Software::Kernel
Linux-Kernel 2.6.35 tritt in die Testphase ein
Linux-Initiator Linus Torvalds hat die Kernel-Version 2.6.35-rc1 freigegeben.
Linux Foundation
Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels
In den zwei Wochen seit der Freigabe von
Linux 2.6.34 hat Torvalds über 8500 Änderungen in den Kernel integriert. Einige weitere will er
laut seinen Anmerkungen noch hinzufügen. Damit werden die Änderungen in der kommenden Version wieder den Umfang der Versionen vor 2.6.34 erreichen. Torvalds hält den Entwicklungsprozess für sehr gesund. Über 1000 Autoren haben auch in dieser Version zum Kernel beigetragen.
Wieder sind etwa zwei Drittel der Änderungen dem Bereich der Treiber zuzurechnen. Unter anderem wurden zahlreiche neue Treiber integriert. Das Subsystem zur Leistungsmessung wurde um das »Precise Event Based Sampling (PEBS)« erweitert, in dem die Hardware Ereignisse direkt in einen reservierten Speicherbereich schreiben kann. Das Tool »perf kvm«, das die Beobachtung der Leistung von virtuellen Maschinen ermöglicht, kam hinzu.
Das Netzwerk-Subsystem wurde um Receive Packet Steering und Receive Flow Steering erweitert. Dies soll den Empfang von Netzwerkpaketen in SMP-Systemen effizienter machen. Eine Memory Compaction (keine Kompression) soll größeren Speicherallokierungen auch bei knappem Speicher bessere Erfolgsaussichten geben.
Der Timer Slack-Mechanismus kann dafür sorgen, dass kurz nacheinander bevorstehende Timer-Events zu einem einzigen zusammengefasst werden. Ein wenig beschäftigtes System kann so unter Umständen mehr Zeit im Schlafzustand verbringen und etwas Energie sparen.
Das Video4Linux2-Subsystem erhielt einiges an neuer Infrastruktur. Die zahlreichen weiteren Änderungen sind im ausführlichen Änderungslog zu finden. Kernel, Patch-und Änderungslog-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.