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Thema: Schadet Ubuntu Linux?

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Idiotenpfleger am Sa, 22. Juni 2013 um 14:27 #

na dann macht man es eben auf die o.g. Red Hat Tour und schädigt die ganze Sache dann noch nachhaltiger von innen heraus.
Irgendwas findet sich schon. Dass es der Ex-Contributor in den USA zum Patent anmeldet... irgendwas. Und schon hat man als Firma mit seiner ehemaligen Gutmütigkeit sich selbst das Grab geschaufelt

Ganz ehrlich: wenn ich eine Softwarefirma hätte, würde ich genau so handeln. Zu meinen Projekten würde es nur CLA's geben.
Denn warum sollte man seinen Konkurrenten trauen - vorallem dann, wenn sie auf einmal total scharf darauf sind, an meinen Projekten mitzuarbeiten, obwohl sie mir noch vor nicht zu langer Zeit vorgeworfen haben, dass ich das Allerletzte bin.
Das gleiche gilt für externe Contributors. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. So ist es nunmal.

Man kann auch diese Desktop- und Phone Geschichte nicht mit z.B. dem Kernel vergleichen. Beim Kernel geht es um viel breiter gefächerte Interessen. Bei der Desktop- und Phone Sache geht es um den Grundstock EINER EINZIGEN Firma, deren Existenz darauf aufbaut. Und da will auf einmal die Konkurrenz mit arbeiten? Gutwillig? Haha, guter Witz.
Und wenn man Nebula, Red Hat usw. nicht als Konkurrenz bezeichnen mag: sie haben alle Gründe, Canonical zu torpedieren. Das allein reicht schon.

Und wenn sie nicht mit daran arbeiten wollen: warum regen sie sich dann über das CLA auf?

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    Von mgraesslin am Sa, 22. Juni 2013 um 15:30 #

    Nette Idee mit dem Patent - dafür gibt es aber die GPLv3 (auch andere Lizenzen schließen Patente aus). Und das mit dem nachträglich Patentanmelden funktioniert nicht - offener Quellcode beweist sehr gut, dass es Priori Art gibt,

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    Von ------------------------------ am Sa, 22. Juni 2013 um 22:36 #

    Du hast offensichtlich den Sinn einer CLA trotzdem nicht verstanden.

    Die *schützt* dich vor rein gar nichts. Weder davor, das irgendwer Dein Projekt kaputtfrickelt (dafür gibt's Code Review) noch davor, daß Dein Code plötzlich mit SW Patenten kollidiert (hat es entweder vor der Beitragung, dann muß der Code eben wieder raus - passiert, oder ist hinfällig wg. prior art)

    Eine CLA *ermöglicht* dir langfristige Codekontrolle (Spätere Modifikation des Patches, Migration mit anderem Projekt oder evtl. auch upgrade von GPLvX auf "kompatible" GPLvY) ohne daß Du jeden befragen mußt, der mal 'ne Zeile beigesteuert hast.

    Worüber sich bei Canonicals CLA alle aufregen hatte ich auch deutlich gesagt, aber vielleicht nochmal:

    Die Canonical CLA entfernt den GPL Schutz durch die Hintertür.

    Sie hätten auch einfach BSD wählen können, dann hätten sie sich den "wir dürfen alles" Teil in der CLA auch schenken können.
    Nur hätte dann BSD auch auf jeden anderen durchgeschlagen (du darfst dir "Canonicals" Code nehmen und CSS verticken, so läuft das bei Android jenseits des Kernels - jeder kann Googles code nehmen, anpassen und völlig CSS weitergeben - evtl. "heimlich" die Änderungen auch wieder zurückfließen lassen oder aber auch nicht)

    So nimmt aber Canonical GPL auf und gibt auch GPL weiter (oder später vllt. auch nicht) und *ausschließlich* Canonical darf den Code auch nach belieben (anpassen und) umlizensieren als wäre er BSD.

    Nicht daß das derzeit sonderlich viel bringen würde, Canonical hat ja praktisch nichts vorzuweisen, aber es stinkt eben gewaltig.

    Das ganze gefällt möglichen Kontributoren nicht (du arbeitest umsonst, aber nicht wie sonst für Dich und alle, sondern für Canonical - weil dein Patch alleine iA. wertlos ist) und letzlich auch nicht Smartphone Herstellern (die sich von Canonical gleich einem zweiten Microsoft abhängig machen würden, während sie auf Android einfach selbst aufbauen können) - ob die vielen Android forks Vor- oder Nachteil sind, sei mal dahingestellt, aber Samsung et. finden es schon wesentlich besser vollen Zugriff und Kontrolle über den Code ihrer OS zu haben.

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      Von fragemann am So, 23. Juni 2013 um 22:48 #

      Wer arbeitet denn umsonst fuer Ubuntu und traegt zum (Haupt-)System bei ? ;)

      Jeder Entwickler wird bezahlt, oder wurde Unity von der community aus Langeweile programmiert ? Nein ... die kriegen alle Geld dafuer

      Mensch ... ueberlegen bevor man schreibt !

      Wir sind hier bei Ubuntu, nicht bei Debian !

      Hier arbeiten keine freien Entwickler am System ... nur bei den packages traeft die sogenannte Gemeinschaft was bei !!!

      Und packages unterstehen ihren eigenen Lizenzen, und Unity wird auch nicht von freien Entwicklern aus reiner Menschenliebe entwickelt

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        Von mgraesslin am Mo, 24. Juni 2013 um 10:41 #

        Das ist aber auch etwas vereinfacht dargestellt. Man könnte sich auch fragen warum die Community nicht an Unity mitarbeitet und ob die CLA da irgendeinen Grund für ist?

        Als Beispiel: die KDE Workspaces werden mit der Qt 5 Umstellung sehr wahrscheinlich von KDM wegmigrieren. Eine Option ist da LightDM, wird es aber wahrscheinlich nicht werden, weil mehrere Workspace Maintainer es kategorisch ausgeschlossen haben an LightDM wegen der CLA mitzuentwickeln. Einen DM, den wir entweder forken müssen um dran zu entwickeln oder nicht alle Entwickler mitarbeiten können, wollen wir nicht einsetzen. Mit Unity und Plasma wäre LightDM der de-facto cross desktop DM geworden - verhindert durch die CLA.

        Ach was man auch dazu sagen muss: die Maintainer, welche sich gegen LightDM wegen der CLA ausgesprochen haben, haben zumindest zum Teil die Qt CLA und auch die KDE CLA unterschrieben. Sie lehnen explizit bestimmte Aspekte der Canonical CLA ab, welche sie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können.

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          Von Idiotenpfleger am Mo, 24. Juni 2013 um 12:35 #

          Zitat: "Das ist aber auch etwas vereinfacht dargestellt. Man könnte sich auch fragen warum die Community nicht an Unity mitarbeitet und ob die CLA da irgendeinen Grund für ist?"

          oder man fragt: warum gibt es das CLA? Kann es evtl. sein, dass es das CLA genau deshalb gibt?

          da wird nämlich meiner Meinung nach eher ein Schuh daraus: man hat das CLA erstmal in der Hauptsache, dass man alles unter Kontrolle hat. Man will flexibel reagieren. Stell dir mal vor: es kommt irgendwann mal eine Zeit (nachdem es irgendwelche Gesetzesänderungen oder weiß der Kuckuck gab), in der es für eine Firma wie Canonical sehr wichtig wird, dass man alles in CSS macht.

          Ohne das CLA müssten sie jeden ex-Contributor oder noch-Contributor fragen. Und dann spielt einer blöde, weil er vor 15 Jahren mal im Streit aus dem Projekt gegangen ist. Oder einer wurde vom Bus überrollt und seine Angehörigen wissen gar nichts von alledem und sagen also nicht ja/nein...

          Kannst du natürlich sagen: Pech gehabt. Ich, wenn ich Chef von so einer Firma wäre, würde das nicht wollen. Ich will alles. heute und auch in Zukunft, unter Kontrolle haben. Vor allem das Standbein meiner Firma = meiner Existenz. Das gebe ich nicht weg und das überlasse ich auch niemandem anders.
          Das hat mit Vertrauen, Moral, Gewissen usw. und auch damit, dass man nur schlechtes von anderen Menschen denkt, überhaupt nichts zu tun. Sondern einfach nur damit: wenn du was willst, musst du es entweder selber machen oder dafür sorgen dass du es bekommst. Ein anderer wird es nicht tun.

          Und da muss man eben abwägen: ist es einem wichtiger, dass massenhaft Contributor da mit arbeiten und man der "good guy" ist, für ca. 1,25 Minuten?
          Oder ist es wichtiger, dass man heute und in der Zukunft seine Interessen wahren kann?

          Wobei das mit dem "good guy" bei Canonical schon seit 2004 eben nicht so ist. Selbst wenn sie das CLA nicht hätten, würde es genug Gemecker usw. geben. Was macht es also für einen Unterschied, dahingehend? Null.
          Also würde ich auch das CLA machen. Gemecker gibt es sowieso, aber die Zukunft ist planbarer, sicherer und man hat die Kontrolle über alles.

          Und dass das CLA nebenbei potenzielle Contributors abhält ist evtl. auch beabsichtigt. Denn damit behält man den Überblick darüber, wer wann was macht. Man verliert evtl. einige Ideen, aber das kann man sicher verschmerzen, denn man hat ja eine Agenda und einen Plan. Und dieser Plan steht im Mittelpunkt. Je mehr Leute, umso mehr Diskussionen.
          Dazu kommt, dass man wie ich schon weiter oben geschrieben habe, die Konkurrenz vom Verpfuschen abhält. Code Review und irgendwelche absichtlichen Sabotage-Bugs rausmachen, kostet nämlich auch Zeit, Geld und Nerven.

          Mit dem LightDM ist es dann eben so. Sh!t happens. Müsst ihr eben einen eigenen entwickeln oder was.

          ---> Trollmodus: ist aber komisch, dass Red Hat und allen voran der Herr Poettering nicht schon einen Linux-Einheits-DM entwickelt haben, der dann mittels Spaltungsvorwürfen und indem jegliches Officeprogramm von ihm abhängig gemacht wurde, in die Distries gepresst wurde... Trollmodus aus <---

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            Von mgraesslin am Mo, 24. Juni 2013 um 13:53 #

            Stell dir mal vor: es kommt irgendwann mal eine Zeit (nachdem es irgendwelche Gesetzesänderungen oder weiß der Kuckuck gab), in der es für eine Firma wie Canonical sehr wichtig wird, dass man alles in CSS macht.
            Das ist so ziemlich der Kernpunkt warum die Canonical CLA abgelehnt wird. Zum Vergleich: KDE's CLA verbietet die Umlizensierung in eine von der FSF nicht als frei angesehene Lizenz. Qts CLA ist abgesichert durch die Free-Qt Foundation: falls es keine neue Qt Version unter einer freien Lizenz gibt, kann die Free-Qt Foundation den Quellcode unter BSD Lizenz stellen.

            Nun ist es berechtigt sich die Rechte einzuräumen um eine unfrei Software rauszugeben. Aber warum stellt man das dann unter die GPL? Warum nicht Apache oder BSD (wie es Google z.B. macht)? Der Vorteil hier ist, dass jeder der Code beisteuert, dann genau weiß, dass es um unfreie Software geht.

            Und da kommen wir dann auch zu einem weiteren Problempunkt mit der CLA. Sollte ein Entwickler Code beisteuern weil es halt unter der GPL steht und Canonical irgendwann mal das ganze unter eine unfreie Lizenz stellen, könnte die CLA da vllt. nicht mal helfen. Man hat da ja noch die moralischen Rechte und ich denke mal man hätte da vor einem Gericht durchaus Chancen.

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              Von Idiotenpfleger am Mo, 24. Juni 2013 um 14:18 #

              Bei BSD kann es doch jeder nehmen, was dran rumfummeln und es dann als CSS weitergeben. Im krassesten Fall kommt also einer an, schnappt sich das Unity bastelt da ein paar Icons um und macht es CSS. Klar, man kann es dann selber immer noch weiter verwenden, aber der andere muss nix zurückgeben, muss gar nichts. Kann sich paar Milliönchen extra einschieben und das wars.

              ... krass und übertrieben gesprochen...

              Nix von Kontrolle also. Canonical will es in seiner Hand behalten, was damit passiert. Das wird der Hauptgrund sein, für das CLA.
              Natürlich sieht das alles nach Apple aus usw. Ist es eben so.

              Moralische Rechte... glaub ich nicht. Wenn man das CLA unterschrieben hat, hat man es unterschrieben. Da kann man nicht auf einmal sagen: "ätsch, ich habs mir anders überlegt..." usw. denn man hat das CLA freiwillig unterschrieben.

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                Von mgraesslin am Mo, 24. Juni 2013 um 15:28 #

                Bei BSD kann es doch jeder nehmen, was dran rumfummeln und es dann als CSS weitergeben
                Und trotzdem gibt es sehr erfolgreiche Software auf dieser Basis bei der es eine dominierende Firma gibt. Mir fällt da z.B. das Spring Framework ein oder auch Android. Ich denke die Realität zeigt, dass diese Gefahr nicht besteht :-)

                Canonical will es in seiner Hand behalten, was damit passiert. Das wird der Hauptgrund sein, für das CLA.
                Leider wissen wir nicht warum Canonical ein CLA hat. Ich denke nicht, dass es um Kontrolle geht.

                Moralische Rechte... glaub ich nicht. Wenn man das CLA unterschrieben hat, hat man es unterschrieben. Da kann man nicht auf einmal sagen: "ätsch, ich habs mir anders überlegt..." usw. denn man hat das CLA freiwillig unterschrieben.
                Paragraph 42 UrhG:

                Der Urheber kann ein Nutzungsrecht gegenüber dem Inhaber zurückrufen, wenn das Werk seiner Überzeugung nicht mehr entspricht und ihm deshalb die Verwertung des Werkes nicht mehr zugemutet werden kann

                und ganz wichtig:

                Auf das Rückrufsrecht kann im voraus nicht verzichtet werden. Seine Ausübung kann nicht ausgeschlossen werden.

                was im klaren Widerspruch steht zu der Canonical CLA:

                If moral rights apply to the Contribution, to the maximum
                extent permitted by law, You waive and agree not to assert
                such moral rights against Us or our successors in interest, or
                any of our licensees, either direct or indirect.

                Das ist übrigens der Hauptgrund warum ich diese CLA nicht unterschreiben würde. Ich unterzeichne nichts, wo ich weiß, dass bestimmte Aspekte des Vertrags nicht gültig sind, bzw. wo ich vor Gericht ziehen müsst um Rechte, die mir das deutsche Gesetz zubilligt, durchzusetzen.

                Ich hatte mich mit den CLAs schon vor einigen Jahren ausführlich beschäftigt und das mal in einem Blog Post zusammengefasst. Wobei der Blogpost sich mehr mit Copyright Assignment als Copyright License Agreement beschäftigt (historisch nutzte Canonical ein Copyright Assignment und kein License Agreement).

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                  Von fragemann am Mo, 24. Juni 2013 um 16:11 #

                  Bist du ein Ubuntu code contributor ?

                  Wenn ja, dann weisst du, dass du deine Rechte abgibst. Dafuer bekommst du Geld.

                  Wenn nein, hoer auf zu jammern und diktiere anderen Leuten nicht was sie machen sollen.

                  Wenn du gerne bei anderen freien Projekten mitmachst, aus reiner Naechstenliebe, dann ist das lobenswert, dann code soll unter den von dir akzeptierten Bedingungen veroeffentlicht werden

                  mfg

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                    Von mgraesslin am Mo, 24. Juni 2013 um 16:25 #

                    Bist du ein Ubuntu code contributor ?
                    Ich bin kein Canonical Mitarbeiter, wenn du das meinst. Ich bin aber im weitestgehenden Sinne ein "Ubuntu code contributor" da einiges von meinem Code in Ubuntu enthalten ist.

                    Wenn ja, dann weisst du, dass du deine Rechte abgibst. Dafuer bekommst du Geld.
                    Nein ich gebe meine Rechte nicht ab und ich bekomme kein Geld von Canonical.

                    Wenn nein, hoer auf zu jammern
                    Wir leben in einem freien Land in dem jeder seine Meinung äußern darf. Wenn ich als freier Softwarentwickler eine Gefahr in CLAs sehe, dann darf ich meine Meinung dazu äußern - ob dir das passt oder nicht. Genauso dürfen Leute, die die CLA für richtig halten, ihre Meinung äußern. Danke der Nachfrage.

                    diktiere anderen Leuten nicht was sie machen sollen.
                    Leider (oder auch zum Glück) kann weder ich noch du irgendjemanden etwas diktieren, denn wir leben in einem freien Land.

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