Software::Desktop::Gnome
Cinnamon: Linux Mint mit eigener Version der Gnome-Shell
Die Linux-Distribution Linux Mint hat eine Abspaltung der Gnome-Shell unter dem Namen Cinnamon begonnen. Cinnamon soll das Aussehen von Gnome 2 bewahren, sich aber neuen Entwicklungen nicht verwehren.
gnome.org
GNOME 2.32
Die Gnome-Shell war zweifellos der kontroverseste Teil von Gnome 3, das im März 2011
erschienen war. Viele erfahrene Benutzer übten massive Kritik an der Umständlichkeit der Bedienung, darunter auch Linux-Initiator
Linus Torvalds, der wie einige andere Kernel-Entwickler zu
Xfce oder anderen Desktops gewechselt war. Mit dem Erscheinen von
Gnome 3.2 wurde die Kritik allerdings deutlich leiser. Die Gemeinschaft hatte sich mittlerweile selbst geholfen und zahlreiche Erweiterungen für die Gnome-Shell entwickelt, die darunter solche, die die Bedienung optimieren oder das alte Verhalten von Gnome 2 wieder herstellen. Seit Anfang Dezember werden geprüfte Erweiterungen auch
offiziell von Gnome angeboten.
Linux Mint gehörte zu den Distributionen, die mit der Gnome Shell nicht einverstanden waren. Daher ging Linux Mint 12 einen eigenen Weg: Es wurde mit Gnome 3.2 und den Mint Gnome Shell Extensions (MGSE) ausgeliefert. MGSE ist eine Ebene, mit der Anwender Gnome in der »traditionellen Weise« benutzen können. Entweder können alle herkömmlichen Elemente aktiviert werden oder nur bestimmte Teile wie das Panel am unteren Bildschirmrand, das Applikationenmenü oder die Fensterliste. Außerdem lieferte Linux Mint 12 den Gnome-2-Fork Mate mit. Mate ist eine direkte Weiterführung von Gnome 2, das offiziell nicht mehr entwickelt wird.
Nun hat Linux Mint einen neuen Weg eingeschlagen und den ersten bekannten Fork der Gnome-Shell unter dem Namen Cinnamon angelegt. Anders als Mate, das den kompletten Desktop enthält, damit allerdings auf älterer Technologie beruht, ist Cinnamon nur eine Abspaltung der Gnome-Shell, die ein traditionelles, an Gnome 2 angelehntes Layout bietet. Zusammen mit Gnome 3 ist sie auf dem technologisch neuesten Stand. Das Projekt will darüber hinaus neue und innovative Features einführen, macht aber noch keine genauen Angaben dazu. Das Ziel der Entwicklung ist nach eigenen Angaben hauptsächlich, den Benutzern die vertraute Gnome-2-Umgebung zurückzubringen, die einfach und komfortabel zu benutzen sein soll.