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Mi, 10. Juni 2009, 14:25

Software::Distributionen::Canonical

Ubuntu plant Archiv-Reorganisation

In den kommenden Versionen der Linux-Distribution Ubuntu sollen die Pakete nach neuen organisatorischen Gesichtspunkten im Archiv verteilt werden.

Wie der Canonical-Mitarbeiter Colin Watson auf der Mailingliste mitteilte, ist die bisherige Einteilung der Pakete in verschiedene Repositorien in die Jahre gekommen. Ubuntu teilt die Pakete im Archiv bisher ähnlich ein wie Debian. Die wichtigsten Pakete befinden sich im Repositorium »main«, obendrein müssen alle Pakete in »main« eine freie Lizenz tragen. Unfreie Komponenten, deren Vertrieb Ubuntu als unerlässlich ansieht, vor allem unfreie Treiber, werden im Repositorium »restricted« gehalten. Eine große Zahl von Paketen, die die Distribution ergänzen, findet sich in »universe«, das nur freie Software enthält. Im Gegensatz zu »main« gibt es aber keinen offiziellen Support für diese Pakete. Weitere inoffizielle, aber unfreie Pakete können im Repositorium »multiverse« hinterlegt werden. Die sogenannten »Masters of the Universe« kümmern sich in freiwilliger Arbeit um die Pakete in »universe« und »multiverse«.

Nach mittlerweile zehn Ubuntu-Versionen ist es laut Watson an der Zeit, eine Reorganisation vorzunehmen. Durch die verschiedenen Varianten von Ubuntu wie z.B. Kubuntu arbeiten viele Teams an bestimmten Untermengen der Pakete. Die Unterscheidung zwischen Ubuntu-Kernentwicklern und »Masters of the Universe« werde dem nicht mehr gerecht. Daher wurde ein Vorschlag für eine allmähliche Umstellung entworfen, der im Ubuntu-Wiki abgelegt ist. Der Vorschlag ist noch nicht endgültig, es scheint aber bereits entschieden zu sein, dass in der kommenden Ubuntu-Version 9.10 »Karmic Koala« zunächst alle Entwickler in ein allgemeines Entwickler-Team zusammengefasst werden. Für die Anwender soll sich in dieser Version noch keine sichtbare Änderung ergeben, erst in den nachfolgenden Versionen.

Der Vorschlag ist offenbar weitgehend durch die weltweite Zusammenarbeit motiviert und die sich daraus ergebende Notwendigkeit, die Zugriffsrechte auf die Repositorien feiner zu regeln. Die Entwickler sollen das Recht haben, die Pakete in ihrem Zuständigkeitsbereich zu aktualisieren, jedoch möglichst wenige Rechte außerhalb ihres Bereiches. Eine Reihe von kritischen Paketen soll nur von besonders zuverlässigen Entwicklern geändert werden können.

Der Vorschlag unterscheidet zwischen Seeds, Seed Collections und Package Sets. Seeds, zum Beispiel »Kubuntu Jaunty Desktop« sind Listen von Paketen, aus denen ein Installationsmedium erzeugt wird, eine Seed Collection stellt eine Version einer Distribution dar, beispielsweise »Kubuntu Jaunty«. Ein Package Set ist eine Gruppierung von Paketen, und ein oder mehrere Package Sets ergeben wiederum eine Distribution. Als anfängliche Package Sets werden »core«, »Ubuntu desktop«, »Ubuntu Server«, »Kubuntu« und für jede Ubuntu-Variante eine weitere vorgeschlagen. Eine Verfeinerung dieser Einteilung könnte nach und nach erfolgen. Ein Paket kann in mehr als einem Package Set vorhanden sein. Der technische Vorstand von Ubuntu soll die Package Sets und ihre Zugriffsrechte verwalten. Die Software »Launchpad«, über die die Zusammenarbeit bei Ubuntu größtenteils läuft, soll entsprechende Erweiterungen erhalten.

Ein weiterer Aspekt sind die erlaubten Abhängigkeiten zwischen Paketen. So darf ein Paket in »main« keine Abhängigkeit von Paketen außerhalb dieses Bereichs besitzen. Wenn die geplante Änderung in Kraft tritt, wird dies so verallgemeinert, dass ein Paket nur Abhängigkeiten von Paketen haben darf, die in allen Package Sets enthalten sind, denen es selbst angehört.

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