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Do, 27. Mai 2010, 10:12

Gesellschaft::Politik/Recht

FSF wirft Apple GPL-Verletzung vor

Eine Portierung des unter der GPL stehenden Programmes GNU Go auf das iPhone wird nach Ansicht der FSF im App-Store unter Bedingungen vertrieben, die der GPL widersprechen.

Die Free Software Foundation (FSF), unter deren Leitung GNU Go entwickelt wird, hat Apple daher aufgefordert, die Geschäftsbedingungen im App-Store zu ändern, so dass der lizenzkonforme Vertrieb des Programmes möglich wird. Die FSF hat keine Klage eingereicht und beabsichtigt bislang auch nicht, das zu tun. Normalerweise würde sie die Angelegenheit zu klären versuchen, ohne die Öffentlichkeit einzubeziehen. Doch ist sie der Ansicht, dass Apple das Problem wahrscheinlich lösen würde, indem das Programm aus dem App-Store entfernt wird. Das sei aber nicht im Interesse derer, die das Programm nutzen wollen. Falls Apple den vorhergesagten Weg wählen sollte, das Programm einfach zu entfernen, sollen die Benutzer auf diesem Weg zumindest wissen, warum es geschah.

Die Geschäftsbedingungen des App-Store stehen laut FSF konkret im Konflikt mit Sektion 6 der GPLv2, da sie verschiedene Einschränkungen für die Benutzung und Weitergabe der Software auferlegen. Nicht nur Apple, sondern auch die Entwickler, die GNU Go auf das iPhone portiert haben, sind für die Einhaltung der Lizenz verantwortlich, daher steht die FSF nach eigenen Angaben auch mit den Entwicklern in Kontakt.

Wie Ars Technica erläutert, enthalten die Geschäftsbedingungen in Sektion 10 zahlreiche Einschränkungen für die Benutzung der Software. Offenbar sind diese Bestimmungen unnötig kompliziert, denn während es unter (XIII) heißt, die Lizenz der Software habe immer Vorrang, heißt es kurz dahinter in (c), dass die Bedingungen von Apple zusätzlich zur Softwarelizenz gelten, und dies sei mit der GPL nicht vereinbar.

in der eigenen Ankündigung greift die FSF auch die generelle Haltung von Apple an. Apple wolle die absolute Kontrolle darüber, was die Kunden mit Apple-Produkten tun dürfen und was nicht. Beispielsweise werden aus kommerziellen Überlegungen VoIP-Anwendungen aus dem App-Store herausgehalten, und unliebsame politische Meinungen werden blockiert. Die Interessen der Apple-Partner seien zweitrangig, die der Benutzer dagegen nahezu irrelevant.

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Kommentare (Insgesamt: 18 || Alle anzeigen )
Wurm (Der Gaertner, Fr, 28. Mai 2010)
Re[3]: $APPLE$ ($APPLE$, Fr, 28. Mai 2010)
An alle dir fragen (sjw, Fr, 28. Mai 2010)
Re[3]: Quellcode ist wichtig. Nicht die Binaries! (zettberlin, Fr, 28. Mai 2010)
Re[2]: Quellcode ist wichtig. Nicht die Binaries! (akf, Do, 27. Mai 2010)
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