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Sa, 17. Juli 2010, 23:39

Software::Emulatoren::Wine

Wine 1.2 freigegeben

25 Monate nach der Freigabe von Version 1.0 hat das Wine-Projekt die nächste stabile Version 1.2 der Windows-Laufzeitumgebung für UNIX-Systeme veröffentlicht. In die neue Version sind über 23.000 Änderungen eingeflossen, allein 3000 davon beheben Fehler.

Adobe Photoshop CS5 unter Wine

winehq.org

Adobe Photoshop CS5 unter Wine

Wine 1.2 sollte ursprünglich eigentlich noch im Juni veröffentlicht werden. Als wichtigste Neuerungen sind die Unterstützung von Windows-64-Bit-Anwendungen unter Linux, ein neues Icon-Set (»Tango«) für die mitgelieferten Anwendungen und die Aktivierung von Sub-Pixel Rendering für Schriftarten zu nennen. Unter der Haube wurde am DirectX-Subsystem und GDIPlus gearbeitet - DirectX 9.0 ist größtenteils implementiert. Wine 1.2 sollte daher mehr Windows-Spiele unterstützen als die Vorgängerversion und die Wine-eigene GDIPlus-Implementierung sollte nun zuverlässig genug arbeiten, um als Standard genutzt werden zu können.

Die DirectX-Implementierung umfasst einen großen Teil von DirectX 9.0, insbesondere den Shader-Assembler, Unterstützung für .x-Dateien und Unterstützung für Meshes, Sprites, Schriften und die 3D-Mathematik-Funktionen. Initiale Unterstützung für DirectX 10 ist vorhanden, umfasst derzeit aber nur die grundlegenden Funktionen. Die Liste der unterstützten OpenGL-Extensions wurde deutlich erweitert. Off-Screen-Rendering findet nun standardmäßig in FrameBuffer-Objekten statt, und die Darstellung von Nebel soll deutlich besser arbeiten. Die Liste der bekannten Grafikkarten wurde erweitert und umfasst nun viel mehr Modelle. Die Handhabung von Shadern und Schatten wurde korrigiert und erlaubt nun unter anderem die korrekte Darstellung von Wasser in Halflife 2 und korrekte Schatten in Starcraft 2. Joysticks sollen nun auch unter Mac OS X unterstützt werden.

Runes of Magic unter Wine

winehq.org

Runes of Magic unter Wine

Das Control Panel, der Ersatz für die Windows-Systemsteuerung, umfasst nun einen Wizard für die Verwaltung installierter Anwendungen sowie eine Anwendung zur Verwaltung von Kryptographie-Zertifikaten und -Schlüsseln. Die Standard-Dialoge für Druck und Seiteneinstellungen wurden überarbeitet und die Unterstützung für bidirektionalen Text und arabische Schriftarten soll zufriedenstellend arbeiten. Das RichEdit-Control, Grundlage für alle Arten von Text-Editoren mit erweiterten Funktionen, wurde deutlich erweitert und beherrscht nun Tabellen, URL-Erkennung und vieles mehr. Das Microsoft Text Services Framework wurde teilweise implementiert und soll in modernen Anwendungen bessere Eingabemethoden zur Verfügung stellen. Copy/Paste zwischen Windows- und Linux/UNIX-Anwendungen wurden verbessert und sollen nun nicht nur zuverlässiger arbeiten, sondern auch mehr Bildformate unterstützen. Subpixel-Rendering verbessert die Darstellung von Schriften deutlich, kann aber den Entwicklern zufolge derzeit noch nicht mit der gewohnten Qualität anderer Anwendungen konkurrieren.

Fallout 3 unter Wine

winehq.org

Fallout 3 unter Wine

Die Implementierung verschiedener Features wie XDG Application Startup, NET_WORKAREA (Feststellen der tatsächlichen Desktop-Größe abzüglich Task-Leisten), Dateiverknüpfungen und NET_WM_ICON (Fenster-Transparenz) sollen die Integration mit Linux/UNIX-Desktops verbessern. Einträge im Startmenü werden nun bei der Deinstallation einer Anwendung wieder entfernt. Microsoft Installer Dateien (MSI) werden nun direkt mit Wine verknüpft und können nun direkt vom Desktop aus gestartet werden.

Große Änderungen gab es auch im Internet- und Netzwerk-Subsystem: Die JavaScript-Implementierung ist fast vollständig, das HTTP-Modul kennt nun gzip-Kompression und IPv6. Die Gecko-Rendering-Engine wurde aktualisiert und viele zusätzliche HTML-Objekte implementiert. Das RPC-Subsystem unterstützt Server-Side Authentication und kann nun auch über HTTP arbeiten. Infrarot (IRDA) wird auf Protokollseite unterstützt. Die inetcomm-DLL beherrscht seit Version 1.2 nun auch POP3 und SMTP.

Auf der Audio-Seite sind eine initiale Implementierung des Soundsystems von Windows Vista (mmdevapi) zu nennen. Die Ausgabe erfolgt dabei via OpenAL. OpenAL kann nun über die openal32-Wrapper-DLL genutzt werden, zudem wird die digitale Wiedergabe von Audio-CDs unterstützt. Das SANE-Scanner-Backend wurde überarbeitet und verbessert. Geschwindigkeitsverbesserungen betreffen vor allem verbessertes und beschleunigtes Laden von Daten, z.B. bei MSI-Installationsdateien, die sehr viele Strings beinhalten, oder verbessertes Caching, etwa bei der Verarbeitung von Bilddaten und Shadern. Skalierung und Blending von Bitmaps sollen durch die Verwendung von XRender deutlich beschleunigt werden.

Auf der Homepage des Wine-Projekts werden für viele Linux- und BSD-Distributionen vorkompilierte Pakete zum Download angeboten.

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