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Mo, 14. Januar 2008, 14:12

Software::Distributionen

Daniel Robbins zurück zu Gentoo?

Projektgründer Daniel Robbins will als Präsident zu Gentoo zurückkehren, das momentan in einer Führungskrise zu stecken scheint.

Daniel Robbins, der ehemalige Chefarchitekt von Gentoo, hatte sich vor zehn Monaten im Streit von dem Projekt getrennt, nachdem er erst kurz zuvor wieder dazugestoßen war. Zwischenzeitlich war er bei Microsoft beschäftigt, verließ das Unternehmen jedoch Ende 2006.

Schon damals zeichnete sich ab, dass die Beliebtheit von Gentoo im Sinken begriffen war. Die Distribution erschien vielen als konzeptlos und die Benutzerbasis schien zu schrumpfen. Mittlerweile nahm auch die Zahl der Entwickler ab, so dass von verschiedenen Insidern ein Mangel an Entwicklern beklagt wird.

In letzter Zeit kamen weitere Symptome hinzu, die auf interne Probleme hindeuteten. Die für Ende 2007 geplante Version 2007.1 erschien nicht und der wöchentliche Newsletter wurde im Oktober ohne Hinweise eingestellt. Doch es kam noch schlimmer, wie Robbins in seinem Blog vermerkt. Die Gentoo Foundation, die in New Mexico registriert war, existiert faktisch nicht mehr, nachdem einige der damit betrauten Personen die nötigen Formulare nicht bearbeiteten. Von den fünf Vertrauenspersonen der Foundation sind offenbar nur noch zwei aktiv.

In dieser Situation bietet sich Robbins an, als Präsident der Foundation die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Sein Ziel ist, Gentoo generell wieder »in die richtige Richtung« zu lenken, was er aber nur neben seinem derzeitigen Job machen würde. Er fordert die bisherigen Vorstände der Foundation auf, ihm die Foundation zu übergeben, und plant neue Vorstände nach seiner Wahl einzusetzen. Die Foundation würde also viel Einfluss ausüben, ohne notwendigerweise selbst viel Arbeit zu leisten. Die Trennung zwischen organisatorischer Leitung und Entwicklung wird jedoch auch von vielen positiv gesehen, da Entwickler oft wenig Geschick im Umgang mit Führungsaufgaben zeigen.

Zur Zeit wird Robbins' Vorschlag auf Mailinglisten und im Forum intensiv diskutiert. Eine informelle Abstimmung lässt eine Mehrheit von über 90% erkennen, die seine Rückkehr befürwortet. Es gibt jedoch auch Alternativvorschläge, beispielsweise Gentoo zu einer nicht gewinnorientierten Organisation zu machen oder der Software Freedom Conservancy beizutreten.

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