Software::Kommunikation
OLPC gibt Kooperation mit Marvell bekannt
Das One Laptop per Child-Projekt plant die nächste Gerätegeneration als energiesparenden Tablet-Computer und ist dazu nun eine Kooperation mit dem Prozessorhersteller Marvell eingegangen.
OLPC
XO-3 (Entwurf): Benutzung der eingebauten Kamera
Die nächste Gerätegeneration des One Laptop per Child (OLPC)-Projektes wird dementsprechend auf dem
Moby-Design von Marvell beruhen. Dieses setzt auf die Plattform
ARMADA 600, die einen ARM-Prozessor mit mindestens 1 GHz enthält. Der Stromverbrauch soll gegenüber der
ersten Generation der Hardware, die noch als Laptop ausgeführt war, von fünf auf ein Watt sinken.
Aus dem im Dezember 2009 vorgestellten Prototyp des XO-3 soll offenbar eine ganze Produktfamilie werden. Einige der Produkte werden speziell für Schüler in Entwicklungs- und Schwellenländern entwickelt. Die von OLPC entwickelten Tablets werden mit der OLPC-Software, die auf der Linux-Distribution Fedora und dem Desktop Sugar beruht, ausgeliefert. Diese Versionen werden auf dem XO-3-Entwurf beruhen, der aber noch nicht fertig und erst für 2012 geplant ist.
Die ersten produzierten Versionen werden ziemlich direkt auf Marvells Moby-Design beruhen und sich eher an Kinder der Industrieländer richten. Sie sollen im Januar 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt werden und unter 100 US-Dollar kosten. Marvell will das Projekt mit der Mobylize-Kampagne unterstützen mit dem Ziel, US-amerikanische Schulen mit zahlreichen dieser Geräte auszustatten. Die Versorgung der Schulen in den USA mit Rechnern und Internet-Zugängen sehen die Initiatoren vielerorts noch als mangelhaft an.
Zugleich arbeitet OLPC noch am XO-Laptop 1.75, dessen Erfahrungen auch in XO-3 einfließen sollen. XO-1.75 soll von x86-kompatiblen Prozessoren zu ARM-Prozessoren wechseln. Genauere Daten liegen noch nicht vor.
One Laptop per Child (OLPC) versteht sich als Bildungsprojekt, das hauptsächlich Kinder in Entwicklungs- und Schwellenländern mit preisgünstigen, robusten und selbstheilenden Geräten versorgen will, die im Unterricht, aber auch zur privaten Bildung und Kommunikation genutzt werden können. Die Laptops von OLPC sollen sehr robust und energiesparend sein und noch in den entlegensten Winkeln der Erde mit schlecht entwickelter Infrastruktur eingesetzt werden können. Das Ziel eines Preises von 100 US-Dollar konnte allerdings bisher nicht erreicht werden. Der Preis liegt weiter bei 200 US-Dollar und auch die angestrebten Stückzahlen wurden bei weitem nicht erreicht.