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Lenovo ThinkPad mit OEM-Linux
Die immer wiederkehrende Frage, wann Linux denn nun auf dem Massen-Desktop Einzug hält, könnte vielleicht mit geplanten Auslieferung von OEM-SuSE Linux auf Lenovos ThinkPads bald geklärt sein.
Am 4. August 2006 hat die Firma Lenovo angekündigt, zukünftig den SUSE Linux Enterprise Desktop von Novell auf seinem ThinkPad T60p vorzuinstallieren. Dieses Vorhaben hat auch Vertreter aus der Linux-Community deshalb überrascht, weil Lenovo bis vor kurzem noch ein kompletter Strategiewechsel in Sachen Linux zugetraut wurde. Die Ankündigung des OEM-Linux-Desktops von Lenovo ist deshalb bemerkenswert, da man Linux-Desktops bislang eigentlich nur von kleineren Herstellern wie Linspire, MEPIS oder Xandros zu sehen bekam.
Schon die Leistungsdaten des T60p mit einem 2 GHz Dual-Core Prozessor von Intel, 512 MB RAM (Minimum) und einer ATI FireGL V5200 Grafikkarte mit 256 RAM zeigen, dass das Angebot des größten chinesischen PC-Herstellers ernst gemeint ist. Ebenso wird erwartet, dass Lenovo das System mit vorkonfiguriertem Internetanschluss, einem zentralen Konfigurationswerkzeug, Docking-Support für USB, Video-Unterstützung und einer zentralen Hilfe nach bekannten Muster ausstattet.
Insider gehen davon aus, dass der Schritt von Lenovo Linux ein großes Stück näher an den Massenmarkt für Desktops heranbringt. Man kann wohl davon ausgehen, dass Otto-Normalverbraucher jetzt fast schmerzfrei, d.h. ohne tiefere technische Vorkenntnisse, über das OEM-Angebot mit Linux in Berührung kommen kann. Für den Linux-Distributor Novell dürfte mit dem OEM-Abkommen der Unternehmensmarkt für Desktops ein gutes Stück näher gerückt sein. Ob Linux auch noch auf weiteren OEM-Systemen zum Einsatz kommt, bleibt abzuwarten. Sollte sich Linux auch in diesem Bereich etablieren können, dann hätten die leidenschaftlich geführten Debatten um das Pro und Kontra des Linux-Desktops für die Massen wohl nur noch Erinnerungswert.
