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Thema: Was ist ihre häufigste Beschäftigung unter Linux?

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Von msi am Sa, 8. Februar 2020 um 14:01 #

Wer drüber stolpert, bekommt nen dummen PEBCAK-Spruch, und die Empfehlung zu einem anderen Tool. Da sehe ich bspw. meine Kontact- und VLC-Probleme.

Über so ein Ding ist ja, den Leuten in Foren immer das Gefühl zu geben, sie würden etwas falsch machen, und/oder dass man ein anderes Tool benutzen soll. VLC? Nimm doch Mplayer.... Kontact? Thunderbird..... KDE? Nimm doch Gnome.... Gnome? Nimm doch Xfce.... Xfce??? Nimm doch KDE.... Oder andere Distri...... Viele lassen sich auch darauf ein, hängen in dieser ewiger Wanderung, und merken garnicht, dass sie verarscht werden. Bis sie das nach einigen Jahren durchschaut haben, würden sie wahrscheinlich sagen "Ja Linux ist toll, ich kann das nur noch nicht". Gell?

Wenn man aber begründen kann, warum ein bestimmtes Programm oder eine bestimmte Linux-Distribution eine Sache (oder mehrere Dinge) wirklich nicht gut macht und zudem gangbare Alternativen kennt, sollte man die schon erwähnen. Das erspart nämlich den Nutzern das nicht unwahrscheinliche Erlebnis, dass ihr Fehlerbericht oder sogar ihr Patch über Jahre liegen bleibt oder gar nie Beachtung findet.

Sich durch einen Haufen an Schrottsoftware zu wühlen, bis man bei einem brauchbaren Werkzeugkasten ankommt, gehört unter den aktuellen Bedingungen leider dazu. Da ist es doch schön, wenn man von jemandem, der sich schon länger mit der Sache befasst, eine Abkürzung angeboten bekommt.

Ein wesentliches Problem ist dabei allerdings meiner Erfahrung nach, dass diejenigen, die sich mehr mit diesen Dingen befassen, mit der Zeit – einerseits notgedrungen, andererseits aufgrund ihrer sich ständig erweiternden Kenntnisse – eine Vorstellung von gangbaren Alternativen entwickeln, die für durchschnittliche Computernutzer vollkommen unbrauchbar ist. Der klassische Trend, der da zum Tragen kommt, scheint mir der Weg weg von GUIs hin zur Arbeit mit der Kommadozeilen-Shell zu sein. Irgendwann stört es einen dann auch nicht mehr, dass man ein System weitgehend manuell installieren muss etc., weil man weiß, was man dafür bekommt.

Die Ehrlichkeit der Leute in Linuxforen findet man sonst nur bei Banken und Versicherungen.

Also beim „raffenden Kapital“, richtig?

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    Von Josef Hahn xh am So, 9. Februar 2020 um 23:56 #

    Ein anderes Tool kann in bestimmten Fällen sicherlich _die_ Lösung sein. Meistens gibt es aber keine Begründung, und auch kein tiefes Wissen dahinter. Es sind (oft) bessere Stammtischäußerungen. Du siehst es in jedem Linux-Forum am laufenden Streifen, und auch hier regelmäßig. Du hast ein Problem mit Tool X, und ohne jegliches Kontextwissen empfiehlt dir jemand mit großer Selbstsicherheit Tool Y - das wäre das Mega-Ding und überhaupt. In Wirklichkeit ist es das Selbe in grün. Es hat diesen einen Bug halt nicht. Schön. Dafür hat es drei Meter weiter einen anderen Bug, oder ist weniger ergonomisch, oder hat irgendein nötiges Feature nicht, oder setzt es schlechter um, oder das UI passt nicht gut zu deinem Workflow, oder dein Datenbestand ist dazu weniger/garnicht kompatibel, oder es integriert sich schlechter in den Rest, oder oder oder. Du wirst bspw. zu jeder Desktopumgebung (alternativ: Grafikeditor, Browser, Texteditor, IDE, Office, Mediaplayer, Distribution, Mailclient, .....) schnell Leute finden, die dir lautstark verkünden, dass das ja Mist ist, und schuld an allen deinen Problemen, und eine andere sei ganz großartig. Hinter solchen Ratschlägen in Foren steckt imho oft weniger technischer Sachverstand als der Schein einem zuerst glauben macht.

    Das ist sicher i.d.R. gut gemeint, und auf jeden Fall konstruktiver als einfach nur "PEBCAK" ohne das Problem verstehen zu wollen. Aber im Ganzen wird das niemals zu einem gut funktionierenden Gesamtsystem konvergieren. Einsteigern gibt man noch eine Weile lang das Gefühl, dass alles noch besser wird, sobald sie nur den Durchblick hätten. Irgendwann findet man sich damit entweder ab, oder haut ab. Mich würden mal Statistiken interessieren, wie viele Leute wohlwollend Linux ausprobiert haben, und nach ein paar solcher Runden wieder weggegangen sind.

    Und viele steigern sich dann so in das Linux-ist-toll Narrativ rein, dass sie durch die rosarote Brille auf das System schauen. Für diese Leute hat das System einfach keine gravierenden Mängel. Kommt im Narrativ einfach nicht vor. Wer was kritisiert, ist dann ein Idiot, ein Troll, wasauchimmer.

    > Das erspart nämlich den Nutzern das nicht unwahrscheinliche Erlebnis, dass ihr Fehlerbericht oder sogar ihr Patch über Jahre liegen bleibt oder gar nie Beachtung findet.

    Ja, das lasse ich gelten, wirft aber auch kein gutes Licht auf die Qualität des Ganzen.

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      Von Ghul am Mo, 10. Februar 2020 um 01:17 #

      Du hast Recht.

      Ich stimme dir bei dem, was du zum Thema bisher gesagt hast, zu.

      Was Trampolinspringer und Co nicht raffen ist, dass du ihr Spielzeug kritisert und ihre Entscheidung kritisierst.
      Die haben sich für etwas entschieden, und deswegen darf die Entscheidung nicht falsch sein, jede Form der Kritik, wird als Angriff auf die eigene Entscheidung gewertet.
      Also ein typisch menschliches Problem und die Grundlage ist dafür meist mangelnde Reife. Sprich Kinder oder definitiv nicht älter als 30.

      Aber um mal zum eigentlichen Thema zu kommen.
      Wenn du auf solche Bugs gestoßen bist, schreibst du dann nur einen Bugreport oder versuchst du das Problem zu lösen?
      Und wenn du eine Lösung gefunden hast, schickst du dann einen diff nach Upstream, damit andere von diesem Bugfix profitieren oder bleibt es eine Insellösung, die dann jeder erneut für sich selbst wieder reparieren muss?

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