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Do, 18. Februar 2010, 13:12

Software::Distributionen::Solaris

OpenSolaris: Offener Brief an Oracle

Verärgert über die nicht näher definierte Zukunft und Ignoranz seitens des neuen Eigentümers, veröffentlichten diverse Entwickler des OpenSolaris-Projektes einen offenen Brief an Oracle und beschweren sich in Blogs über das Schweigen.

oracle.com

Bereits vor zwei Wochen wandte sich Ben Rockwood, ehemaliges Mitglied des OpenSolaris Governing Board (OGB) und Suns »Community Champion« in einem offenen Brief an Oracle und bat das Unternehmen, nach der Übernahme von Sun in puncto OpenSolaris Klartext zu reden. Konkret bezog sich Rockwood auf die künftigen Versionen der kommerziellen Variante des Betriebssystems.

Laut Rockwood sei es kein Geheimnis, dass Oracle bereits vor der Übernahme von Sun an der strategischen Entwicklung von Solaris beteiligt war. Dementsprechend sei davon auszugehen, dass das Unternehmen bereits konkrete Pläne habe, wie es mit dem System weitergehen soll. Vor allem der Unternehmensbereich stehe im Moment im Dunkeln. Unklar ist unter anderem, ob es überhaupt ein Solaris 11 geben wird. Ferner steht auch nicht fest, welche Funktionen eine eventuell freigegebene neue Solaris-Version haben sollte.

Durch die Vielzahl der Produktvarianten, die Kunden zur Verfügung stehen, sei es nicht nur für die Entwickler von enormer Bedeutung, zu erfahren, wie es konkret mit OpenSolaris und Solaris im Allgemeinen weiter gehen soll. Strategische Entscheidungen seien bis zur Klärung nur schwer möglich. »Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass bis heute Kunden zwischen dem traditionellen Produkt (Solaris 10), der weitergehenden Entwicklerversion (OpenSolaris Distribution) oder einer Zwischenlösung Solaris Express Community Edition(SX:CE) wählen können«, so Rockwood in seinem Brief. Eine Antwort auf die Anfrage blieb allerdings aus.

Nun meldet sich auch der OpenSolaris-Entwickler und Vizepräsident des OGB, Peter Tribble, zu Wort und bemängelt auch die schon von Rockwood angesprochenen Punkte. Oracle hüllt sich nun auch nach der erfolgreichen Übernahme von Sun weiterhin in Schweigen. »Es ist so, als wenn wir nicht existieren würden«, schreibt Tribble in seinem Blog. Jegliche Versuche, auch seitens des Vorstands, mit Oracle in Verbindung zu treten, sind gescheitert und alle Anfragen wurden ignoriert. Sogar eine Eingangsbestätigung blieb aus.

Bereits bei der Vorstellung der neuen Strategie hielt sich Oracle über die künftige Marschrichtung des OpenSolaris-Projektes bedeckt. Zwar bekräftigte das Unternehmen, die Investitionen in Solaris zu erhöhen und das Betriebssystem schnellstmöglich um wichtige Kernfunktionen zu erweitern. Um welche Funktionen es sich handeln wird und wie es weiter mit dem OpenSolaris-Projekt gehen soll, blieb unklar.

»Es ist nicht so, dass wir zu viel wollen - lediglich eine Aufnahme der Gespräche«, bemängelt deshalb Tribble. »Ich zweifle auch nicht daran, dass Oracle sehr beschäftigt ist, allerdings auch so, dass es nicht mal für ein Hallo reicht?«. Demnach sei es nicht nur unhöflich, sondern geradezu unverschämt.

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