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Do, 27. November 2008, 13:22

Software::Datenbanken

MySQL 5.1 freigegeben

Sun, der neue Eigentümer von MySQL, hat die freie Datenbank MySQL in Version 5.1 veröffentlicht.

MySQL 5.1 soll nach internen Tests der Entwickler stellenweise bis zu 15% schneller laufen als ältere Versionen. Bedeutsamer sind jedoch andere Erweiterungen, die besonders in Unternehmen mit entsprechend großen Servern gefragt sind. So ist es nun möglich, Tabellen und Indexe zu partitionieren. Dies ist auf fünf Arten möglich, die als Range, Hash, Key, List und Composite (Subpartitionierung) bezeichnet werden. Partitionierte Tabellen werden dabei über mehrere physikalische Dateien verteilt und können somit nicht nur auf mehrere Festplatten, sondern auch verschiedene Systeme verteilt werden. Durch die Partitionierung können Anfragen schneller beantwortet werden, da nur ein Teil der Tabellen oder Indexe durchlaufen werden muss. Auch Speicher- und andere Wartungsarbeiten können dadurch schneller werden. Eine Partitionierung von Spalten wird noch nicht unterstützt.

Die Replikation der Datenbank wurde um zwei Optionen erweitert. Eine zeilenweise Replikation kopiert die Änderungen an Zeilen anstelle der SQL-Anweisungen auf die Slave-Server. Hybride Replikation dagegen verwendet je nach Operation die effizienteste Art der Replikation.

Neu bei MySQL 5.1 ist auch ein Event Scheduler. Die neue Lösung ist laut den Entwicklern mit Cron vergleichbar und führt in regelmäßigen Abständen SQL-Kommandos aus. Zwar war ein solches Verhalten bisher mit Hilfe eines Cron-Daemons durch einen externen Aufruf möglich, doch gehen die Entwickler davon aus, dass die eingebaute Funktion datenbankspezifische Aufgaben besser unterstützt.

Eine weitere Neuerung des Systems stellt ein Plug-API dar. Eine Besonderheit von MySQL ist seit je die Einbindung von verschiedenen Engines, die den Anwendern ermöglichen je nach Bedarf die für ihn passenden Funktionen oder Vorteile zu nutzen. Durch ein neues API soll es möglich sein, neue Engines nachträglich ohne eine Neucompilierung zu installieren und zu entfernen. Sun hat mehrere Speicher-Engines vorgestellt, die bereits als Plugins verwendet werden können. Darunter ist auch InnoDB, das mittlerweile dem Konkurrenten Oracle gehört.

Weitere Neuerungen sind Logtabellen als Ersatz für die bisherigen Logdateien (die Möglichkeit, in Logdateien zu schreiben, bleibt erhalten), Verbesserungen im Umgang mit XML-Dateien und neue Cluster-Features. Für Abonnenten der Variante MySQL Enterprise gibt es zudem einen »Upgrade Advisor«, der nach Patches und Updates sucht und die Administratoren informiert, wenn ein Patch verfügbar ist, der ihre Installation betrifft.

MySQL 5.1 steht im Quellcode und in Paketform auf der Webseite des Herstellers und diversen Mirrors zum Download bereit. Eine offizielle Ankündigung gibt es noch nicht und soll nach Angaben von Sun erst in ein paar Tagen verfügbar sein.

Unter dessen arbeiten die Programmierer bereits an der kommenden Version 6.0 von MySQL. Die bereits im letzten Jahr angekündigte Falcon-Engine unterstützt Transaktionen und soll in die kommende Version Einzug halten. Wie die Entwickler bereits bekannt gaben, soll Falcon Funktionen moderner CPUs nutzen, um Sperren zu minimieren und mehr gleichzeitige Zugriffe auf die Datenbank zuermöglichen. Die Engine unterstützt unter anderem »Multi Version Concurrency Control« (MVCC). Ferner nutzt Falcon B-Baum-Indizes und speichert die Daten auf der Festplatte in einer komprimierten Form ab. Ferner wird MySQL 6.0 besser mit UTF-Zeichensätzen klar kommen und weitere Backup-Statements beinhalten. Die Behandlung von Subqueries und Joins soll verbessert werden.

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