Login
Newsletter
Werbung

Fr, 25. Februar 2011, 12:05

Software::Distributionen::Fedora

Fedora diskutiert über Btrfs als Standard-Dateisystem

Das Dateisystem Btrfs könnte das Standard-Dateisystem in Fedora 16 werden, wenn es nach dem Willen von Josef Bacik geht. Die führenden Entwickler scheinen alle geneigt, diese Idee zu unterstützen.

fedoraproject.org

Btrfs ist seit einiger Zeit als produktiv einsetzbar deklariert und wird bereits im Mobilgeräte-Betriebssystem MeeGo als Root-Dateisystem verwendet. Eine gewisse Skepsis ist aber noch vorhanden und wird sich wohl erst legen, wenn es in mehr Distributionen standardmäßig zum Einsatz kommt. Sehr wahrscheinlich werden dabei auch noch einige Probleme entdeckt, aber einmal muss der Schritt wohl gewagt werden.

Für Josef Bacik von Fedora ist das im Herbst kommende Fedora 16 eine mögliche Gelegenheit, auf Btrfs als Standard-Dateisystem umzustellen. Da Btrfs über ein eingebautes Volume Management verfügt, sollte die Unterstützung für LVM aufgegeben werden. Schon seit Fedora 11 ist Btrfs verfügbar, in der kommenden Version Fedora 15 wird es auch ohne besondere Boot-Optionen zur Nutzung bereitstehen.

in seinem Vorschlag führt Bacik vier potentielle Probleme im Zusammenhang mit Btrfs auf. Bisher fehlt ein funktionierendes fsck-Programm, das soll sich jedoch demnächst ändern. Nach neuesten Informationen ist es bereits zu 90% fertig. Der Bootloader GRUB ist ein weiteres Problem. Es existieren Patches, um von Btrfs zu booten, da die Entwicklung von GRUB 1 jedoch eingestellt ist, müsste Fedora diese selbst pflegen. Die Alternative wäre eine separate /boot-Partition, die sowieso in einigen Fällen erforderlich ist. Bacik liebt diese Idee allerdings nicht. Alternativ erwägt Fedora auch einen Wechsel zu GRUB 2. GRUB 2 ist allerdings unter der GPLv3 lizenziert, der Btrfs-Code hingegen unter GPLv2. Erst wenn die Lizenzfrage geklärt ist, könnte ein Btrfs-Modul in GRUB 2 Einzug halten.

Weitere mögliche Hindernisse für Btrfs sind die Volume-Management-Unterstützung des Installationsprogramms Anaconda und die Live-CDs, die stark auf ext2 bis ext4 zentriert sind. Die Entwickler von Anaconda haben kein großes Interesse daran, neben LVM die Einrichtung eines weiteren Volume-Management-Systems einzubauen, fraglich ist auch, ob sie die Zeit dafür finden. Auch die Vorstellung, auf LVM ganz zu verzichten, stößt bei diversen Benutzern und Entwicklern auf Kritik. Einige äußern sich aber auch positiv, denn das eingebaute Volume-Management von btrfs vereinfacht einiges, und Schnappschüsse des Dateisystems wären wesentlich effizienter als mit LVM. Schnappschüsse könnten auch von der Paketverwaltung verwendet werden, um ein reibungsloses Rücksetzen auf einen älteren Stand zu ermöglichen, wenn es ein Problem gibt oder der Benutzer es wünscht. Lennart Poettering schlägt darüber hinaus vor, dass es schreibbare und schreibgeschützte Subvolumes von btrfs geben sollte. Damit wären neben der erhöhten Datenintegrität, die Btrfs bietet, auch die Sicherheit und Robustheit verbessert.

Eine endgültige Entscheidung ist wohl noch nicht gefallen. Sie dürfte auch davon abhängen, ob die potentiellen Probleme als rechtzeitig lösbar angesehen werden. Dagegen dürfte der Vorschlag, auf LVM ganz zu verzichten, wohl durchfallen. LVM wird zwar als für normale Nutzer zu kompliziert angesehen, jedoch als ziemlich unverzichtbar im Server-Bereich.

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 31 || Alle anzeigen )
Re[4]: Bin dafür (der wissende, Sa, 26. Februar 2011)
Re: Produktiv? (Verdammt, Sa, 26. Februar 2011)
Produktiv? (Wiemeinen, Sa, 26. Februar 2011)
Re[7]: Bin dafür (vergessen, Sa, 26. Februar 2011)
Re[9]: Bin dafür (qwertzu, Fr, 25. Februar 2011)
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung