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Di, 1. April 2008, 13:00

Software::Kommunikation

Alles Gute - Zehn Jahre Mozilla

Vor zehn Jahren gab Netscape den Quellcode des Netscape Communicator frei und legte damit den Grundstein für eine revolutionäre Entwicklung.

Der 31. März 1998, bei Mozilla intern als 3/31 bezeichnet, markiert den Anfang der Arbeit an Mozilla und den daraus entstandenen Anwendungen. Mozilla selbst existierte als Organisation schon ein paar Tage länger. Die Gründung erfolgte einen Monat nach der Ankündigung von Netscape am 22. Januar 1998, den Quellcode des damals noch in Entwicklung befindlichen Communicator 5.0 freizugeben.

Netscape war zu diesem Zeitpunkt auf dem absteigenden Ast. Microsoft lieferte den Internet Explorer kostenlos und tief in Windows integriert mit, so dass der Einsatz eines alternativen, nicht kostenlosen Browsers immer weniger Interessenten fand.

Das Mozilla-Projekt kam anfangs nur langsam voran. Der von Netscape übernommene Code wurde so gründlich überarbeitet, dass vom Originalcode kaum noch etwas übrig blieb. Daher dauerte es bis Juni 2002, bis Mozilla 1.0 endlich erschien. Der Rest ist Geschichte: Mozilla selbst wurde nach Version 1.7 eingestellt, aber durch das Seamonkey-Projekt fortgeführt. Mehrere Browser entstanden auf der Basis der Rendering-Engine »Gecko«. Am erfolgreichsten wurde letztlich Firefox.

Als Mozilla startete, gab es bereits wegweisende Open-Source-Projekte, darunter GNU, Linux und BSD, Apache, frühe Versionen von GNOME und KDE und vieles mehr. Neu war bei Mozilla die Lizenz, die Mozilla Public License (MPL), die weitreichende Rechte auch bei der Vermischung mit proprietärem Code einräumt. Da sie nicht kompatibel zur GPL ist, steht der größte Teil des Mozilla-Codes unter der Dreifachlizenz MPL, GPL und LGPL. Als »Maskottchen« diente der orangerote Tyrannosaurus Rex, auch als Eidechse bezeichnet.

Laut Mitchell Baker, der ehemaligen Geschäftsführerin von Mozilla, hat das Projekt seither große Erfolge gefeiert. Schätzungsweise 170 Millionen Anwender nutzen Mozilla-Software, der Entwicklungsprozess ist offen, zahlreiche technologische Fortschritte wurden erzielt, offene Standards maßgeblich mit definiert und vieles mehr.

Die nächsten zehn Jahre werden ähnlich große Herausforderungen bringen wie die ersten zehn, meint Baker. War das Internet vor zehn Jahren für viele Anwender noch auf E-Mail und Usenet beschränkt, ist heute das WWW für viele unverzichtbar. Doch es ist nicht garantiert, dass es so offen bleibt wie heute. Mozilla will sich daher weiter für die Offenheit, aber auch mehr Sicherheit einsetzen. Bei der Verfolgung dieser Ziele steht für Mozilla als nicht gewinnorientierte Organisation der öffentliche Nutzen im Vordergrund, nicht die Maximierung der Einnahmen.

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