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Do, 29. Juli 2010, 12:45

Software::Desktop::Gnome

GNOME-Entwicklung in Zahlen

Dave Neary hat die Ergebnisse seiner Entwickler-Volkszählung vorgestellt, die Auskunft über die Verteilung der GNOME-Entwickler und ihre Zuständigkeiten gibt.

Die bunte GNOME-Landschaft

Dave Neary

Die bunte GNOME-Landschaft

Für den Linux-Kernel gibt es seit einiger Zeit Statistiken, welche Entwickler und welche Firmen wieviel Beiträge geleistet haben. Dave Neary wollte mit der »GNOME-Volkszählung« etwas Ähnliches für GNOME erstellen. Diese Daten wären seiner Ansicht nach für Firmen interessant, die GNOME in ihren Produkten verwenden wollen.

Erste Ergebnisse stellte Neary auf der gerade laufenden GNOME-Anwender- und Entwicklerkonferenz (GUADEC) vor. Der vollständige Bericht wird zunächst für 500 Euro pro Exemplar gehandelt und soll ab 1. Oktober unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht werden.

Der Vortrag, dessen Unterlagen auf Slideshare verfügbar sind, beruht auf den Ergebnissen einer Umfrage unter den Entwicklern, die in den letzten Monaten durchgeführt wurde, und analysiert die Zahl der eingecheckten Änderungen (Commits) im Quellcode-Verwaltungssystem von GNOME. Ein erstes augenfälliges Ergebnis ist, dass die Zahl der monatlichen Commits seit drei Jahren ansteigt - nicht besonders schnell, aber ziemlich stetig. Waren von 2002 bis 2007 fast konstante 2400 Commits pro Monat zu verzeichnen, sind es nun fast 3000. Dabei gibt es laut Neary einen Rhythmus: Besonders hohe Aktivität ist vor der halbjährlichen Veröffentlichung einer neuen Version und nach der GUADEC zu verzeichnen. Die Zahl der Commits sagt allerdings nichts über die Größe oder die Komplexität der Beiträge aus.

Über 70% der GNOME-Entwickler arbeiten lediglich in ihrer Freizeit an GNOME-relevanten Projekten. Knapp 30% geben an, beruflich an GNOME zu arbeiten, und oft zusätzlich noch in ihrer Freizeit. Von den Änderungen an GNOME stammen jedoch 70% von den hauptberuflichen Entwicklern. Keine einzelne Firma leistet jedoch so viele Beiträge wie die Freiwilligen zusammengenommen. Von den Firmen leistet Red Hat mit 16,3% die meisten Beiträge, dahinter rangieren Novell mit 10,4% und Collabora mit 5%. Auf den weiteren Plätzen kommen Intel mit 2,6%, Fluendo mit 2,3% und Sun mit 2%. Einige der Top-20-Firmen kommen aus dem Maemo-Umfeld, was laut Neary auf eine erfolgreiche Strategie von Nokia mit GNOME hinweist. 17% aller Beiträge lassen sich keiner Firma sicher zuordnen.

Neary wertete auch aus, wieviele Commits der letzten zwei Jahre den verschiedenen GNOME-Komponenten zuzuordnen waren. So konnte er ermitteln, wer für welche Module verantwortlich ist, wo es viel Zusammenarbeit gibt, und welche Module möglicherweise zu wenig Wartung erhalten. Während die meisten Module offenbar überwiegend von einer einzelnen Firma oder von Freiwilligen betreut werden, gibt es viel Zusammenarbeit bei Evolution, Evolution Data Server, DBus und GStreamer. Die nebenstehende Abbildung zeigt diese Zuordnung der Firmen und der Gemeinschaft zu Modulen, führt aber längst nicht alle Module auf.

Update: Der Bericht ist ab sofort in der vollständigen Version unter der freien Lizenz CC-BY-SA kostenlos verfügbar. Laut Neary sollten lediglich die Kosten der Erstellung der Analyse hereingeholt werden; dieses Ziel wurde binnen des ersten Tages nach der Veröffentlichung erreicht.

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