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Di, 13. Februar 2007, 23:42

Software::Distributionen::Canonical

Ubuntu will weiterhin proprietäre Grafiktreiber mitliefern

Der Technische Vorstand von Ubuntu hat entschieden, in Ubuntu 7.04 die neueste 3D-Technologie mitzuliefern, aber nicht standardmäßig zu aktivieren.

Ferner wird die PowerPC-Architektur ihren offiziellen Status verlieren.

Zwei schwere Entscheidungen waren vom technischen Vorstand von Ubuntu zu fällen. Der erste Punkt war die Frage, ob und wie aktuelle 3D-Technologien wie Composite in der nächsten Version der Distribution mitgeliefert werden sollen. Der problematische Punkt daran ist, dass dieses Feature derzeit nur mit proprietären Grafiktreibern funktioniert. Ubuntu hat in seinen Statuten zwar festgelegt, dass diese Treiber, um es den Benutzern einfacher zu machen, mitgeliefert werden können. Sie werden aber nicht standardmäßig installiert. Unfreie Treiber werden in Ubuntu weiterhin nur dann standardmäßig installiert, wenn es für grundlegende Funktionen unumgänglich ist.

Würde nun die 3D-Erweiterung standardmäßig aktiviert, müsste das auch für einen der proprietären Grafiktreiber der Fall sein. Dies wurde von dem Gremium jedoch abgelehnt. Stattdessen kam man überein, die Technologie mitzuliefern und es den Benutzern zu überlassen, ob sie sie aktivieren wollen. Die Entwickler wollen bis zur Veröffentlichung von Ubuntu 7.04 »Feisty Fawn« im April noch eine Infrastruktur schaffen, damit diese Aktivierung reibungslos vor sich geht, wenn sie vom Benutzer gewünscht wird. Zugleich will Ubuntu den Fortschritt des freien nVidia-Treibers Nouveau beobachten und fördern.

Die zweite wichtige Entscheidung betrifft die PowerPC-Architektur. Diese wird nun nicht mehr offiziell unterstützt, was die Zahl der Varianten der Ubuntu-Distribution von drei auf zwei (x86 und x86_64) verringert. Neben PowerPC existieren allerdings noch weitere inoffizielle Architekturen. Der inoffizielle Status bedeutet, dass die Architektur von Freiwilligen gepflegt wird und Probleme in der jeweiligen Distribution nicht dazu führen, dass die Freigabe der offiziellen Architekturen verzögert wird. Die Distribution soll aber weiterhin erhältlich sein. Die bisher veröffentlichten Versionen, insbesondere Ubuntu 6.06 LTS, werden bis ans Ende ihrer geplanten Lebenszeit auch auf der PowerPC-Architektur gepflegt.

Der Technische Vorstand hält PowerPC keineswegs für eine bedeutungslose Architektur. Nach dem Umschwenken von Apple zu Intel-Prozessoren werden jedoch die meisten PowerPC-Prozessoren in eingebetteten Systemen eingesetzt, auch wenn die Playstation 3 ein interessantes Zielsystem darstellt. Die Mehrzahl der Anwendungen liegt jedoch außerhalb der Schwerpunkte, die sich Ubuntu gesetzt hat.

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