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Fr, 6. Oktober 2006, 13:14

Studie: Open-Source gewinnt immer mehr an Bedeutung

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung setzt sich Open-Source- und quelloffene Software (OSS) zunehmend durch, wobei Unternehmen aus Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn eine Vorreiterrolle einnehmen.

Wie das Institut in einer Erhebung herausgefunden haben will, hängen die Beweggründe für den Einsatz von Open Source von der firmeninternen IT-Entwicklung, dem Fachwissen in diesem Bereich und damit der Unternehmensgröße zusammen. Die Analysten wollen herausgefunden haben, dass diejenigen Unternehmen zum Einsatz von OSS tendieren, die hohe Anforderungen hinsichtlich offener Standards sowie interner und externer Systeminteroperabilität zu erfüllen haben. »Firmen, die OSS anwenden, können von den maßgeschneiderten Lösungen profitieren und ihre Wettbewerbsvorteile ausbauen«, stellt das Institut fest.

Der Erhebung zufolge ist die Verbreitung von OSS in den EU-Ländern allerdings immer noch in der Anfangsphase. Die Daten zeigen, dass nur 9% aller Unternehmen OS-Betriebssysteme und 7% OS-Datenbanksysteme benutzen. Auch der Einsatz von OS-Internetbrowsern hinkt Microsofts IE hinterher. Laut DIW nutzen 15% der befragten Unternehmen Browser wie Mozilla, Opera oder Firefox. Es wird allerdings deutlich, dass »die hohe Wechselbereitschaft« der Internetnutzer die Marktanteile von OS-Browsern weiter steigern wird.

Im Hinblick auf den Einsatz von OSS gibt es zwischen den einzelnen EU-Ländern erhebliche Unterschiede. Besonders bemerkenswert findet das Institut, dass Unternehmen aus Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn die Spitze bilden. Unter den alten EU-Mitgliedern weist Deutschland die meisten OSS-Benutzer auf. In anderen westeuropäischen Ländern will das Institut dagegen nur »eine nachgeordnete Rolle« bei Open-Source herausgefunden haben.

In den einzelnen Industriezweigen ist der Krankenhaussektor führend beim Einsatz von OSS. Laut DIV nutzen fast 40% der befragten Unternehmen Open-Source-Software. In den traditionell mit Informations- und Kommunikationstechnologien erfahrenen Industriezweigen wie der Telekommunikation (35%), Unterhaltungselektronik (28%) und der IKT-Hardwareindustrie ist laut DIW die Nutzung von Open Source geringer. Die hohen Einsatzraten von OSS im Krankenhaussektor erklärt das Institut durch die Kostenbelastungen innerhalb dieses Sektors. »Diese führen dazu, dass für proprietäre Software kaum Budgets vorhanden sind«, so die Studie. Ein weiterer Grund für den Einsatz von OS-Lösungen im Krankenhaussektor sind die speziellen Produktmerkmale der OSS.

Entgegen der landläufigen Meinung sind Kostenbelastungen nicht der ausschlaggebende Faktor für die Verwendung von Open Source. Laut DIW sind die höhere Stabilität und Sicherheit vielmehr die wichtigsten Kriterien bei den Entscheidungen für den Einsatz.

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