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Mi, 5. Mai 2010, 13:50

Software::Desktop::KDE

Aaron Seigo: Nepomuk ist mehr als Datei-Indizierung

KDE-Entwickler Aaron Seigo erläutert in seinem Blog den Zweck des häufig missverstandenen Nepomuk in KDE 4. Er nimmt damit indirekt Bezug auf häufige Klagen über die mangelnde Geschwindigkeit von KDE.

Nepomuk wurde erst vor relativ kurzer Zeit in KDE integriert und wird von vielen als reines Datei-Indizierungswerkzeug gesehen. Doch seine wesentliche Funktion ist laut Seigo eine andere. Nepomuk ermöglicht den »sozial-semantischen Desktop«, und die Datei-Indizierung ist ein Nebeneffekt, der durchaus abschaltbar ist, wenn man den Ressourcenverbrauch reduzieren möchte. Seigo selbst hat die Datei-Indizierung auf seinem Rechner abgeschaltet.

Was Nepomuk auszeichnet, ist laut Seigo die Möglichkeit, Dinge in den Index aufzunehmen, die nicht in Dateien repräsentiert sind. Zwei Beispiele hierfür sind Akonadi und der Plasma-Desktop.

Mit Akonadi wird eine Suche in den PIM-Daten (E-Mail, Kontakte, Termine usw.) ermöglicht. Der Suchindex hierfür wird aber nicht von Akonadi, sondern von Nepomuk verwaltet. Dadurch kann es nicht nur einen Index anbieten, ohne zusätzlichen Overhead zu erzeugen, sondern auch Korrelationen zwischen den Datensätzen abbilden, und diese den Benutzern so zur Verfügung stellen, wie sie sie benötigen.

Auch die »Aktivitäten« des Plasma-Desktops setzen verstärkt auf Nepomuk (Seigo bezieht sich vermutlich nicht auf KDE 4.4, sondern auf die kommende Version). Die aktuell benutzte Aktivität wird markiert, der Window-Manager wird Fenster bestimmten Aktivitäten zuordnen können, und Anwendungen werden entsprechend reagieren können, wenn die Aktivität gewechselt wird. Der Ressourcenverbrauch von Nepomuk ist laut Seigo gering für die Funktionalität, die es bietet. Er beziffert den RAM-Bedarf auf 2 MB einschließlich Akonadi-Daten.

Die lebhafte Diskussion auf Seigos Beitrag zeigt, dass eine Klarstellung der Eigenschaften von Nepomuk überfällig war. Viele Benutzer haben offenbar den Eindruck, dass das KDE-Projekt ihnen den »sozialen Desktop« von oben herunter aufgedrängt hat. Laut Seigo sind aber alle diese Features optional und benötigen auch keine Ressourcen, wenn sie abgeschaltet sind. Viele der Klagen scheinen sich um die KDE-PIM-Anwendungen zu drehen. Dies ist für Seigo auch verständlich, denn KDE-PIM ist noch in der Umstellung auf Akonadi und Nepomuk und könnte weitere Mitarbeiter gebrauchen. Da die Mitarbeit jedoch freiwillig ist, bleibt wohl nichts übrig, als die weitere Entwicklung abzuwarten.

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