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Fr, 17. November 2006, 10:27

Software::Distributionen::Fedora

Fedora will sich von Red Hat lösen

Auf dem Fedora Summit wurden Maßnahmen beschlossen, das Projekt offener und unabhängiger von Red Hat zu machen.

Das Fedora-Projekt will im Verlauf der Entwicklung der nächsten Version einige tiefgreifende Änderungen durchführen. Eine der augenfälligsten Neuerungen dürfte das Weglassen der Bezeichnung »Core« im Distributionsnamen sein. Die nächste Version soll daher Fedora 7 und nicht Fedora Core 7 heißen. Der Grund dafür ist, dass alle bisherigen Core-Pakete, der Kern der Distribution, in die »Gemeinschafts-Infrastruktur« wechseln sollen, die schon jetzt für »Fedora Extras« verwendet wird. Dies bedeutet eine Öffnung der Kernpakete für Beiträge externer Entwickler. Bisher hatte es den Anschein, als sehe Red Hat einen solchen Schritt als Risiko für die Entwicklung der Unternehmens-Distribution Red Hat Enterprise Linux, deren Grundlage Fedora ist.

Eine weitere Konsequenz der Öffnung ist, dass ein neues Build-System benötigt wird. Derzeit wird Red Hat-intern ein anderes System verwendet als für Fedora Extras. Beide besitzen Vor- und Nachteile.

Es wurde vorgeschlagen, die von Fedora unterstützten Rechnerarchitekturen in primäre und sekundäre zu unterteilen. Primäre wären demnach x86 und x86_64, während PPC auf den Status einer sekundären Architektur herabgestuft würde. Eine SPARC-Portierung wäre ebenfalls eine sekundäre Architektur. Fedora würde in Zukunft nur noch für die primären Architekturen erstellt. Nach erfolgreicher Generierung eines Pakets für die primären Architekturen würden Paketgenerierungen auf den sekundären angestoßen, deren Rechner allerdings extern bereitgestellt werden müssten.

Ein weiteres Ziel von Fedora ist es, eine Live-CD zu jeder veröffentlichten Version zu produzieren. Bisherige Anstrengungen in dieser Richtung wurden von unabhängigen Entwicklern unternommen.

Mit Hilfe von OpenID sollen Projektmitglieder die Möglichkeit erhalten, sich mit einem einzelnen Login an allen projektrelevanten Systemen zu authentifizieren. Das System wird als extrem einfach, aber nicht super-sicher beschrieben. Bei korrekter Implementierung soll es jedoch alle Sicherheitsbedürfnisse erfüllen. Alle Fedora-Anwender könnten automatisch einen OpenID-Account bekommen.

Das Projekt ist ferner dabei, den gesamten Release-Prozess zu überdenken. Dabei sollen Fedora Core, Extras und Legacy vereinheitlicht werden. Der Support soll von derzeit etwa 9 Monaten auf 13 Monate ausgedehnt werden. Der Support für eine Version würde damit erst einen Monat, nachdem die übernächste Version erschienen ist, eingestellt. Das an einem Mangel an Helfern leidende Projekt Fedora Legacy würde zu Fedora Security.

Die nächste Version von Fedora könnte bereits aus mehreren Varianten bestehen. Nach den derzeitigen Überlegungen, die sich jedoch noch ändern können, würde es eine vollständige Version von Fedora 7 geben, deren Umfang dem derzeitigen Core mit Extras entspricht, eine Desktop-Distribution, eine Server-Distribution und eine Sammlung von Tools, die es ermöglicht, aus dem vollständigen Fedora eigene, angepasste Distributionen wie die bereits erwähnte Live-CD zu erstellen.

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