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Di, 4. Juli 2000, 23:08

Unternehmen

Napster: Wir sind total legal

Der ehemalige Microsoft-Ankläger David Boies, seit kurzem im Dienst der MP3-Tauschbörse Napster, hat im von der US-Plattenindustrie angestrengten Prozess gegen seinen neuen Arbeitgeber gestern seine Sicht der Dinge geschildert.
Von Oliver

In der ersten Anhörung vor Gericht beruft sich Napster auf ein Urteil aus den achziger Jahren, in dem Sony von der Schuld freigesprochen wurde, dass mit der Betamax-Videokassette illegale Kopien von Filmen gemacht werden können.

In der Argumentation heißt es, das kostenlose Finden und Herunterladen von durch das Copyright geschützen Songs sei legal. Erst wenn Napster-Mitglieder Geld mit den Aufnahmen verdienen, würden sie das Copyright verletzen.

Weiter führen Napsters Anwälte an, dass die Industrie ihre Einflüsse auf den Musikmarkt mißbraucht hat, um alternativen Vertriebswegen das Leben schwer zu machen. Hinzu kommt noch ein undurchsichtiges Gesetz gegen die Monopolbildung in der Musikbranche, womit die Musikgiganten ihr Anrecht auf das Beharren auf dem Copyright sowieso verspielt haben.

Aber Napsters Beweisführung geht noch weiter: Der Austauschservice lasse sich ebenso gut für Vermarktungs- oder Werbungszwecke nutzen. Napster steht auch neuen Bands offen, die ihre Lieder erstmals veröffentlichen wollten.

Und nicht zuletzt sei Napster ein Service wie viele andere im Web, der nicht dafür verantwortlich ist, welche Inhalte die Surfer über ihn austauschen.

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