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Fr, 15. Dezember 2006, 12:33

Software::Systemverwaltung

Die Zukunft von RPM

Die führenden auf das Paketsystem RPM aufbauenden Distributionen haben beschlossen, der momentanen Misere von RPM ein Ende zu bereiten.

Wie ein Artikel von LWN bereits im August feststellte, war eine Reanimation von RPM dringend nötig. Ausgerechnet das Paketverwaltungssystem, das die Basis einiger der populärsten Linux-Distributionen bildet, war monatelang ohne offiziellen Betreuer. Im Prinzip hatte jede Distribution ihren eigenen Fork von RPM, die gemeinsame Weiterentwicklung war nahezu zum Erliegen gekommen.

Auslöser der Misere war der Weggang des vorigen Hauptbetreuers von RPM, Jeff Johnson, von Red Hat. Dessen Einstellung zu Anwendern und seinem früheren Arbeitgeber Red Hat wurde als nicht gerade freundlich bezeichnet. Während Johnson weiter Patches in RPM integrierte, fand sich kein Distributor bereit, die neuen Versionen zu übernehmen.

Der LWN-Artikel löste eine Diskussion aus, in der sich die wichtigsten unter den RPM-basierten Distributionen nun auf eine gemeinsame Linie verständigen konnten. Fedora-Projektleiter Max Spevack erläuterte, wie die Entwicklung von RPM künftig aussehen soll. Novell, Red Hat, Fedora und Mandriva sehen RPM als wichtigen Teil ihrer Infrastruktur und wollen, dass RPM zu einem lebendigen Gemeinschafts-Projekt wird. Die RPM-Homepage soll entsprechend umstrukturiert und mit Wiki, Mailinglisten und Repositorien ausgestattet werden. Das Projekt soll distributionsunabhängig sein und wird von der Duke-Universität gehostet.

Erstes Ziel des Projekts wird es sein, die Stabilität von RPM zu bewahren und zu verbessern. Neue Features sollen erst später hinzukommen, da die bestehenden Features als ausreichend angesehen werden. Um die Ziele auch umzusetzen, wird Red Hat einen Entwickler für die Betreuung von RPM abstellen - Paul Nasrat, der bereits jetzt bei Red Hat für RPM zuständig ist.

Die Basis des »neuen« RPM wird Version 4.4.2 sein, die sowohl von Red Hat als auch von Novell eingesetzt wird, wenn auch beide eine Menge Patches hinzugefügt haben. Zunächst soll die vorhandene Codebasis einem vollständigen Review unterzogen werden. Dann wollen sich die Entwickler die Patches der Distributoren ansehen und auf eine gemeinsame Codebasis hinarbeiten. Ferner sollen auch die Python-Bindungen von RPM verbessert werden. Voraussichtlich werden Review und Implementierung parallel verlaufen.

Paul Nasrat von Red Hat soll vorerst als Projektleiter von RPM arbeiten. Geht es nach dem Willen von Max Spevack, wird das Projekt neue Entwickler anziehen, die künftig ihre Projektleiter aus ihren Reihen bestimmen.

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