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Mo, 25. August 2008, 11:48

Software::Systemverwaltung

AXFS-Dateisystem für Linux 2.6.28 vorgesehen

Ein neues Dateisystem für Flash-Speicher wird voraussichtlich in Linux 2.6.28 seinen Einstand geben.

AXFS steht für »Advanced XiP Filesystem« und ist nach seiner Haupteigenschaft benannt, dem »Execute in Place« (XiP). Dieses Feature bedeutet, dass ein Programm, das auf dem Flash-Medium liegt, ausgeführt werden kann, ohne in RAM-Speicher geladen zu werden. Dies ist deshalb möglich, weil Flash prinzipiell wie RAM oder ROM direkt vom Prozessor adressiert werden kann. Ist die Hardware entsprechend aufgebaut, so dass der Prozessor direkten Zugriff auf den Chip hat, und ist das Programm linear auf dem Flash abgelegt, dann kann das Kopieren ins RAM entfallen. Ist der Flash-Speicher aber über eine Schnittstelle wie USB oder ATA angebunden, kann es nicht funktionieren.

Das AXFS-Projekt wird von Jared Hulbert geleitet, der für Numonyx arbeitet. Diese von Intel und STMicroelectronics gegründete Firma will Phase Change Memory (PCM) auf den Markt bringen, das insbesondere in Verbindung mit AXFS für eingebettete Geräte große Verbesserungen bringen soll.

PCM soll sich bitweise ändern lassen, während bisherhige Flash-Speicher nur blockweise geändert werden können. Doch AXFS, das bereits seit einer Weile in Entwicklung ist und jetzt erstmals für die Aufnahme in den Kernel vorgeschlagen wurde, wird sich nicht ausschließlich auf PCM stützen. Es kann auch mit üblichem NOR-Flash verwendet werden. Es ist ein Dateisystem, das nur lesenden Zugriff erlaubt. Damit ähnelt es Cramfs (das auch ein XiP-Feature besitzt), doch es gibt einige Unterschiede. So kann komprimiert Cramfs dateiweise, AXFS dagegen blockweise. Das Dateisystem ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, da sich Kompression und XiP ausschließen. Üblicherweise wird vor dem Erstellen des Dateisystems analysiert, für welche Programme sich XiP lohnt, und danach das Dateisystem in genau der benötigten Größe angelegt.

Auf der Linux-Kernel-Mailingliste hat das Review des Dateisystems bereits begonnen. Dabei kamen Wünsche wie das Aufräumen des Codes, Hinzufügen eines »Fake-Writes«-Features und Änderung des Namens auf. Auch die mögliche Verwendung in Systemen ohne Speicherverwaltungs-Hardware oder als Ramdisk-Dateisystem wurden diskutiert. Eine Integration in Linux 2.6.28, das in etwas über drei Monaten zu erwarten ist, scheint möglich.

Weitere Informationen zu AXFS findet man in einem Vortrag von Jared Hulbert (Ogg-Video) und einem Artikel über XiP-Alternativen, an dem Hulbert ebenfalls beteiligt war.

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