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Mo, 5. Dezember 2011, 13:52

Gemeinschaft::Personen

Stallman: Facebook ist Massenüberwachung

Richard Stallman, Gründer der Free Software Foundation, hat bei »Russia Today« seine bekannten Standpunkte zu Facebook, freier Software, gesellschaftlicher Freiheit und Softwarepatenten erläutert.

Richard Stallman

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Richard Stallman

In einem Interview mit »Russia Today« hat Richard Stallman, Gründer und Präsident der Free Software Foundation (FSF) seine aktuellen Positionen erklärt. Freie Software sei ein Faktor zur freien Gesellschaft, da sie ihre Nutzer vor bösartiger Software schütze. Zwar gebe freie Software zunächst nur Freiheit im Zusammenhang mit Rechnern, aber ohne diese Freiheit sei es schwer, für Menschenrechte und Freiheit einzutreten. Beispiele wie der Skandal um CarrierIQ belegten dies aktuell.

Für Stallman laufen alle Smartphones mit unfreier Software, so dass es ihn nicht überrascht, dass diese Software bösartige Features enthält. Unerwünschte Funktionen seien bei proprietärer Software üblich. Ähnlich wie CarrierIQ betreibt aber auch Facebook nach Ansicht von Stallman »Massenüberwachung«. Denn durch das Klicken auf einen »Like«-Button gibt der Benutzer seine IP-Adresse preis und sein Verhalten kann von Facebook über die IP-Adresse verfolgt werden.

Manche beginnen aber, sich des Problems bewusst zu werden und sich dagegen zu stellen. Die Aktionen von Anonymous seien nichts anderes als ins Netz verlagerte Demonstrationen, so Stallman. Diejenigen, die die Aktionen von Anonymous am lautesten kritisieren, sind üblicherweise für weit schlimmere Dinge verantwortlich als die Demonstranten.

Raubkopien von proprietären Programmen verdammt Stallman genauso wie die Produzenten der Software, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Mitleid mit den Produzenten kennt er nicht, er wünscht sich im Gegenteil, dass die Entwicklung proprietärer Software komplett stoppen würde. Denn jedes proprietäre Programm bedeute einen Kontrollverlust des Anwenders. Stallman selbst würde kein proprietäres Programm akzeptieren, selbst wenn er Geld dafür bekäme. Und dann auch nur, wenn er das Programm sofort wegwerfen könne.

Das Ende von proprietärer Software könnte zwar innovative Industrien beeinträchtigen, aber ein größeres Problem sieht Stallman darin, dass es schon jetzt praktisch nicht mehr möglich sei, innovativ zu sein. Dazu seien die USA ein zu gefährlicher Ort geworden. In jedem innovativen Programm stecken neue Ideen - aber auch tausende alter Ideen, die patentiert sind. Wenn man keine Klagen riskieren könne, könne man folglich auch nicht mehr innovativ sein.

Das gesamte Interview ist bei »Russia Today« als Video verfügbar.

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