JBoss verzichtet und Apache Geronimo dafür aufgenommen.

Zunächst hatte Justin Steinman, Marketing-Direktor bei Novell, in einem Bericht der Computerwire angegeben, dass Novell aufgrund von Lizenzänderungen nicht mehr JBoss, sondern Apache Geronimo als J2EE-Server ausliefert und entsprechend unterstützt. Der CTO von JBoss, Sacha Laborey, hatte dem widersprochen, da es keine Lizenzänderungen gegeben habe. Jedoch hatte Steinman auch gleich klargestellt, dass JBoss auch auf SUSE Linux Enterprise 10 weiterhin unterstützt wird. Dafür gibt es Verträge zwischen Novell und JBoss, die nach wie vor gültig sind.

Für die Anwender ergeben sich auf den ersten Blick keine Änderungen, da beide Projekte offiziell für J2EE 1.4 zertifiziert sind. Steigt man tiefer in die Materie ein, findet man natürlich Unterschiede, nicht zuletzt in Tools und zusätzlichen Komponenten.

Gerade einige dieser Komponenten waren für Novell ein Problem, wie Steinman etwas später erläuterte. Die neue Version von JBoss enthalte Komponenten, die nicht von JBoss selbst stammen und unter proprietären Lizenzen stehen. Während es kein Problem gewesen wäre, das Basissystem von JBoss, das unter der LGPL steht, in die Distribution aufzunehmen, sei es nicht möglich gewesen, rechtzeitig Klarheit über den Lizenzstatus der anderen Komponenten zu erhalten. Andererseits wollte Novell JBoss nicht modifizieren, um es ohne diese Komponenten ausliefern zu können. Daher wurde es entfernt.

Als Ersatz stand Apache Geronimo bereit. Aufgrund einer Abmachung mit IBM wollte Novell sowieso Geronimo in die Distribution integrieren. Mit dem Kauf von JBoss durch Red Hat hatte die Entscheidung laut Novell nichts zu tun. Die Übernahme wurde am 10. April dieses Jahres verkündet, SUSE Linux Enterprise 10 wurde aber bereits zuvor in den Betatest geschickt. Novell hatte sich eine Frist bis Ende März gesetzt, den Lizenzstatus von JBoss zu klären, danach war die Entscheidung unabänderlich.

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