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Mi, 19. Dezember 2012, 13:26

Hardware::Notebooks

Chumby-Entwickler baut Open-Source-Notebook

Der Erfinder des internetfähigen Radio-Weckers Chumby und ehemalige Xbox-Hacker Andrew »Bunnie« Huang ist mit der Entwicklung eines Open-Source-Notebooks beschäftigt.

Novena-Mainboard

Bunniestudios

Novena-Mainboard

Vor rund einem halben Jahr startete Huang das Projekt Novena, das zum Ziel hat, ein Notebook zu entwickeln, das möglichst weitgehend den Richtlinien Freier Hardware entspricht. Laut Definition ist das eine Hardware, die nach lizenzkostenfreien Bauplänen hergestellt wird. Beispiele für »Open Hardware« sind unter anderem das Entwicklerboard Arduino, die 3D-Drucker von RepRap und MakerBot oder das Openmoko GNU/Linux-Mobiltelefon.

Nachdem das Design abgeschlossen war, bestellte Huang Motherboards als Prototypen. Diese sind nun eingetroffen und das Projekt nimmt Fahrt auf. Das Notebook soll auf einer Freescale iMX6 CPU basieren, welche über vier Cortex-A9-Kerne mit 1,2 GHz Taktfrequenz verfügt. Für die Grafik wird eine Vivante-GC2000-GPU zuständig sein. Der Hauptspeicher fasst bis zu vier GByte DDR3-1066-SO-DIMM RAM und bietet neben einer SATA-3GByte/s-Schnittstelle zwei USB-2.0-Ports, einen HDMI-Ausgang und Mini-PCI-Express. Das Board unterstützt zwei Netzwerk-Schnittstellen mit Gbit- und 100 Mbit-Ethernet. Außerdem findet sich ein Steckverbinder, der zum Raspberry PI kompatibel ist. Die weiteren Spezifikationen sind im Projekt-Wiki einzusehen.

Novena-Stromversorgung

Bunniestudios

Novena-Stromversorgung

Für Hardware-Hacker, die neben Open-Hardware-Enthusiasten vermutlich die Haupt-Zielgruppe des Novena-Notebooks sind, wird das Projekt nicht nur durch die zwei Ethernet-Ports interessant, die es ermöglichen, das Gerät als Router oder Paketfilter einzusetzen. Zusätzlich ist ein Spartan-6-CSG324-packaged-FPGA verbaut, dazu jeweils acht analoge und digitale FPGA-Ein- und -Ausgänge und ebenso acht PWM-Header für den Anschluss von beispielsweise RC- oder Servo-Motoren.

In der Hardware-Liste hat Huang lediglich zwei Zutaten markiert, die ein geschlossenes binäres Firmware-Paket voraussetzen. Dabei handelt es sich zum einen um die Grafikeinheit und desweiteren um den Header für das optionale AW-NU137 WLAN-Modul. Wann das Novena-Notebook als Prototyp fertig sein wird, sagt Huang bisher nicht. Zur Zeit schreibt ein Kollege von Huang die benötigte Firmware. Sehr wichtig bei freier Hardware ist außerdem die Dokumentation, die zum großen Teil noch aussteht.

Falls sich, wie Huang sagt, »einige Hundert Leute finden, die solch ein handgemachtes Notebook besitzen möchten, ohne das Motherboard selbst herzustellen«, ließe er sich wohl dazu überreden, eine Kickstarter-Kampagne dafür aufzulegen. Er warnt allerdings gleich, dass das Novena-Notebook nicht günstig sein wird. Wer ein günstiges Notebook für Linux suche, solle sich besser nach einem Netbook oder einem EEE-Pc umschauen.

Was die Software angeht, so hat Debian-Kernel-Hacker Ben Hutchins bereits Interesse bekundet, Debian auf der Hardware lauffähig zu bekommen und sich an der Fehlerberseitigung zu beteiligen.

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