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Di, 2. Dezember 2008, 08:56

Software::Datenbanken

MySQL-Gründer kritisiert MySQL 5.1

Die kürzlich nach einer langen Testphase veröffentlichte Version 5.1 von MySQL steckt angeblich voller Fehler, die Abstürze oder gar Datenverluste verursachen können.

Als Sun, das im Januar 2008 MySQL gekauft hatte, vor wenigen Tagen MySQL 5.1 veröffentlichte, durfte man sich schon wundern, warum seit dem ersten Release-Kandidaten mehr als sieben Monate vergangen waren. Doch laut Michael »Monty« Widenius war selbst diese lange Zeit noch zu kurz, und schon der Veröffentlichungskandidat war noch viel zu fehlerhaft.

Wenn eine solche Kritik vom Gründer und ursprünglichen Entwickler von MySQL selbst kommt, dann sollte man sie womöglich ernst nehmen. Nach Meinung von Widenius enthält die jetzt veröffentlichte »Community Edition« in Version 5.1 so viele kritische Fehler, dass jeder Anwender vor dem Einsatz genau prüfen sollte, ob die Datenbank für seine Zwecke stabil läuft. Er zählt auch einige dieser Fehler auf, um seine Aussage zu belegen. Wer allerdings auf die neuen Features von Version 5.1 verzichtet und sie nur als korrigierte Version von 5.0 einsetzt, sollte weitgehend auf der sicheren Seite sein. Jedoch bestehen einige kritische Fehler, die in Version 5.0 bekannt geworden waren, in der neuen Version weiterhin.

Schon Version 5.0 war nach Ansicht von Widenius kein Ruhmesblatt. Wie konnte es dazu kommen, dass das Gleiche mit Version 5.1 wieder passierte? Nicht die Entwickler, sondern das Management sei schuld an der Misere. Die Zahl der Entwickler, die am Kern von MySQL arbeiteten, wurde reduziert. Die Fehlerkorrektur wurde teilweise auf unerfahrene Entwickler übertragen, die mit den Korrekturen neue Fehler einschleppten. Betaversion und Veröffentlichungskandidat wurden viel zu früh herausgegeben. Aufgrund des damit verbundenen Entwicklungsstopps konnten seit Februar 2006 keine größeren Änderungen im Quellcode mehr gemacht werden. Die internen Tests und Code-Reviews seien auch nicht ausreichend gewesen.

Widenius macht insbesondere den MySQL-Geschäftsführer Mårten Mickos für die Probleme verantwortlich. Statt die Veröffentlichung an der Qualität zu orientieren, habe Mickos aus Marketinggründen den Dezember als spätesten Veröffentlichungstermin angekündigt.

Das Gute an Version 5.1 ist laut Widenius immerhin, dass nun einige der Fehler von Version 5.0 korrigiert sind. Von Version 5.0 erschienen seit vier Monaten keine Updates mehr, so dass die Anwender Version 5.1 zumindest testweise nutzen sollten. Fehler sollten sie unbedingt melden, da MySQL auf Fehlermeldungen durchaus reagiert, wenn auch bisweilen Korrekturen auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben werden mit dem Argument, dass die Anwender bereits Workarounds dafür haben. Widenius äußert die Hoffnung, dass Sun aus den Rückmeldungen lernt und mit MySQL 6.0 denselben Fehler nicht noch einmal wiederholt.

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