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Mi, 26. September 2007, 10:58

Gesellschaft::Politik/Recht

Entwickler meiden GPLv3

Laut einer Erhebung der Marktforscher von Evans Data meidet die Mehrzahl der Open-Source-Entwickler immer noch die neue GPLv3-Lizenz und plant nicht, in naher Zukunft auf diese zu setzen.

Lediglich 6 Prozent der Entwickler, die an Open-Source-Applikationen arbeiten, setzen auf die neue GNU General Public License Version 3 (GPLv3). Das geht aus einer aktuellen Erhebung der Marktforscher von Evans Data hervor. Die geringe Akzeptanz spiegelt sich auch in den Zukunftsprognosen wider. Drei Viertel der Befragten gaben an, auch im kommenden Jahr ihre Software nicht unter die GPLv3 stellen zu wollen. Fast die Hälfte der Befragten (43%) schließt auch eine zukünftige Nutzung der neuen Lizenz aus.

Der Einsatz der neuen Lizenz spiegelt sich auch in der Bereitschaft, an freien Projekten mitzuarbeiten. Viele der insgesamt 380 befragten Entwickler stellten fest, GPLv2-lizenzierte Projekte vorzuziehen und eher an diesen mitarbeiten zu wollen. John Andrews, President und CEO von Evans Data, erklärt die geringe Akzeptanz der neuen Lizenz mit der restriktiven Ausrichtung der GPLv3. Demnach sind viele der Entwickler über die Einschränkungen verwirrt.

Die Free Software Foundation (FSF) hatte die GPLv3 und LGPLv3 am 30. Juni 2007 nach mehr als 18-monatiger öffentlicher Diskussion publiziert. An der neuen Lizenz scheiden sich nach wie vor die Geister, da sie die Bedingungen für die Weitergabe der Software verschärft, um die freie Einsatz- und Änderbarkeit der weitergegebenen Versionen sicherzustellen. Viele Gegner der neuen Version, darunter viele Linux-Kernelentwickler, gaben bereits im Vorfeld der Veröffentlichung zu Protokoll, dass ihnen die GPL in der alten Version 2 noch gut genug sei. Befürworter liberalerer Lizenzen (MIT, BSD) hoffen sogar, dass ihnen die GPLv3 mehr Zulauf bringt.

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