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So, 2. November 2008, 14:35

Software::Multimedia

Linux MultiMedia Studio 0.4.0 freigegeben

Nach 15 Monaten Entwicklungszeit haben die Entwickler des Linux MultiMedia Studios die Version 0.4.0 veröffentlicht, die um eine Vielzahl neuer Funktionen erweitert wurde.

LMMS mit einem Song-Editor, FX-Mixer und einem Instrumenten-Fenster

lmms.sourceforge.net

LMMS mit einem Song-Editor, FX-Mixer und einem Instrumenten-Fenster

Linux MultiMedia Studio (LMMS) ist eine plattformübergreifende Software zur digitalen Musikproduktion. Das freie Paket will als All-in-One-Lösung ein breites Spektrum von Funktionen abdecken. So gibt es Möglichkeiten, Melodien und Beats zu komponieren und arrangieren, Klänge zu synthetisieren und mixen sowie Samples in verschiedenen Formen einzubinden. Auch volle MIDI-Unterstützung darf nicht fehlen.

Version 0.4.0 stellt dabei den bisher größten Meilenstein in der Geschichte des Projekts dar, da zum einen große Teile des Kerns überarbeitet wurden und das gesamte Programm auf Qt4 portiert wurde. Zum anderen haben viele neue Funktionen Einzug in die Applikation gehalten, wie zum Beispiel der FX-Mixer, der es erlaubt, jede einzelne Instrumentenspur in einen von 64 Effektkanälen zu verbinden und separat abzumischen. Mit Hilfe des neuen Controller-Frameworks können sämtliche Steuerelemente in einem Projekt von verschiedenen Controllern vollautomatisch geändert werden. Über den MIDI-Controller ist es dann beispielsweise möglich, verschiedene Drehknöpfe mit real existierenden Reglern eines MIDI-Geräts zu verbinden.

Auch die Palette an verfügbaren Plugins hat sich erweitert. Mittels des neuen SF2-Players können nun Soundfonts geladen und verwendet werden. Liebhaber des Chiptune-Genres werden an dem neuen SID-Emulator sowie dem PAPU-Plugin (Emulation der Gameboy-Soundengine) ihren Gefallen finden. Allen Nutzern älterer LMMS-Versionen wird zudem die modernisierte und konsistentere Oberfläche auffallen, die die Verwendung des Programms weiter vereinfachen soll. Im »LMMS Extras« Paket findet sich eine als LMMS-Plugin eingebettete Version des populären ZynAddSubFX Synthesizers.

Dass Qualität auch oft im Detail steckt, beweisen die Entwickler an diversen kleinen Verbesserungen. So unterstützt LMMS nun Notenwerte wie Triolen und kann außerdem mit beliebigen Taktarten umgehen. Auch der Entwicklung hin zu Mehrprozessorsystemen wird mit der neuen Version Rechnung getragen, indem die gesamte Audio-Verarbeitung auf mehrere Threads aufgeteilt wird. Das Rendern eines Projektes in eine OGG- oder WAV-Datei ist jetzt auch ohne jegliche GUI auf Konsolenbasis möglich. Die Renderqualität erreicht durch Abtastraten von bis zu 192 KHz, bis zu 8-fachem Oversampling sowie 32 Bit-WAV-Dateien neue Dimensionen.

Dank der Qt4-Portierung und der Umstellung des Buildsystems auf CMake läuft das neue LMMS auf allen gängigen Plattformen. Für Windows wird ein fertiger Installer bereitgestellt, der laut Aussagen der Entwickler in den Testversionen in den vergangenen Monaten auf reges Interesse stieß. »Auch wenn LMMS bisher noch nicht in allen Bereichen mit seinen kommerziellen Äquivalenten mithalten kann, so bestätigen uns die Downloadzahlen, dass es selbst in der Windows-Welt bisher an einer freien Lösung mangelte«, so Projektleiter Tobias Doerffel. Einen Vorgeschmack darauf, was die aktuelle Version zu leisten vermag, geben die Sounddemos auf der Homepage.

LMMS kann auf der Projektwebsite entweder als Quellcodearchiv oder als Binärpaket (z.Z. nur für Ubuntu) heruntergeladen werden. Weitere Informationen finden sich im LMMS-Wiki.

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