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Thema: Sind Linux-Distributionen zu aufgebläht?

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Von cyberpatrol am Mo, 12. März 2012 um 08:33 #

Irgendwie ist die Umfrage nicht wirklich zu beantworten. Was ist denn jetzt gefragt? Wurde jetzt nach aufgeblähten Distributionen, also der Installation zu vieler Pakete, oder nach Distributionen mit umfangreichem Paket-Repositorium, also dem zur Verfügungstellen vieler Pakete, gefragt? Das Eine hat mit dem Anderen so überhaupt nichts zu tun.

Was ist z.B. an Gentoo und Arch Linux aufgebläht? Beide Systeme installieren per Default nur ein minimales Basis-System, das dann nachher nach Belieben durch weitere Installationen erweitert werden kann. Dass beide ein mehr oder weniger umfangreiches Paket-Repositorium haben - Arch Linux eigentlich auch eher in Verbindung mit dem AUR und Gentoo mit diversen Overlays -, ist zwar sehr hilfreich, macht die Distribution selbst aber nicht zu einer aufgeblähten Distribution, auch wenn man bei Arch Linux mittlerweile schon bei der Erstinstallation sämtliche zu installierenden Pakete aus den offiziellen Binär-Repositorien auswählen kann. Hinzu kommt, dass sich sowohl Arch Linux als auch Gentoo mit den Paketabhängigkeiten sehr zurückhalten, was bei anderen Distributionen nicht unbedingt der Fall ist.

Dazu kommt noch, dass ich bei Arch Linux und Gentoo vielleicht mit Ausnahme einiger als Abhängigkeiten installierter Libraries von Anfang an sehr genau weiß, was auf meinem System installiert wurde. Bei diversen anderen Distributionen, die mir noch nicht einmal eine Paketauswahl bei der Erstinstallation zur Verfügung stellen, muss ich nach der Erstinstallation erst einmal umständlich suchen, welche Software ich denn jetzt überhaupt auf meinem Rechner habe.

Insofern ist auch hier schon zwischen z.B. OpenSUSE und Ubuntu zu unterscheiden, wobei man im Sinne von "aufgeblähter" Distribution schon beide durchaus noch in einen Topf werfen könnte, da man auch bei der Basis-Installation von OpenSUSE keinen so großen Einfluss hat wie bei Gentoo und Arch Linux.

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    Von Alzheimer am Mo, 12. März 2012 um 14:23 #

    Ich denke, es geht nicht nur um den Umfang einer Standard-Installation, sondern auch um die Vielfalt der optionalen Auswahl. Während sich der eine User freut, dass er viel mögliche Software installieren kann, weiss der andere Benutzer nicht, welche Software brauchbar ist und welche nicht.

    Und das kann auch schnell zur Herausforderung werden, denn während sich unter GIMP oder Open Office die meisten Leute etwas vorstellen können, ist es bei vielen anderen Sparten nicht allgemein bekannt, welche Programme sich gut zum arbeiten eignen und welche Alternativen nicht sonderlich ausgereift sind. Und da ist die Auswahl klar, wenn man die schlechten Alternativen erst garnicht anbietet.

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      Von cyberpatrol am Mo, 12. März 2012 um 14:57 #

      Da stellt sich dann aber die Frage, was die guten und was die schlechten Alternativen sind. Unter Umständen hat man bei einer eingeschränkten Paketauswahl nicht unbedingt die besseren, sondern zumindest nicht die optimalen Alternativen.

      Was die Herausforderungen angeht, da gibt es diverse Möglichkeiten, das für sich richtige Programm einer Sparte herauszufinden. Da gibt es z.B. die Paketbeschreibungen, man kann erstmal verschiedene Programme gleichzeitig installieren und ausprobieren, man kann in Foren suchen und fragen, es gibt diverse Software-Empfehlungen und -Vergleiche im Netz und man kann im Web suchen, per normaler Websuche oder auf Seiten wie freecode.com und sourceforge.net. Ist zwar etwas zeitintensiver, dafür kennt man dann aber auch unterschiedliche Software, deren Unterschiede und Vor- und Nachteile und findet vielleicht auch mal das ein oder andere etwas unbekanntere Programm einer Sparte, das es aber durchaus in sich haben kann. Die Möglichkeit entfällt bei einer kleinen Paketauswahl.

      Zumal bei kleinen Repositorien immer wieder die Frage in den Foren aufkommt: "Wie kann ich denn Paket X oder Paket Y installieren/kompilieren?"

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