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Di, 5. März 2013, 08:07

Software::Distributionen::Ubuntu

Ubuntu enthüllt eigenen Display-Server

Canonical hat verkündet, den Display-Server »Mir« als Ersatz für X zu entwickeln, der bis April 2014 fertig sein soll. In der kommenden Generation des Unity-Desktops »Unity Next« soll Mir dann als Fundament sämtlicher von Canonical angebotenen Ubuntu-Versionen dienen.

Canonical

Der neue Display-Server soll auf Qt basieren und hört auf den Namen Mir. Mir soll X bei der kommenden Unity-Version »Unity Next« in Ubuntu für Desktops vollständig ersetzen und interagiert direkt mit den Kernel-Komponenten GBM (Graphics Buffer Manager), KMS (Kernel Mode Settings) und DRM (Direct Rendering Manager). Laut Blog-Eintrag führt Canonical bereits Gespräche mit Nvidia und AMD, damit Mir künftig auch mit proprietären Treibern funktioniert.

Spekuliert wurde über eine solche Entscheidung bereits, seit der Compiz-Entwickler Sam Spilsbury im Januar bekannt gegeben hatte, keine Portierung des Compositing Managers für den Display-Server Wayland zu planen. Jetzt bestätigen sich die Vermutungen, dass sich Canonical in Zukunft von X und auch von Wayland abwenden und einen eigenen Display-Server entwickelt. Mir soll einen eigenen Grafikstack zur Verfügung stellen, der auf sämtlichen Plattformen und mit allen Treibern funktioniert. Laut Ubuntu-Wiki haben auch Sicherheitsaspekte zu der Entscheidung geführt, denn Canonical lege viel Wert darauf, dass sich Ubuntu auch für den Unternehmenseinsatz eignet. So machen eine Reihe neuer Protokolle auch die Überwachung durch Apparmour überflüssig. Mir ist ganz auf Effizienz getrimmt mit möglichst wenigen CPU/GPU-Zyklen, niedriger Speicherauslastung und Leistungsaufnahme. Ferner soll sich der Mir-Server mit geringem Aufwand auf verschiedene Hardware-Plattformen portieren lassen. Der Mir-Client soll nahtlos mit den gängigen Toolkits wie Qt/QML, GTK3 oder XUL funktionieren. Canonical arbeitet mit Qmir auch an einem entsprechenden Qt-Wrapper. Der »Unity-System-Compositor« als Ersatz für Compiz, die User-Shell Unity und der »Unity Greeter« sorgen für das Zusammenspiel mit dem Unity-Desktop.

Laut Canonicals Fahrplan soll Mir bereits im Mai dieses Jahres den in Ubuntu Touch verwendeten Android-Compositing-Manager »Surfaceflinger« ersetzen. Im Oktober kommt Mir dann auf dem Desktop zum Einsatz und soll bis April 2014 auch für alle anderen Geräte verfügbar sein, inklusive Ubuntu TV.

Canonical hat zeitgleich auch einige Änderungen für den Unity-Desktop angekündigt. So will Canonical bei Unity wie KDE Framework 5 vollständig auf Qt5 und QML2 umsatteln.

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